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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hat mir gesagt, sie hätten unter dem üblichen Notfallcode eine interne Anweisung erhalten, die Geleitjäger für Silent Horse wegen Wartungsarbeiten am Hubschrauber abzusetzen.«
    »Was? Wer hat das genehmigt?«
    »Ganz sicherlich nicht ich, Brandon.«
    »Ihr Büro? Wer in Ihrem Büro?«
    »Sie verstehen nicht. Das kann jeder gewesen sein, aber wer würde es wagen?«
    »Dann knöpfen Sie sich Ihr Personal eben vor!« brauste Scofield auf. »Spannen Sie sie nacheinander aufs Rad, bis ihnen das Blut aus den Poren quillt! Das müssen Sie einfach – die hätten ebensogut selbst an den Maschinengewehren sitzen und diese Bomben abwerfen können. Acht Menschen tot, und vier weitere, die vermutlich nicht durchkommen. Tun Sie was, Frank! Ich kann das nicht, aber Sie schon – verdammt noch mal, das ist Ihr Revier!«
    »Ja, es ist mein Revier, und es wird auch auf meine Art geschehen, weil ich sowohl dazu ermächtigt bin als auch die Verantwortung dafür trage und meine Entscheidungen weder auf Sturheit noch auf dem Bestreben basieren, allem meinen Stempel aufzudrücken.«
    »Oh…?« Scofield verstummte. Dann griff er nach Shields’ Arm. »Sie haben recht, Squinty, das habe ich jetzt verdient.«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Ich bin einfach wütend!«
    »Das bin ich auch, Brandon«, sagte der Deputy Director, und seine zusammengekniffenen Augen starrten Scofield fest an. »Aber ein solcher Aufstand in der Agency, wie Sie ihn vorschlagen, würde unsere Feinde nur noch tiefer in den Untergrund treiben und darüber hinaus eine Atmosphäre erzeugen, in der solche Elemente gedeihen. Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheiten eignen sich gut zur Ablenkung.«
    »Herrgott im Himmel«, sagte Scofield und ließ Shields’ Arm wieder los. Sie gingen weiter. »Jetzt verstehe ich wieder, weshalb Sie Analytiker sind und ich nicht … Aber ich verstehe nicht , warum sie nicht einfach einen Killer auf mich ansetzen, der mir eine Kugel durch den Kopf jagt. Einfach, sauber und
schnell mit einem Minimum an Risiko und einer maximalen Erfolgschance. Schließlich haben wir doch hier unseren eigenen Maulwurf. Diesen roten Ballon hat doch nicht der Weihnachtsmann dort aufgehängt.«
    »Nein, aber das beantwortet Ihre Frage. Wer auch immer der Maulwurf ist, er mußte wissen, daß Sie, Antonia und Pryce nur ganz selten, wenn überhaupt, außer Sichtweite der Anlagenüberwachung waren.«
    »Ist das denn so?«
    »Aber sicher. Wir haben versucht, jede Eventualität in Betracht zu ziehen. Schließlich haben wir doch nicht diesen ganzen Aufwand getrieben, damit man Sie hier einfach abknallt.«
    »Wie kommt es dann, daß ich nichts davon bemerkt habe. Und Toni und Cameron auch nicht? Wir sind alle drei keine Amateure.«
    »Weil es hauptsächlich aus der Ferne geschehen ist, nach einer Einteilung in Sektoren. Da ruft beispielsweise ein Sergeant einen Corporal über sein Walkie-talkie an und sagt ›Bomba‹ – das waren Sie – ›verläßt Sektor sechs, Sieben übernehmen.‹ Wir haben das ganze Gelände rastermäßig aufgeteilt – den Rest können Sie sich denken.«
    »Sich abwechselnde Fahrzeuge«, nickte Scofield. »›Braune Limousine biegt von der Eighth Avenue ab, häng dich ab der sechsundvierzigsten Straße dran.‹«
    »Exakt. Eine Taktik, die immer noch funktioniert.«
    »Die alten sind gewöhnlich die besten, Frank … Aber was, zum Teufel, reden wir da eigentlich? Wir stecken bis zum Hals in der Scheiße und reden wie zwei grüne Jungs in der Ausbildung!«
    »Wir reden so, damit wir denken können, Brandon. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«
    »Wir sollten besser aufhören zu denken und anfangen zu handeln, Junior.«
    »Also wirklich, Bray. ›Squinty‹ kann ich ertragen, aber nicht ›Junior‹. Außerdem, wie ich Pryce schon sagte, bin ich älter als Sie.«
    »Tatsächlich ? «

    »Achtzehn Monate und elf Tage, Kleiner . Aber wenn Sie schon nicht denken wollen, was hätten Sie denn dann in der Abteilung ›Handeln‹ vorzuschlagen?«
    »Zunächst mal«, antwortete Scofield, »sollten wir alles zusammensetzen, was wir haben. Der junge Sergeant, der draußen auf der Straße erschossen wurde; der Mann, der nachts an der Wand hochgeklettert ist, um Toni und mich wegzuputzen; Bracket und Denny vergiftet, bei einem Frühstück getötet, das für mich bestimmt war; der Bombenangriff, von dem wir keine Spuren finden können, mit einer Zielmarkierung, die hier drinnen von einem oder mehreren Maulwürfen angebracht worden ist, die wir nicht

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