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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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hartnäckig fortfuhr.
    Der Taxifahrer legte den ersten Gang ein.
    Nun legte Maria den Zeigefinger an die Schläfe und ließ ihn immer wieder kreisen.
    »Un momentito«, sagte ich zum Fahrer.
    Ich fing endlich an zu begreifen, was sie mir mitteilen wollte.
    » Consciente?«, tippte ich.
    Maria seufzte erleichtert und nickte langsam und nachdrücklich.
    Ich ließ den Taxifahrer starten und winkte ihr zum Abschied. Was Ken durchgemacht hatte, war noch schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Der Land Cruiser stand in der Garage, die ich durch eine Seitentür von der Küche her betreten konnte. Sobald Licht auf ihn fiel, bemerkte ich das Kondenswasser an den Scheiben. Das war schon mal viel versprechend. Ich ging um das Fahrzeug herum und spähte durch klare Stellen hier und dort, und dabei sah ich, dass Ken seine gesamte Ausrüstung einschließlich des tragbaren Kompressors im Heck liegen gelassen hatte. Ich folgerte daraus, dass es ihm bereits bei seiner Rückkehr an jenem Tag sehr schlecht gegangen war.
    Ich löste die Zentralverriegelung und öffnete die Heckklappe. Dann holte ich eine Probenflasche aus Kunststoff und einen kleinen Trichter aus dem Rucksack und legte sie neben dem Fahrzeug ab, ehe ich vorsichtig jedes einzelne Teil der Tauchapparaturen prüfte, um festzustellen, ob wenigstens einige Tropfen übrig waren. Alles schien verdunstet zu sein und sich als Kondensat niedergeschlagen zu haben.
    Ein Teil der Ausrüstung war in einer Supermarktplastikkiste über unseren Taucheranzügen verstaut. Kens Anzug lag über meinem und war getrocknet, aber als ich meinen anhob, fühlte er sich leicht feucht an. Die Tatsache, dass sich so viel Zeug über ihm häufte, sowie die hohe Luftfeuchtigkeit der letzten Tage hatten dazu beigetragen, dass sich eine Spur Nässe in ihm hielt. Genau darauf hatte ich gehofft.
    Ich neigte die Kiste und wurde mit ein paar Tropfen Wasser belohnt, die sich am Boden sammelten. Ich lud die Tauchsachen aus, öffnete die Probenflasche und setzte den Trichter auf. Dann hob ich die Kiste behutsam heraus, neigte sie steiler und sammelte das Wasser in einer Ecke. Schließlich goss ich die Flüssigkeit, etwa einen Fingerhut voll, in die Flasche, zog den Trichter heraus und setzte den Deckel wieder auf.
    Ich ging zurück in die Küche, öffnete den Kühlschrank und holte eine Packung Eiswürfel aus dem Gefrierfach, außerdem einen vorgefrorenen Behälter mit Rubbermaid Blue Ice-Kühlmittel. Plötzlich hörte ich, wie ein Fahrzeug vor dem Haus hielt.
    Ich riss hektisch die Türen verschiedener Küchenschränke auf, bis ich endlich eine isolierte Kühlbox fand. Dann hörte ich das schmiedeeiserne Tor klappern und dachte daran, dass ich es nicht abgesperrt hatte. Ich stellte das Blue Ice auf den Boden der Box, die Wasserprobe obendrauf und packte die Eiswürfel um die Flasche herum.
    Nun versuchte jemand, die Vordertür zu öffnen, die ich zum Glück versperrt gelassen hatte. Doch als ich aus der Küche lief, hörte ich die Tür über die Fliesen in der Diele kratzen. »Hola?«, rief eine Männerstimme.
    In der Garage drückte ich den Knopf neben der Rolltür und betete, der Öffnungsmechanismus möge schnell und lautlos arbeiten. Stattdessen knatterte und krachte die Tür stockend nach oben.
    Ich hatte keine Zeit, deswegen zu fluchen. Ich stieg in den Land Cruiser, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn um. Das Gefährt sprang dröhnend an, und ich setzte rückwärts aus der Garage, bevor das Tor vollständig hochgezogen war.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stieß ich mit einem misstönenden Schlag gegen den Bordstein, nachdem ich beinahe mit einer dunklen Limousine kollidiert wäre, die vor dem Haus parkte. Als ich mit kreischenden Reifen davonbrauste, blickte ich in den Rückspiegel und sah einen Mann auf die Straße rennen, der in ein Handy sprach.

24
    Ich durchquerte die Eingangshalle des Hotels Itza, als es auf Mitternacht zuging. Noch immer saßen einige Gäste hier und unterhielten sich, was mich weniger auffallen ließ. Ich trug ein dschungelgrünes Hemd über T-Shirt und Tarnhose, wodurch ich in Verbindung mit meinem Rucksack und den Wanderstiefeln wirkte, als käme ich eben von einer Tagestour in die Umgebung zurück.
    Es war eine Bemerkung von Sanchez über den Zugang zu den Ruinen gewesen, die mich zum Hotel zurückgeführt hatte. Zwar wusste ich, wie man zu den Gärten auf der Rückseite des Hotels gelangte, aber der Eingang zum historischen Gelände

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