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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Kreuzung des modernen Highways und der alten Straße nach Cancun. Einen Kilometer weiter kam eine Straßensperre, und ein Umleitungsschild zeigte auf eine Abbiegespur, die zu einer Überführung auf die andere Seite des Highways führte.
    Der Verkehr staute sich zurück, da sich die Fahrer aus ihren Autos und LKWs beugten und den Polizisten hinter der Sperre Fragen stellten. Schließlich war ich an der Reihe, aber noch bevor ich die Umleitung erreichte, sah ich ein Schild, auf dem stand: KEINE DURCHFAHRT NACH CANCUN.
    Und ich sah viele Fahrzeuge auf der anderen Seite des Highways in die Richtung zurückfahren, aus der sie gekommen waren. Ich würde meine Pläne ändern und zur Anlegestelle der Fähre fahren müssen.
    »Playa del Carmen?«, rief ich zwei Verkehrspolizisten zu, die mich auf die Abbiegespur winkten.
    Sie dirigierten mich zu einer schmalen Öffnung in der Mitte der Straßensperre. »Tulum, Playa«, sagte einer von ihnen, um mir klarzumachen, dass ich Playa del Carmen von Süden her, durch das Dorf Tulum, anfahren musste.
    Als ich nach einem halben Kilometer die Abzweigung nach Tulum erreichte - eine andere Wahl hatte ich nicht -, gab es dort eine zweite Straßensperre, von Militär besetzt, mit einem Panzer und Soldaten in Tarnanzügen in den Bäumen an der Straße, die ihre schweren Maschinenpistolen auf mich richteten.
    Als ich in die Nebenstraße nach Tulum einfuhr, mutmaßte ich, dass Deirdre mich wohl vor der Sperrung der Straße hatte warnen wollen. Vielleicht hatte Alfredo es in den Nachrichten gehört und ihr gesagt. Aber was war der Grund für die Sperre? Ich schaltete das Radio ein und wartete, bis auf dem Lokalsender, den ich am Morgen gehört hatte, Nachrichten kamen.
    Um fünf stellte ich lauter, als ein aufgeregter Nachrichtensprecher die Kurzmeldungen mit der Behauptung der Vereinigten Staaten begann, man verfüge über Beweise dafür, dass das mexikanische Militär für die Morde an der texanischen Basketballmannschaft verantwortlich sei. In der vierten Meldung war von einem Tankwagen mit Öl die Rede, der auf dem Highway 180 zwischen Xcan und Cancun umgestürzt sei, weshalb die Strecke bis zum folgenden Morgen gesperrt bliebe. Kein Wort davon, dass man die Armee aufgeboten hatte.
    Die Wettervorhersage beinhaltete nun eine Hurrikanwarnung. Der Tropensturm, der über den Golf in Richtung Florida gezogen war, machte kehrt und würde in etwa sechs Stunden durch den Yukatan-Kanal fegen, wobei er an Geschwindigkeit noch zunahm, wenn er sich zwischen Kuba und dem Nordosten der Halbinsel hindurchzwängte. Ich würde mich darauf vorbereiten müssen, sobald ich auf Cozumel zurück war. Alfredo und Deirdre konnten inzwischen schon mal anfangen und das Zodiac-Schlauchboot ins Bootshaus heraufziehen, das an die Giebelseite des Ladens angebaut war. Aber beide Handys waren nach wie vor abgeschaltet, und im Laden ging niemand ans Telefon.
    Als ich auf der Küstenstraße zwischen Tulum und Playa del Carmen nach Norden fuhr, beschloss ich, etwas auszuprobieren. In Playa angekommen, fuhr ich nicht zur Anlegestelle, sondern quer durch die Stadt und dann weiter in nördlicher Richtung auf Cancun zu, das rund einhundertzwanzig Kilometer entfernt lag. Keine fünf Minuten Fahrzeit hinter Playa sah ich rote und blaue Lichter in der Dämmerung vor mir blinken. Als ich wendete, um zum Hafen zurückzufahren, leuchteten meine Scheinwerfer die Straßensperre für einen Moment voll aus, und ich erkannte den Koloss eines Panzers im Hintergrund. Alle Landwege nach Cancun waren dicht.
    Die Sechs-Uhr-Fähre war im Begriff, abzulegen, als ich den Land Cruiser parkte und mir den Aktenkoffer vom Beifahrersitz schnappte. Ich hatte Angst, das könnte die letzte Überfahrt nach Cozumel sein, und wenn ich sie verpasste, würde ich für unbestimmte Zeit auf dem Festland bleiben müssen.
    Die Ticketverkäuferin in ihrem Häuschen zeigte keine Eile, während ich nach Kleingeld wühlte. Ich warf einen Blick auf den Fahrplan über ihr - alle Fahrten waren wie sonst auch ausgewiesen. Die Welt ging nicht unter. Während sie mir das Ticket ausstellte, machte ich hastig Konversation mit ihr. »La barricada?«, sagte ich, zeigte mit dem Daumen nach Norden, in Richtung Cancun, und hob dazu fragend die Augenbrauen.
    »Si… el petrolero«, erwiderte sie, um zu verstehen zu geben, dass sie die Nachricht von einem umgestürzten Tanklastzug aus dem Radio gehört hatte, das hinter ihr auf einem Wandbrett plärrte. Dieselbe Geschichte, die ich

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