Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Agate.«
    »Verdammt interessant, Frank. Er und ich sind etwa gleich alt. Zwei alte Männer aus einer anderen Zeit, die beide danach lechzen, was ihnen vorenthalten wird. Er wünscht sich Macht in geradezu widerwärtigem Ausmaß, was ich nicht zulassen kann, und ich will nichts als meinen persönlichen Frieden, und den will er mir nicht lassen.« Scofield atmete tief durch und sah Cameron Pryce an. »Ich nehme an, daß wir über kurz oder lang von unseren Kommandeuren abhängig sind, und ich habe völliges Vertrauen in meinen.«
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun«, sagte Pryce. »Ich kann nur sagen, daß ich mir alle erdenkliche Mühe geben werde.«
    »Oh, Sie werden noch wesentlich mehr tun, mein Sohn.«
    LOS ANGELES TIMES
(Titelseite)
ERSTAUNLICHER ZUSAMMENSCHLUSS
IN DER EURO-AMERIKANISCHEN FILMWIRTSCHAFT
     
    LOS ANGELES, 9. Oktober – Die Welt ist kleiner geworden, die Segnungen der modernen Technik erlauben über Satellit und Kabel auf der ganzen Welt den verzögerungslosen Zugang zu allen Medien. Niemand weiß, wo das einmal enden wird. Aber die vier noch verbliebenen großen Filmstudios mit ihren Sendeanstalten und Kabelbetreibern haben heute bekanntgegeben, daß sie sich mit Continent-Celestial zusammengeschlossen haben, um auf diese Weise gemeinsam Informations- und Unterhaltungsprogramme liefern zu können. Die Verbände der Schauspieler, Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure
begrüßten diesen Schritt in die Zukunft, weil auf diese Weise ihren Mitgliedern zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten geboten werden. Die Schauspielergewerkschaften haben vorgeschlagen, daß ihre Mitglieder künftig Fremdsprachen lernen. Die Vorteile, die aus dieser Megafusion erwachsen, liegen auf der Hand, wohingegen nicht so klar ist, welche Richtung der so entstandene Gigant einschlagen wird – ( Fortsetzung auf Seite 2)
    Zehn Minuten vor vier Uhr morgens führte Julian Guiderone von Amsterdam aus sein letztes Telefonat mit Langley, Virginia. »Total abhörsicher?« fragte er.
    »Total«, erwiderte die Stimme im CIA-Gebäude. »Das ist mein persönlicher Zerhacker, den mir das Direktorat zur Verfügung gestellt hat.«
    »Gut. Ich reise hier in wenigen Minuten ab, nächster Kontakt Kairo.«
    »Nicht Bahrain?«
    »Mindestens drei Wochen nicht. Ich habe mit unseren Arabern zu tun – nicht mit ihren, mit unseren.«
    »Viel Glück«, sagte die Stimme aus Langley, Virgina. »Wir alle glauben an Sie.«
    »Das sollten Sie. Und Sie müssen auch an Amsterdam glauben. Er ist auf dem richtigen Kurs.«
    »Dann werden wir das«, erwiderte der Maulwurf.
     
    Vier Tage später stellte Cameron Pryce Scofield beim Frühstücksbüfett zur Rede. »So kommen wir einfach nicht weiter«, sagte er, während er an dem schwarzen Kaffee nippte.
    »Sie kommen aber anscheinend schon weiter«, sagte Scofield und zündete sich einen dunkelbraunen Zigarillo an. »Mit unserem hübschen Lieutenant Colonel, meine ich.«
    »Also, ganz ehrlich, ich versuche es nicht einmal.«
    »Sie sind aber oft mit ihr zusammen…«
    »Falsch. Sie ist mit mir zusammen. Kaum gehe ich zum Tor hinaus, taucht sie auf. Ich mache einen Spaziergang am Strand, und plötzlich ist sie da. Ich schlendere zum Hubschrauberlandeplatz, um zu sehen, wer als nächster ankommt, und sie ist zehn Meter hinter mir.«

    »Vielleicht hat sie es auf Sie abgesehen, junger Freund.«
    »Tut mir leid«, sagte Pryce, »keine Signale, keine Körpersprache, lediglich kaum wahrnehmbare Feindseligkeit mit einer dünnen Schicht nichtssagender Freundlichkeit darüber. Es ist so, als ob sie mich beobachten würde, als wüßte sie nicht so recht, wie sie mich einstufen soll. Es ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Aber sicher ergibt es einen«, grinste Scofield und blies eine aromatische, bläuliche Rauchwolke aus. »Das paßt genau zu ihrer letzten äußerst professionellen Bitte, die über Colonel Bracket an Shields gelangt ist. Sie möchte Ihre komplette, ungekürzte Akte. Natürlich sollen Sie nicht informiert werden.«
    »Kapiere ich nicht.«
    »Sie möchte Sie entweder heiraten, mein Junge, oder sie hält Sie für das gefährliche Leck in unserem Sicherheitsnetz.«
    »Dann hoffe ich, daß es letzteres ist. Vom Hormonspiegel her würde diese Lady besser zu einem General passen.«
    Plötzlich übertönte ein ohrenbetäubender Schrei auf der anderen Seite der Veranda die Gespräche der wenigen anderen Frühstücksgäste. Frank Shields Verbindungsmann, Eugene Denny, hatte sich mit beiden Händen an den Hals

Weitere Kostenlose Bücher