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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schwachstellen diskutiert, auch die Hubschrauberbesatzungen … er wird um zwölf Uhr hier sein.«
    »Die Hubschrauberpiloten ins Gebet nehmen?« fragte Scofield.
    »Ja, Sir.«
    Pryce ergriff wieder das Wort. »Dann will ich wissen, mit welcher Vollmacht und mit welcher Erfahrung Sie meine Entscheidung oder eine der SET in Frage stellen.«
    »Ich denke, das liegt auf der Hand. Ein Mann ist getötet worden.«
    »Das kommt vor, Mr. Denny. Ich mag das nicht, Sie mögen das nicht – niemand von uns mag das. Aber es kommt vor .«
    »Hören Sie, Pryce, vielleicht habe ich ein wenig zu dick aufgetragen, als ich…«
    » Damit haben Sie recht!« unterbrach Pryce ihn.
    »Aber ich bin hier, um alles zu überwachen, um sicherzustellen, daß alles glatt läuft. Und das war die erste Nacht. Ich stehe da wie ein Narr, wie ein Idiot.«
    »Sie hätten das nicht verhindern können, und ich glaube, das wissen Sie«, sagte Pryce, der sich allmählich beruhigte, und bedeutete Denny mit einer Handbewegung, er solle sich zu ihnen setzen.
    »Vielleicht hätte ich die Ermordung der beiden Wachen nicht verhindern können und auch den Attentatsversuch nicht, aber wahrscheinlich würde ich jedem aus dem schon geschilderten Grund davon abgeraten haben, das Gelände zu verlassen. Wenn ich es gewußt hätte.«
    »So, das hätten Sie?« Pryce geriet wieder in Fahrt. »Warum?«
    »Weil es eine bessere Möglichkeit gab – vorausgesetzt, daß tatsächlich jemand an der alten Chesapeake Road auf den Attentäter wartete.«
    »Vorausgesetzt daß, Herrgott! Wollen Sie mit der Familie des Jungen telefonieren?«
    »Ich hatte hypothetisch…«

    »Der redet ja noch geschraubter als Sie…«
    »Shields redet auch geschraubt, aber ich war lange genug mit diesen Clowns zusammen, um sie zu verstehen … Was hätten Sie denn getan, Mr. Analytiker – Sie sind doch Analytiker, stimmt’s?«
    »Ja. Ich hätte unsere Leute darauf angesetzt, die in einem getarnten Fahrzeug in einem Feld nördlich der Einfahrt bereitstehen. Die hätten von außen angreifen können.«
    »Was für Leute?« Pryce schrie förmlich. »Was für ein Fahrzeug?«
    »Die sind dort. In Achtstundenschichten.«
    »Warum zum … warum wußten wir nicht darüber Bescheid?«
    »Auf mich brauchen Sie keine Rücksicht zu nehmen, Cameron«, sagte Antonia, der man den Zorn anmerkte, »und ich glaube, hier sind wirklich deutliche Worte angebracht. Mr. Denny, warum hat man uns nicht informiert?«
    »Herrgott, ich hatte einfach noch keine Gelegenheit! Die erste Nacht, was konnte denn schon in der ersten Nacht passieren …?«
    »Und genau darauf baut der Feind«, sagte Scofield, und seine Stimme klang plötzlich befehlsgewohnt. »Aber das ist nicht Ihre Schuld, das ist die Schuld von Shields – und das ist auch nicht das erste Mal, daß er das macht. In der ersten Lagebesprechung sollte das gesamte Team über sämtliche Möglichkeiten informiert werden, die uns zur Verfügung stehen – das hat oberste Priorität. Keine Überraschungen, keine Alternativen, von denen wir nichts wissen, und keine blöden Versäumnisse, ist das klar, Junge?«
    »Für dieses Szenario kann man sich auch Variationen vorstellen, Sir.«
    »Dann nennen Sie mir eine, Sie Schwachkopf!«
    »Bitte, Bray«, sagte seine Frau und legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Nein, ich will seine Antwort hören! Nur zu, Analytiker!«
    »Ich glaube, Sie wissen das, Mr. Scofield«, sagte Denny mit seiner sanften, ausdruckslosen Stimme. »Sie kennen Director Shields schon lange Zeit.«
    »Der L-Faktor , habe ich recht?«

    »Ja«, erwiderte der Verbindungsmann so leise, daß man ihn kaum hören konnte.
    »Was, in Gottes Namen, ist das jetzt wieder?« fragte Pryce verwirrt.
    »Sie haben gerade völlig zu recht den Namen des Herrn gebraucht«, sagte Scofield. »Der L-Faktor ist die Heilige Schrift nach dem heiligen Shields, dem Makellosen, dem Bibelgelehrten. Das L steht für Leviticus, eins der fünf Bücher Mose, das dritte Buch des Alten Testaments. Soviel weiß ich noch.«
    »Wovon redest du, lieber Mann?«
    »Shields war immer der Meinung, daß man die Antworten auf die meisten menschlichen Probleme und Rätsel in der Bibel finden kann. Nicht unbedingt die religiösen Aspekte, sondern in den Interpretationen der Geschichten, die man dort findet, ob sie nun der Legende angehören oder geschichtliche Tatsachen sind.«
    »Frank ist religiöser Fanatiker?« Pryce war sichtlich verblüfft.
    »Das weiß ich nicht. Das müßten Sie ihn fragen. Aber seine

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