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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
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Paolo. »Ich mag dich wirklich gern, aber wenn deine Eltern so sehr dagegen sind ... Ich will dir einfach keinen Ärger machen.«
    Die Worte wälzten sich in Davids Kopf hin und her. Paolo wollte ihm keinen Ärger machen und unterschrieb einen irrsinnigen Vertrag, den sein Vater offenbar entworfen hatte. David nahm das Schriftsück wieder hoch, um es sich noch mal anzugucken. Sowas konnte es einfach nicht geben. Doch als er gerade willens war, den kompletten Vertrag zu lesen, nahm Paolo ihn an sich.
    »Ich kann da nichts machen«, sagte er sanft. »Ich habe unterschrieben - für dich.«
    Unter Davids Haut begann es plötzlich zu kribbeln. Wie konnte sein Vater nur einen solchen Vertrag aufsetzen und das auch tatsächlich ernst meinen? Durfte er denn nicht selbst entscheiden, mit welchen Leuten er sich abgab?
    »Ich meine, ich finde das freilich auch ein wenig ungewöhnlich, immerhin entscheidet er ja über deinen Kopf hinweg.« Paolo machte eine Pause, dann fuhr er fort. »Aber ich denke es ist okay, weil er ja nur Aktivitäten von meiner Seite unterbindet. Und wenn du ...« Er verstummte.
    »Wenn ich?«, forderte David ihn auf, den Satz zu vollenden.
    »Ach, ich dachte nur darüber nach, dass ich mich niemals an den Vertrag halten könnte, wenn du tatsächlich dagegen wärst.«
    »Glaubst du etwa, ich finde das okay?«, fuhr David sofort auf. »Ich - ich - ich bin einfach nur sprachlos!«
    Paolo lächelte müde. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass du dich gegen deine Eltern stellen wirst, nur um mit mir zusammensein zu können.«
    »Und ob ich das kann!«, schrie David. Er spürte, dass sein Herzschlag immer schneller wurde. Was bildete sich sein Vater eigentlich ein? Für einen Moment gerieten seine Gedanken vollkommen durcheinander. Er schüttelte den Kopf. Dann sagte er: »Ich will bei dir bleiben.«
    »Wirklich?«, fragte Paolo und grinste zufrieden.
    David dachte einen Moment darüber nach, was er jetzt gerade eigentlich gesagt hatte. Wollte er das wirklich? Er konnte mit einem Mal keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sein Blick klebte an dem Handy, das Paolo gerade ans Ohr nahm.
    »Paolo hier«, sagte er schließlich, »ich wollte nur noch mal kurz etwas zu unserem Vertrag loswerden.«
    David schluckte. Er rief tatsächlich seinen Vater an. Leise drang die blecherne Stimme aus dem Aparat zu ihm hinüber. Irgendwas schien seinen Vater aufzubringen.
    Dann sagte Paolo schließlich matt: »Der Vertrag ist gültig, keine Bange. Und ich weiß, dass es viel Geld ist. Den Vorschuss kannst du sowieso behalten.«
    David runzelte die Stirn. Gerade hatte er noch damit gerechnet, dass Paolo seinem Vater die Meinung sagen würde. Aber jetzt hörte es sich ganz so an, als hätte sein Vater das Sagen.
    »Nein, der Vertrag ist nach wie vor gültig«, sagte Paolo leise. »Ich werde ihn einhalten, sobald dein Sohn aus meinem Haus ist.«
    Paolo reichte ihm wortlos das Handy. Überrascht nahm David es an. Was sollte er sagen? Aus der Muschel hörte er seinen Vater noch sprechen.
    »Paps?«, fragte er unsicher.
    »David! Was machst du bei diesem Kerl zu Hause?« Die Stimme seines Vaters klang panisch.
    »Was ist das für ein Vertrag?«, fragte David gefasst.
    »Das ist so ein Schwachsinn von Paolo«, schnaubte sein Vater. »Ich weiß auch nicht, was er damit bezweckt, aber ...«
    David kniff die Augen zusammen. Sein Vater klang absolut überzeugend. Aber trotzdem passte das nicht zu Paolos Verhalten. Warum hatte sein Vater dann dem Vertrag zugestimmt, wenn das alles Schwachsinn war? Wieso sollte Paolo überhaupt einen solchen Vertrag verfassen?
    »David?«
    »Ja, ich bin noch - dran«, sagte David lahm.
    »Geh nach Hause! Ich mache gleich Schluss und dann können wir über alles reden. Aber halte dich von diesem Mann fern, hörst du?«
    Konnte sein Vater tatsächlich auf die Idee kommen, seinem eigenen Chef vertraglich zu verbieten, mit ihm Kontakt zu haben?
    »Ich - ich bleibe bei Paolo«, sagte er schließlich. Die Worte quollen zäh aus seinem Mund. Aber einmal ausgesprochen, bekammen sie plötzlich Gewicht.
    »Was soll das?«, schrie sein Vater los.
    »Ich bleibe hier!«, sagte David fest. »Du kannst niemandem mit einem Vertrag verbieten, dass ich hier bin!«
    Paolo legte seine Hand auf Davids Bein und streichelte ihn.
    »Und jetzt werde ich mit ihm schlafen!«, schrie David und drückte seinen Vater weg. Sein Atem ging so schnell, als hätte er gerade einen Sprint hinter sich. Langsam dämmerte ihm,

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