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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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für dich welche einfallen zu lassen. Jedenfalls bin ich nach einer Weile bei der Armee ausgeschieden und nach New York gezogen und habe Southfield gegründet.«
    »Das ist eindeutig die Kurzversion.«
    »Die Einzelheiten sind ziemlich langweilig.«
    »Warum Wall Street?«
    »Durch den Freund eines Freundes.«
    »Und du hast einfach so diesen irrsinnigen Erfolg gehabt?«
    »Gute Instinkte. Und Glück.«
    Ich schüttelte erstaunt den Kopf. »Offenbar bist du einer dieser wirklich abartigen Menschen, die alles können.«
    »Unsinn. Ich kann ganz bestimmt nicht alles. Ich beschäftige mich eben nur mit den Dingen, in denen ich gut bin.«
    »Also mit allem.«
    Er verdrehte verzweifelt die Augen. »Soll ich dir wirklich all meine Schwächen aufzählen? Ich kann nicht kochen, wie du vielleicht bereits bemerkt hast. Ich kann keinen geraden Ton singen. Meine Weihnachtskarten verschicke ich grundsätzlich zu spät. Und ich werde wahrscheinlich deinen Geburtstag mindestens einmal vergessen, falls du nicht so nett bist, mich daran zu erinnern. Am Anfang des Frühlings bekomme ich Heuschnupfen. Ich fühle mich ziemlich unwohl in Gegenwart von Schlangen …«
    Ich grinste. »Du hast Angst vor Schlangen? So wie Indiana Jones?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Angst habe. Unwohl, Kate.« Er hielt inne und verschränkte die Arme.
    »Nun«, erwiderte ich gespielt ernst, »ich glaube, damit kann ich leben.«
    Wir räumten zusammen das Geschirr weg und mühten uns lachend damit ab, den Müllschlucker in Gang zu setzen. Als die Küche sauber war und die Geschirrspülmaschine fleißig summte, hängte Julian das Handtuch weg und drehte sich zu mir um.
    »Entschuldige, Kate«, begann er. »Ich wollte dich vorhin im Garten nicht herumkommandieren. Einer meiner schwerer wiegenden Fehler ist nämlich, alles um mich herum ordnen zu wollen und mir anzumaßen, dass ich es am besten wüsste.« Er runzelte die Stirn und fügte ein wenig leiser hinzu: »Ich zwinge dich nicht zu bleiben, wenn du das nicht möchtest.«
    Ich hakte die Finger in seine. »Sei nicht albern, Julian. Natürlich möchte ich bleiben. Hier mit dir zusammen zu sein ist wie ein Traum. Aber genau das ist auch der Grund, warum ich mich nicht den ganzen Sommer lang verkriechen kann. Ich habe gerade meinen Arbeitsplatz, genau genommen meine berufliche Zukunft verloren. Und ich befürchte, völlig von dir vereinnahmt zu werden, wenn ich nicht bald meine Angelegenheiten regle.«
    »Das würde ich niemals tun.«
    »Du wärst machtlos dagegen. Ich muss mein eigenes Leben führen. Es kommt nicht in Frage, dass ich mich von dir abhängig mache. Ich würde mich in eine dieser selbstzufriedenen kleinen Frauen aus Stepford verwandeln, wie Geoffs Frau eine ist.«
    »Nein, das würdest du nicht«, widersprach er. »Du hast überhaupt nichts mit ihr gemeinsam.«
    »Vielleicht ja doch. Es wäre zu sehr, als hätte ich im Lotto gewonnen, und angeblich sind Lottogewinner die unglücklichsten Menschen auf der Welt.«
    Er lachte sarkastisch auf. »Glaube mir, ich bin kein Lottogewinn.«
    Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, und ich streichelte seine Wange. »Glaube mir«, murmelte ich, »du bist es.«
    Seine Hand legte sich auf meine. Er schlang den anderen Arm um meine Taille und zog mich sanft an sich.
    »Und was jetzt?«, flüsterte ich, das Gesicht an seine Brust geschmiegt.
    Mit einem tiefen Seufzer rieb er sich an meiner Wange. »Um ehrlich zu sein, habe ich noch etwas zu erledigen, das morgen fertig sein soll. Ich fahre in aller Früh in die Stadt und komme abends wieder. Ich muss mit Geoff ein paar Dinge besprechen und einige offene Fragen klären.«
    »Du lässt mich hier allein?« Ich wich zurück und starrte ihn entgeistert an.
    »Nur bis zum Abend«, versicherte er mir. »Ich breche bei Morgengrauen auf und bin zum Essen zurück. In der Garage steht ein Range Rover für dich, der sich vermutlich besser für die Landstraßen eignet als dieser Schrotthaufen von einem Mietwagen. Also bist du nicht ans Haus gefesselt.«
    »Hm«, brummte ich mit finsterer Miene.
    »Ich kann dir ein paar Sachen aus deiner Wohnung holen.«
    »Und ich darf nicht mit?«
    »Wärst du hier nicht glücklicher?« Sein Ton wurde schmeichelnd, ja, beinahe flehend. »Du hattest gestern einen schweren Tag. Erhol dich einfach.«
    »Habe ich eine andere Wahl?«
    Er beugte sich vor, um mich zu küssen. »Natürlich hast du das.«
    Doch ich erkannte an seinem Ton, dass sich das eigentlich nicht so

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