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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Morde gesehen außer den Henkern selbst. »Könnte es nicht tatsächlich so gewesen sein?«
    »Selbstverständlich war es nicht so, Jessica.« Es war das erste Mal, dass er mich mit Vornamen ansprach. »Es ist eine Bildmanipulation, Adobe Foto Shop. Grob, aber nicht ungeschickt. Und sie stammt von den Cruzob. Das ist der Grund, warum sie sich bisher nicht dazu bekannt haben. Sie wollten es dem Militär anhängen. Auf derselben Website erklären sie sogar Goldbergs Tod zum Resultat einer im Suff geschlossenen Wette zwischen zwei Soldaten, die wegen des Hinterhalts auf die Studenten am selben Tag eine Stinkwut hatten.«
    »Aber wozu unternehmen sie solche Anstrengungen?«
    »Wie ich schon sagte, um einen Krieg zwischen Ihrem und meinem Land herbeizuführen. Sie machen sich nicht viel aus ihren mexikanischen Oberherren, wie sie es sehen, deshalb sind Mexikos Schwierigkeiten ihre Chance. Und unbegreiflicherweise funktioniert es. Der mexikanische Botschafter wurde ins Weiße Haus einbestellt, man will über den so genannten Fotobeweis mit ihm sprechen.«
    »Ich bin überzeugt, Washington wird herausfinden, dass sie hereingelegt wurden, wenn die Experten die Fotos genauer prüfen.«
    »Verlassen Sie sich nicht drauf. Gut möglich, dass wir den ersten vom Internet verursachten Krieg erleben werden.«
    Was für ein unfasslicher Gedanke. Falls Sanchez die Wahrheit sagte.
    »Sie haben die Vertuschungsaktion wegen Cancun gar nicht erwähnt«, erinnerte ich ihn und fügte boshaft hinzu:
    »Wie steht der Propagandakrieg an dieser Front?«
    »Dabei ist überhaupt keine List nötig«, antwortete er selbstgefällig. »Alle Flüge von und nach Cancun zum Beispiel wurden schon einmal wegen des Hurrikans gestrichen.«
    »Der Sturm kam Ihnen gerade gelegen, was? Aber Sie können die Sache nicht ewig unterdrücken, vor allem nicht mehr, wenn die ersten Leute sterben.«
    »Äh… da könnten Sie Recht haben.«
    An seiner zögerlichen Antwort erkannte ich, dass es bereits Opfer gegeben hatte.
    »Sie müssen sofort an die Öffentlichkeit gehen. Oder diktiert die Armee die Vertuschung?«
    Ich hörte ihn ungeduldig seufzen. »Die Armee hat den Badeort auf die Bitte der Regierung hin abgeriegelt«, sagte er ruhig.
    »Die Soldaten wissen nicht, was vorgefallen ist, nur dass es sich um eine Angelegenheit der öffentlichen Gesundheit handelt.«
    »Mal angenommen, ich würde allen Zeitungen eine E- Mail schicken?«
    »Ich würde im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit vorschlagen, dass Sie sich aus dieser Sache heraushalten.«
    »Wollen Sie mir drohen?«
    »Ich will Sie schützen, Jessica.«
    »Vor wem?«
    »Sie sagten, jemand ist in Ihr Haus eingebrochen. Wieso , glauben Sie, ist das passiert?«
    Ich hatte das Gefühl, er wusste es bereits.
    »Ich glaube, man war hinter einigen Wasserproben her, die ich genommen habe.«
    »In Chichen Itza?«
    »Ja. Sie haben mir meine Geschichte nicht recht geglaubt, oder?«
    »Nein. Und als dann noch ein Tierarzt auf Cozumel die Gesundheitsbehörden verständigte, dass ein Tier gestorben war, weil es verseuchtes Wasser getrunken hatte, waren wir alarmiert.«
    »Und Sie haben die Sache zu mir zurückverfolgt?«
    »Die Besitzerin des Hundes ist eine Freundin von Ihnen, oder?« Sanchez klang wieder sehr selbstgefällig.
    »Aber Sie wussten nicht, dass ich die Proben außer Landes geschmuggelt hatte.«
    »Das stimmt. Wie haben Sie das angestellt?«
    Jetzt wusste ich, dass man mich abgefangen hätte, wenn ich versucht hätte, Mexiko zu verlassen.
    »Familiäre Kontakte«, sagte ich, um ihn weiterraten zu lassen. »Es bedeutete zumindest, dass nichts hier war, was die Einbrecher finden konnten. Aber jetzt mache ich mir Sorgen, sie könnten Deirdre entführt haben.«
    »Wollte Ihre irische Freundin nicht dieser Tage wieder nach Hause reisen?«
    »Ja, aber nicht, ohne sich zu verabschieden«, sagte ich.
    »Außerdem fehlt mein Boot. Und es gibt keine Spur von Alfredo.«
    »Wann haben Sie von einem der beiden zuletzt gehört?« Ich erzählte ihm von der SMS.
    »Warum schauen Sie nicht bei Alfredo Yam zu Hause vorbei? Wenn er nicht dort ist, fragen Sie seine Mutter, wo er steckt.« Es war offenkundig, dass die Bundespolizei Alfredo überprüft hatte. »Und geben Sie mir eine Beschreibung des Boots. Ich bringe eine entsprechende Meldung heraus und lasse Zedillo ein paar Nachforschungen auf Cozumel anstellen.«
    Ich beschrieb Sanchez genau das Boot, als Kathy zurückkam und Wohnzimmer und Küche aufzuräumen begann. Als ich

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