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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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anflehen. Und was diese hinterhältige Megäre betrifft …«
    »Hör auf.« Ich stellte mein Glas auf die Mauer, nahm Julian am Unterarm und erwiderte seinen Blick. »Genau das wirst du nicht tun. Du wirst nicht Millionen von Dollar dafür zum Fenster hinauswerfen, mir einen Job wiederzubeschaffen, der mir sowieso nie Freude gemacht hat. Im Moment lassen wir die Sache besser auf sich beruhen.«
    »Den Teufel werde ich«, begann er, aber ich legte ihm den Finger auf die Lippen.
    »Bitte«, flüsterte ich. »Es ist noch nicht nötig, aus allen Rohren auf sie zu feuern. Das würde sie nur aufschrecken und dafür sorgen, dass sie vielleicht existierende Beweise vernichten. Ich habe Charlie gebeten, sich ein wenig für mich umzuhören und zu schauen, was sich so tut. Zum Beispiel, wer dieser Mitbewerber ist und welche Informationen ich angeblich verraten habe. Wenn ich genau weiß, wie Alicia es angestellt hat, kriege ich sie möglicherweise dran.«
    »Nicht du«, beharrte er, »wir.«
    »Nein, kommt überhaupt nicht in Frage. Du hältst dich bedeckt, Laurence. Du wirst mir nicht wieder den Terminator spielen.«
    »Wieder?«
    »Im Park. Du hast den Typen ordentlich plattgemacht. Es war mir richtig unheimlich.«
    »Kate«, sagte er, »ich würde dir niemals weh tun.«
    »Ich weiß.« Inzwischen dämmerte es. Blaue Schatten lagen auf seinem markanten, schönen Gesicht. Als ich mit der Hand seine Wange berührte, spürte ich das leichte Kratzen seiner einen Tag alten Bartstoppeln. »Ich habe nachgedacht.«
    »Hm. Worüber?«
    »Wir sind nicht wegen der Kündigung hier, oder?«
    Er zögerte. »Nein, eigentlich nicht. Obwohl ich glaube, dass dir ein bisschen Abstand guttut.«
    »Mir gefällt es hier. Aber wechsle nicht das Thema. Du hast am Telefon Nachrichten erwähnt. Seltsame Nachrichten. Stimmt etwas nicht?«
    Er setzte sich wieder auf die Mauer und zog mich sanft unter seinen Arm. »Wirklich kein Grund zur Sorge. Ich bin vielleicht übertrieben vorsichtig.« Er hielt inne und nestelte an einer meiner Haarlocken herum. »Wie soll ich es ausdrücken? Meine – und damit auch deine – persönliche Sicherheit steht ein wenig auf der Kippe.«
    »Was soll das heißen?«, fragte ich. »Will dir jemand ans Leder?«
    »Nein, nicht ganz. Wie ich schon sagte, ist es schwierig zu erklären.«
    »Ich bin ein kluges Mädchen.«
    »Ja, das bist du«, erwiderte er mit finsterer Miene, als würde es sich um eine schlechte Eigenschaft handeln. »Also gut: Anfang Januar habe ich beschlossen, den Fonds aufzulösen.«
    »Oh, ich glaube, dieses Gerücht habe ich gehört.«
    »Nun, eigentlich wollte ich es dir schon früher erzählen, aber damit hätte ich dich in eine heikle Lage gebracht, weil du in einer Investmentbank gearbeitet hast. Wie dem auch sei, jedenfalls haben wir diesen Schritt unseren Investoren in einem Schreiben bekanntgegeben. Die Auszahlung soll im Spätsommer erfolgen. Einige von ihnen haben nicht sehr positiv darauf reagiert. Ende der Geschichte.«
    »Ende der Geschichte? Soll das ein Scherz sein? Wer? Wer bedroht dich?«
    Julian schüttelte den Kopf. »Das sage ich dir nicht. Wir werden uns einfach eine Weile zurückziehen.«
    »Aber warum wir? Nicht, dass ich es hier mit dir nicht wunderschön fände, doch was könnte dieser verärgerte Investor von mir wollen?«
    Ich spürte seinen Kuss am Haaransatz. Seine Stimme war unbeschreiblich zärtlich. »Weil du mir etwas bedeutest. Unsere Freundschaft ist öffentlich bekannt. Man kann nie wissen. Ich wollte kein Risiko eingehen.«
    »Ein ziemlich geringes Risiko.«
    »Wenn es um dich geht, liegt das einzig akzeptable Risiko bei null«, verkündete er. »Und deshalb behalte ich dich hier bei mir, bis Gras über die Sache gewachsen ist.«
    »Moment mal. An welchen Zeitraum hast du denn so gedacht?«
    »Ich weiß nicht. Einen oder zwei Monate vielleicht.«
    Ich machte mich los. »Einen oder zwei Monate? Spinnst du? Ich kann doch nicht einfach so abtauchen. Außerdem habe ich nur Kleider für zwei Tage dabei.«
    »An der Schnellstraße gibt es ein Einkaufszentrum.«
    »Ich werde mir keine neue Garderobe kaufen …« Er machte den Mund auf. »Und du wirst es auch nicht tun.«
    »Kate, beruhige dich …«
    »Du hättest mich vorwarnen können. Ich muss zurück in die Stadt …«
    »Nein«, fiel er mir ins Wort. »Ich hole dir, was du brauchst. Gib mir einfach den Schlüssel.«
    »Was? Du darfst also weg und ich nicht? Was zum Teufel wird hier gespielt? Hast du mich etwa

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