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Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
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letztlich doch bereiterklärt hatte mitzukommen. Es hätte sicher auch ein wenig komisch ausgesehen, wenn er nicht erschienen wäre.
    »Können wir jetzt?«, brummte Ansgar.
    »Natürlich«, sagte Hanne und grinste David verschwörerisch an. »Nimmst du das Essen?« Sie reichte ihm den Korb, der randvoll mit irgendwelchen Vorbereitungen vollgepackt war.
    David griff wortlos danach. Dann ging es los. Sein Herz klopfte bei dem Gedanken, dass er Merlin gleich wiedersehen würde.
    »Hoffentlich dauert das nicht so lang«, sagte Ansgar, als sie über die Straße gingen.
    »Ach, jetzt hör aber auf!« Hanne sah ihren Mann böse an. »Du wirst dir doch ein bisschen Mühe geben können.«
    Aber David sah in ihren Augen den Zweifel. Sie war sich ihrer Sache auch längst nicht mehr so sicher. Das konnte ihm aber egal sein, solang er sich nur gut mit Merlin verstand. Und hatte er vorhin nach der Schule noch geglaubt, dass sein Schulfreund heute bestimmt nichts mehr anderes tun würde, als über seinen Beziehungsproblemen Trübsal zu blasen, so wusste er jetzt, dass sich Merlin offensichtlich doch mehr Gedanken über den Grillabend machte, als über seinen Freund.
    Auf dem Türschild stand Jobim/Nagy . Seine Mutter flüsterte: »Sie sind nicht verheiratet.« Sie sah ihren Mann bedeutungsvoll an. Dann drückte sie den Klingelknopf und zog sich noch mal schnell die Bluse zurecht.
    Sie mussten kaum ein paar Sekunden warten, als die rothaarige Frau auch schon die Tür öffnete und sie erfreut anlächelte. »Hallo! Dann kommt mal rein.« Sie trat einen Schritt zur Seite und hielt ihnen die Tür auf. Zuerst begrüßte sie Hanne, indem sie sie kurz umarmte. David hätte bei dem überraschten Gesichtsausdruck seiner Mutter fast laut gelacht.
    »Und Sie sind sicher Ansgar!«, rief Merlins Mutter und reichte seinem Vater die Hand.
    »Ansgar Gessen«, sagte sein Vater steif.
    »Ich bin Selma«, antwortete die Rothaarige und lachte. Offenbar fand sie die Förmlichkeit seines Vaters überflüssig.
    »Ich bin David«, sagte David und reichte Selma den Korb. »Meine Mutter hat hier ein paar Sachen gemacht. Sie kann es nicht lassen.«
    Seine Mutter riss kurz die Augen auf, lächelte dann aber.
    »Ach, das ist ja reizend. Aber Hanne!«, sie drehte sich um. »Ich hab doch gesagt, dass ihr eingeladen seid. Hoffentlich haben wir jetzt nicht zu viel.«
    »Notfalls nehmen wir auch wieder was mit rüber«, sagte sein Vater völlig humorlos.
    »Ansgar!« Hanne stieß ihrem Mann in die Seite.
    Die Rothaarige lachte. »Ach übrigens«, richtete sie sich wieder an David. »Du nennst mich natürlich auch Selma, okay?« Sie zwinkerte ihm zu. An seine Eltern gerichtet sagte sie: »Paolo kommt ein wenig später. Es gibt wohl noch etwas zu tun im Büro. Sie kennen das sicher, Ansgar.«
    Sein Vater nickte kaum merklich.
    »Also, wenn es euch nichts ausmacht, können wir uns schon mal auf die Terasse setzen. Was wollt ihr denn trinken?«
    »Im Moment nichts«, sagte seine Mutter. Sie schaute durch das Wohnzimmer nach draußen. »Aber es sieht wirklich schön aus.«
    »David?«, fragte Selma plötzlich und sah ihm unmittelbar in die Augen. »Merlin ist noch oben und mit irgendwas Hochwichtigem beschäftigt. Stör ihn mal ein wenig.«
    David zögerte. Sollte er wirklich nach oben gehen? Mit einem Mal waren wieder die Zweifel da.
    »Also wenn du störst, bleibst du besser hier bei uns«, sagte seine Mutter.
    David verdrehte innerlich die Augen. Dass seine Mutter sich einmischen würde, war so klar, dass er überrascht hätte sein müssen, wenn sie es nicht getan hätte.
    »Aber Hanne!«, widersprach Selma sofort. »Das war doch ein Scherz. Natürlich stört er nicht.«
    David ergriff die Chance und ging auf die Treppe zu. Er wollte schleunigst nach oben flüchten.
    »Wenn wir Besuch bekommen, stellt sich David den Gästen auch immer vor«, hörte er seine Mutter noch sagen. Jetzt musste sie wieder hervorheben, was er doch für ein gut erzogener Junge war und gleichzeitig darauf hinweisen, dass man das noch lange nicht von allen behaupten konnte. David ballte die Fäuste.
    »Paperlapapp«, antwortete Selma leichthin. »Kinder haben ihren eigenen Kopf. Ihr werdet Merlin nachher schon zu Gesicht bekommen. Kann ich euch einen Tee anbieten? Oder vielleicht einen Kräuterlikör?«
    David hörte nicht mehr hin. Für ihn bestand die Welt nur noch aus sacht knarrenden Holzstufen, die nach oben führten. Aufmerksam sah er sich um. An den Wänden hingen zahllose Fotos. Manche

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