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Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben

Titel: Das Meer der Seelen Bd. 1 - Nur ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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Flussbrücke überquerten.
    »Du bist fröhlich.« Sam zog Zottel eine in den Pfad gehauene Treppe hinunter. Das Pony schnaubte und schwang den Kopf wieder in Richtung seines warmen Stalls, in dem es Futter ohne Ende gab.
    »Und wie.« Endlich gingen wir nach Heart, in die große, weiße Stadt, von der ich gehört hatte, seit ich klein war. »Die Vorstellung zu erfahren, was ich bin, ist …« Ich rollte mit den Schultern, damit die Gurte des Rucksacks nicht einschnitten. »Sie ist beängstigend, weil mir vielleicht nicht gefällt, was ich herausfinden werde. Aber es ist aufregend.«
    »Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass du selbst entscheidest, wer du bist und was du werden willst.«
    Allmählich wurde das Blau des Himmels heller. Ich konnte von Sam kein Verständnis für mein Bedürfnis verlangen, zu wissen, was geschehen war, warum Ciana für immer fort war. Er konnte die Schuldgefühle nicht verstehen, die ich hatte, weil jeder wünschte, ich wäre sie.

    Ich zupfte an dem Verband. »Nach dem Besuch von Ratsherr Frase habe ich mir ein Jahr lang eingeredet, ich wäre Ciana. Ich nannte mich im Kopf Ciana und sagte mir, dass ich zwischen den Leben irgendwie mein Gedächtnis verloren hätte. Ich las in der Bibliothek alles über sie, um mir vorzustellen, wie ich webte und Möglichkeiten zur Massenproduktion von Tuch erfand. Es stellte sich heraus, dass ich mir gar nicht ausdenken konnte, wie das funktionieren sollte, geschweige denn, dass ich Wege finden könnte, Seide synthetisch herzustellen, um ohne Maulbeerbäume und Raupen auszukommen. So viel also dazu. Außerdem irren sich die Seelenkundler nie.«
    »Zumindest heute nicht mehr.«
    »Wie meinst du das?«
    Er lachte leise. »Die Tests waren nicht immer so genau, aber wir kamen dahinter, als kleine Kinder anfingen, die Seelenkundler zu verwünschen. Es war nicht ganz einfach, immer daran zu denken, dass Whit in Wirklichkeit Tera war und dass wir ihn so nennen sollten. Ein paar von uns hatten während der folgenden Jahre ein furchtbar schlechtes Gedächtnis, nur um ihn zu ärgern.«
    Mein Grinsen erschien, bevor ich es verbergen konnte. »Du hast Glück, dass du überhaupt noch Freunde hast, wenn du jeden so schlecht behandelst.«
    »Deswegen musste ich auch losziehen und einen neuen Freund suchen. Die anderen haben mich alle verlassen.« Er zwinkerte mir zu. »Wenn wir in die Stadt kommen, werde ich dich jedem vorstellen, den du kennen lernen möchtest. Selbst den Freunden, die ich nicht verdiene.«
    »Ein paar fallen mir schon ein.« Ich wurde rot und erinnerte mich an die Beichte über Dossam, aber Sam schwieg freundlicherweise dazu. Das war Teil eines Gesprächs, für das ich immer noch nicht bereit war.

    Wir folgten dem Pfad um Fichten und modernde Baumstämme herum, hinunter zur Straße, die uns nach Heart bringen würde.
    Kurz vor Mittag kam Sam auf unser früheres Gespräch zurück, als hätten wir nie damit aufgehört. »Mir scheint, dass du in der einzigartigen Position bist, alles sein zu können, was du sein willst.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Du hast den Vorteil, aus den Erfahrungen anderer lernen zu können. Du brauchst nicht dieselben Fehler zu machen, die wir am Anfang gemacht haben oder die wir immer noch machen.« Er führte Zottel an den Straßenrand und schlang das Seil um einen tiefen Pappelast, so dass das Pony in dem spärlichen Laub stöbern konnte. »Und die Leute haben noch kein Bild davon, wer du bist . Niemand weiß, was er von dir zu erwarten hat. Einige würden sagen, die Gesellschaft sei festgefahren. Sie stagniert. Dadurch, dass du neu bist, hast du die Macht, uns wachzurütteln.«
    Er war verrückt, wenn er das in mir sah. Eine Seelenlose konnte das nicht tun. »Was, wenn ich das nicht will? Euch wachrütteln, meine ich.«
    »Du brauchst nichts zu tun, was du nicht willst.« Er breitete eine Decke auf der Straße aus und bedeutete mir, Platz zu nehmen. »Aber ich glaube nicht, dass du einfach nur ein weiterer Mensch sein willst und in jeder Generation das Gleiche tun möchtest. Du hast mehr Macht als alle anderen, Ana. Es liegt bei dir, ob du sie benutzt oder nicht.«
    »Ich fühle mich nicht sehr mächtig.« Meine Hände taten weh, ich konnte mich kaum selbst ernähren, und Sam rettete mich andauernd. »Ich komme mir wie der kleinste, bedeutungsloseste Mensch von allen vor.«
    »Klein vielleicht. Bedeutungslos definitiv nicht.« Er setzte
sich neben mich, und wir schauten auf die leere Straße. »Jeder weiß, wer du

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