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Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Titel: Das Mauerblümchen erringen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Ravensthorpe — hat mich sehr leidenschaftlich geküsst.“
                  „Ach, hat er das?“, meinte Olivia mit deutlich vernehmbarem Groll. Cyrus war in Miss Olivia Lytton eine unversöhnliche Feindin entstanden.
                  „Dennoch hatte es keinen Einfluss auf sein Verhalten, als ich die Verlobung löste. Er hat nicht einmal versucht, mich zu einem Sinneswandel zu überreden. Er hat einfach zugestimmt. Es war, als hätte ich gesagt, ich würde nicht mit ihm ausreiten.“
                  „Ich verstehe, worauf du hinauswillst.“ Olivia seufzte. „Ich fürchte, dies ist etwas, dem der Verrückte Spiegel in jedem Fall beipflichten würde. Leidenschaft bewegt Männer nun einmal nicht dazu, sich ehrenhaft und respektvoll zu verhalten, wie Frauen es gern hätten.“
                  „Wie du siehst, ist die Bibel deiner Mutter doch zu etwas gut.“
                  „Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern, falls ich jemals dahin gelangen sollte, einen Fall männlicher Begierde beurteilen zu müssen. Das könnte aber nur kurz vor einem Ehebruch der Fall sein. Mutter würde vor Scham vermutlich vergehen.“
                  Lucy betrachtete ihre Freundin stirnrunzelnd. „Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass du deine Verlobung erwähnst, Olivia. Bist du dir ganz sicher, dass du Rupert heiraten willst? Keiner kann dich dazu zwingen, wenn du nicht willst.“
                  Olivia drückte Lucys Arm. „Ich wollte nicht jammern, verzeih mir. Ich mag Rupert, und meine Lage könnte wirklich schlimmer sein. Warte nur ab, bis ich Herzogin bin. Dann werde ich dich dermaßen herumkommandieren, dass du nicht glaubst, mich jemals gekannt zu haben.“
                  Lucy brach in schallendes Gelächter aus. Es fiel schwer, sich Olivia als Herzogin vorzustellen. Obgleich sie ihre Freundin unendlich liebte, ähnelte Olivia keiner Herzogin, die sie kannte.
                  Sie traten in den Ballsaal und blieben betroffen stehen. „Meine Güte“, raunte Olivia. „Schau nur, wie sie die Hälse recken, Lucy. Ich vermute stark, dass sich die Nachricht über deine gelöste Verlobung bereits herumgesprochen hat, und dass die feine Gesellschaft nun ein neues Idol gefunden hat, das der Anbetung würdig ist. Die Männer scheinen Gold einfach unwiderstehlich zu finden!“
                  Lucy straffte entschlossen die Schultern, verkniff sich den Wunsch, dass Cyrus sie für ein Idol halten sollte, und setzte ein liebliches Lächeln auf.
     
    Olivia hatte mit ihrer Vermutung richtig gelegen. Lucy wurde von notorischen Mitgiftjägern zum Tanz gebeten, aber auch von Männern, die selbst über beträchtliches Vermögen verfügten.
                  Da sie jedem verkündete, sie habe ihre Tanzkarte verloren, wählte Lucy ihre Partner nach Gutdünken aus. Kleineren Männern schenkte sie ein kühles Lächeln und behauptete dreist, ihre Karte wäre bereits voll. Bewerber von ihrer Größe behandelte sie freundlich, lehnte aber die meisten ab. Sie akzeptierte nur Männer, bei denen sie sicher sein konnte, nicht als Turm, Heuschober oder Bohnenstange bezeichnen zu werden.
                  Abgesehen von dem Herzog von Pole. Hätte Lucy die Bitte eines Herzogs abgeschlagen, würde ihre Mutter einen Anfall erlitten haben.
                  Der kurz geratene, eingebildete Herzog verneigte sich vor ihr mit der Miene eines Mannes, der huldvoll eine Gunst gewährt. Als er sich wieder aufrichtete, sah Lucy genau auf seine Haartolle, die sich wie das Horn eines Einhorns über seiner Stirn erhob. Nur eine übel gesinnte Person wie sie konnte auf die Idee kommen, dass er diese Art von Frisur wählte, um größer zu wirken. Eigentlich sah Pole nicht allzu schlecht aus, doch sein hochmütiger Blick und seine schrecklich spitze Nase machten den Eindruck wieder zunichte.
                  Während sie sich in der Tanzformation bewegten, gab Lucy sich Mühe, enthusiastisch dem Gesprächsthema zu lauschen, das der Herzog offenbar für angebracht hielt: dem Gräuel der purpurnen Weste.
                  „Ich habe noch gar nicht gewusst, dass die Farbe einer Herrenweste etwas über ihren Träger aussagt“, äußerte sie, als Pole endlich einmal innehielt und offensichtlich auf eine Reaktion wartete.
                  Der Herzog lachte bellend und setzte seine

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