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Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Das Mauerblümchen erringen (German Edition)

Titel: Das Mauerblümchen erringen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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meinen, dass Sie genug Gelegenheit hatten, mit mir zu schäkern, als wir noch verlobt waren. Und ich dachte, Sie wollten nicht, weil Sie nicht an mir interessiert waren.“
                  Seine Augen verdunkelten sich. Trotzig hob sie das Kinn. Sie wollte sich nicht von ihm zum Schweigen bringen lassen, nur weil er blaue Augen hatte. Oder lange Wimpern. Oder eine schöne Gestalt. Was zählte, war, dass er sie nicht gewollt und nicht um sie gekämpft hatte.
                  Gekämpft? Er hatte ja nicht einmal protestiert, als sie die Verlobung löste.
                  „Lucy.“ Seine Stimme klang gelassen, doch seine Hand schloss sich eng um ihr Handgelenk. „Sicherlich sind Sie dieser engen Handschuhe müde?“
                  „Meine Füße sind müde. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Mr. Ravensthorpe, ich muss meine Mutter holen.“
                  „Einen Augenblick noch.“ Er führte sie ein Stück beiseite, und bevor sie wusste, wie ihr geschah, saß sie hinter den Palmen, von dem sich langsam leerenden Ballsaal abgeschirmt. Und er kniete vor ihr und streifte einen ihrer Schuhe ab.
                  „Das dürfen Sie nicht!“, keuchte sie erschrocken. Aber es war bereits zu spät.
                  Möglicherweise war auch ihr der Champagner zu Kopf gestiegen.
                  „Das dürfen Sie wirklich nicht“, wiederholte sie mit kraftloser Stimme. Lehnte sich dann jedoch zurück und raffte ihre Röcke, sodass ihr Knöchel zu sehen war. Es war ein schöner Knöchel, ein schmucker und für eine so große Person recht zarter Knöchel.
                  Cyrus blickte zu ihr auf, und Lucy begriff plötzlich, dass ein Mann ebenso gut mithilfe seiner Wimpern flirten konnte wie eine Frau. Und er besaß wirklich dichte und dunkle Wimpern. „Die armen, müden, kleinen Füße“, sagte er und rieb mit dem Daumen sanft über ihren Spann. Das fühlte sich so gut an, dass Lucy unwillkürlich leise aufstöhnte.
                  „Meine Füße sind alles andere als klein“, entgegnete sie sogleich.
                  Er zog eine Augenbraue hoch. „Auf mich wirken sie jedenfalls klein.“ Lucy waren ihre Füße immer schrecklich groß vorgekommen. Doch in Cyrus´ großer Hand wirkte ihr Fuß fast zerbrechlich.
                  Sein Blick sollte gesetzlich verboten werden, dachte sie. Oder auf Flaschen gezogen und an einsame Jungfrauen verkauft werden.
                  „Haben Sie schon gesehen, dass es regnet?“, fragte er. Und streifte ihr den anderen Schuh ab.
                  „Nein.“ Lucy ließ ihren Kopf an die Lehne sinken. „Das fühlt sich so gut an.“ Und wieder entwich ein leises Stöhnen ihrem Mund.
                  „Ich kann doch nicht zulassen, dass meine ehemalige Verlobte Schmerzen leidet.“
                  „ Ehemalig? “
                  „>Frühere< Verlobte klingt zu sehr nach Alliteration“, erklärte er und zog ihr den Schuh wieder an. „Wollen wir kurz nach dem Regen schauen? Danach können Sie ja Ihre Mutter wecken.“
                  Sie schafften es, durch die Terrassentüren in den Garten zu entwischen, ohne von einer Gästeschar bemerkt zu werden, die sich gerade von Lady Summers verabschiedete.
                  Jenseits der in Marmor gehalteten Terrasse fiel der Regen wie ein silberner Vorhang. Er prallte von der Marmorbalustrade ab und bildete kleine Fontänen, die das Lampenlicht einfingen, das hinter ihnen aus dem Haus drang.
                  „Wunderschön“, hauchte Lucy.
                  „Ja“, sagte er, doch als sie sich umdrehte, sah sie, dass er sie betrachtete und nicht den Regen.
                  „Tun Sie das nicht“, mahnte sie, blieb jedoch gelassen. „In den letzten Stunden habe ich mehr Komplimente erhalten als in meinem ganzen Leben. Zumindest haben Sie mir die Höflichkeit erwiesen, ehrlich zu sein.“
                  „Ihre Augen haben dieselbe Farbe wie der Regen“, erwiderte Cyrus unbeeindruckt. „Das soll kein Kompliment sein; es ist lediglich eine Beobachtung.“ Versonnen drehte er eine ihrer Locken zwischen seinen Fingern. „Ihr Haar hat den gleichen Ton, nur dass es auch honigfarbene Strähnen hat, die wie eine Mischung von Honig und Mondschein und Regen

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