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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihre Frauen waren Schwestern. Sie führten ein gutes Leben. Sie arbeiteten hart, und die Reichen der Chesapeake Bay mit ihren luxuriösen Autos sorgten für ständige Arbeit. Aber das beste von allem waren diese Picknicks, wenn die beiden Schwestern miteinander quatschten und die beiden Freunde mit ihrer langjährigen Erfahrung und zwei Sixpacks Bier dafür sorgten, daß der Fischbestand der Bucht nicht überhandnahm.
    »Al«, sagte der Mann am Steuer. »Schau mal – dort drüben!«
    »Wo?«
    »Auf meiner Seite.«
    »Was soll ich denn sehen, Sam?« fragte Al und drehte sich um.
    »Das runde Ding, das da drüben treibt.«
    »Yeah, jetzt seh’ ich’s. Da links ist noch eins.«
    »Mhm, das sehe ich auch. Ich fahr’ mal rüber.« Das Boot wurde schneller und näherte sich den beiden Gegenständen. »Ich werde verrückt!« rief Sam. »Das sind Rettungsringe.«
    »Schnapp du dir den einen, dann fahr’nen Bogen, und ich hol’ mir den andern.« Sie zogen die beiden Gegenstände über Bord. »Hey!« rief Al. »Die sind echt U.S. Air Force. Ich wette, davon kostet jeder ′nen Hunni oder zwei!«
    »Wahrscheinlich dreihundert, Sam. Zehn Mäuse für die Herstellung, und die Army kauft sie für drei- oder vierhundert. Du hast doch von diesen Klodeckeln und den Schraubenschlüsseln gehört, oder?«
    »Na klar.«

    »Deshalb zahlen wir soviel Steuern, stimmt’s?«
    »Also holen wir uns ein bißchen von unserem zurück. Wir behalten sie, oder?«
    »Warum nicht? Wir haben all die Jahre nie einen Rettungsring gehabt.« Al hielt den weißen Ring in das schwächer werdende Licht.
    »Wir haben auch nie einen gebraucht«, sagte Sam. »Weißt du, als wir aus dem Choptank rauskamen, habe ich einen von diesen Hölliokoptern stromaufwärts fliegen hören. Meinst du, der hat die verloren?«
    »Nee«, widersprach Al. »Unsere Jungs in Uniform sind dazu ausgebildet, solche Dinger loszuwerden. Dann müssen sie wieder neue kaufen, so wie bei den gesprungenen Klodeckeln und den lausigen Schraubenschlüsseln. Ich habe irgendwo gelesen, das gehört zum System.«
    »Verdammt, ich war immer ein guter Staatsbürger. Ich war bei Ànzio, und du warst auf dieser Scheißinsel im Pazifik, die keiner aussprechen kann.«
    »Eniwitok, Kumpel. Ein richtiger Haufen Scheiße.«
    »Dann behalten wir die Dinger, ja?«
    »Warum nicht?«
    »Gut. Jetzt laß uns zusehen, daß wir noch ein paar Fische fangen, ehe uns das Bier ausgeht«, sagte Sam.
     
    Niemand wußte, was geschah; niemand verstand es; es war der helle Wahnsinn. Der Hubschrauber aus Langley näherte sich seinem Landeplatz, wo die Bodenmannschaft bereits wartete, als plötzlich die Maschine nach links abdrehte. Aus der offenen Bordtür eröffneten automatische Waffen das Feuer auf die unten versammelten Soldaten und töteten die meisten oder verwundeten sie schwer. Dann drehte der Helikopter ebenso plötzlich nach rechts ab und flog in weitem Bogen über das Gelände, als suche er ein weiteres Ziel. Was das war, war schnell zu erkennen: die Villa inmitten der weiten Rasenfläche. Der Hubschrauber kreiste, stieg dabei etwas in die Höhe und bereitete sich auf den Zielanflug und die abschließende Verwüstung vor.

     
    Von den Maschinengewehrsalven aufgescheucht, rannten Scofield und Pryce zu den Fenstern im Süden, der Himmelsrichtung, aus der die Schüsse und Schreie zu hören gewesen waren.
    »Herr im Himmel« schrie Scofield. »Die haben es auf uns abgesehen!«
    »Das ist zu konzentriert«, widersprach Pryce. »Eine – da, schauen Sie! Mein Gott, das ist Silent Horse ! Was zum Teufel…?«
    »Wollen wir wetten, Kleiner«, konterte Scofield. »Der sieht bloß wie Silent Horse aus! Er kommt auf uns zu. Wir verschwinden hier!« Scofield rannte auf die Tür zu.
    »Nein!« schrie Pryce. »Der Balkon auf der Nordseite!«
    »Was?«
    »Dort sind zwei Regenrinnen. Wir wissen nicht, was er dabeihat. Schaffen Sie das?«
    »Probieren Sie’s aus, mein Junge. Ich muß Toni finden!«
    Die beiden Männer rannten nebeneinander auf die Türen zu, rissen sie auf und traten auf den kleinen Balkon mit dem schmiedeeisernen Gitter hinaus. Über ihnen dröhnte der Hubschrauber im ohrenbetäubenden Lärm seiner Rotorblätter nach Norden, setzte zur Wende an.
    »Bomben!« schrie Pryce. »Die haben Bomben geladen!«
    »Der kehrt jetzt um und will das ganze Haus in die Luft jagen …«
    »Da muß er höher steigen, wenn er nicht selbst mit hochgehen will. Los jetzt!«
    Die beiden Männer stiegen auf gegenüberliegenden

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