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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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einen Schlaganfall hatte.«
    Das musste ich einräumen. »Was soll ich also nun mit den Proben machen?«
    »Am besten, du präparierst sie erst einmal für die Analyse. Es hat allerdings nicht viel Sinn, wenn du die Flüssigkeit mitverwendest, die du aus der Kiste im Wagen abgefüllt hast. Die Menge ist sehr klein für Tests, und das Verfallsdatum ist abgelaufen. Ich denke inzwischen darüber nach, welche Untersuchungen du ausführen kannst. Ich nehme an, du hast nur in beschränktem Umfang Testgeräte und Ausrüstung zur Verfügung.«
    »Da könntest du Recht haben.«
    »Ich wälze mit dem Personal hier ein paar Ideen und rufe dich in einigen Stunden wieder an. Denk dran, dass das Zeug wahrscheinlich deinen Freund getötet hat, also halt dir die Proben beim Präparieren gut vom Leib. Laminarströmungsschrank, falls du weißt, was ich meine.«
    »Klar, Herbie.« Ich lächelte und legte auf. Herbie hatte keine Ahnung, wie beschränkt meine Mittel waren. Ich führte nur gelegentlich selbst Tests durch, und das geschah einfach, indem ich Indikatorlösung in ein Reagenzglas mit Wasser träufelte und die resultierende Farbe mit einer Tabelle verglich. Alles, was eine kompliziertere Analyse erforderte, lieferte ich ans Meeresforschungszentrum in Cancun. Von wegen Laminarströmungsschrank!

31
    Das Wasser, das ich aus dem Zenote entnommen hatte, war von grünlicher Farbe, die kleine Probe aus der Kiste im Land Cruiser dagegen war wesentlich dunkler, da sie zusätzlich Schlammpartikel vom Boden des Brunnens enthielt. Ich stellte sie zur Seite und begann, einen Teil der Anrichte für das Präparieren der Proben vorzubereiten.
    Zuerst wischte ich die Oberfläche mit reinem Alkohol sauber, dann platzierte ich zu meiner Rechten eine Plastikpipette mit verstellbarem Volumen und ein Gestell mit dazu passenden Einwegspritzen. Direkt daneben stand die erste Flasche mit Zenotewasser und einige Zentimeter dahinter ein Bunsenbrenner. Zu meiner Linken stellte ich eine Schachtel mit 50-ml-Zentrifugenröhrchen mit blauen Verschlüssen auf. Ich war nun im Begriff, eine Übung auszuführen, die ich seit dem ersten Jahr meiner Tätigkeit am Institut nicht mehr gemacht hatte.
    Wenn man in einem Labor potenziell gefährliches Material präpariert, schützt ein so genannter Laminarströmungsschrank die Laboranten wie auch die Proben. Er besteht aus einem Luftstrom von der Decke, der auf den Bereich zwischen der Person und einem Schrank mit offener Front gerichtet ist, in dem er oder sie auf Armeslänge an der Probe arbeitet. Ich hoffte, diese Bedingungen mit Hilfe des Bunsenbrenners herzustellen, den ich nun anzündete, um einen nach unten gerichteten Luftstrom von rund einem halben Meter Breite zu erzeugen. Dieser Strom würde jede Verdunstung der Proben von meinen Augen oder der Nase fern halten, während ich die Röhrchen füllte, und er würde ebenso verhindern, dass irgendwelche Partikel, die ich durch Husten oder Niesen freisetzte, die Proben verfälschten.
    Ich hatte als Studentin so häufig Proben vorbereitet, dass die Technik in meiner DNA festgeschrieben war. Auf einem Hocker sitzend und mit Latexhandschuhen an den Händen, nahm ich den Verschluss von der Probenflasche, dann holte ich von links ein Reagenzglas heraus, hielt es zwischen den letzten drei Fingern und schraubte mit Daumen und Zeigefinger derselben Hand den Deckel ab. Fast gleichzeitig griff ich zu der Tauchkolbenpipette, die ich durch Drehen an der roten Spitze des Kolbens auf 50 ml eingestellt hatte, senkte sie in das Gestell mit den Plastikaufsätzen und zog sie mit einem davon wieder zurück. Ich drückte den Kolben nach unten, führte die Pipette in den Flaschenhals ein, ließ den Kolben los, beförderte die gezogene Probe zum Reagenzglas und drückte wieder auf den Kolben, wodurch die 50 ml in das Röhrchen flossen, das ich anschließend verschraubte, bevor ich es zurück in die Schachtel stellte. Bei einer Gesamtmenge von zwei Litern Wasser musste ich diese Prozedur also vierzigmal wiederholen!
    Während der Tauchkolben rhythmisch schnaubte, stellte ich Mutmaßungen darüber an, weshalb Herbie Kastner das FMRI nur ungern in kontroverse Angelegenheiten verwickelte. Zu der Zeit, da ich als eine seiner Assistentinnen ans Institut kam, war gerade eine kleine Wolke über seine Karriere gezogen. Herbie hatte die Auswirkungen biologischer Verschmutzung auf die Tier und Pflanzenwelt der Everglades studiert, jenes Sumpfgebiets, das sich dem Wasser verdankt, das aus dem

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