Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Das Meer in seinen Augen (German Edition)

Titel: Das Meer in seinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.B. Roth
Vom Netzwerk:
du magst ihn nicht, weil du gestern nicht noch geblieben bist.«
    »Ma!« Merlin sah seine Mutter böse an. Es nervte ihn gehörig, dass sie immer seine Geheimnisse ausplaudern musste, nur weil sie das für nicht so schlimm hielt.
    »Ach Lin, stell dich nicht an«, sagte sie kurz und wandte sich wieder David zu. »Schön dass du da bist. Willst du was trinken?«
    »Nein danke.« David lächelte. Es schien ihn zu amüsieren, dass Selma sich mit ihm verbünden wollte.
    »Also von mir aus kann es auch ein Bier sein.« Selma zuckte mit den Achseln, ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. »Zumindest ist noch genügend kalt gestellt.«
    »Du hast doch gehört, dass er nichts will, oder?«, fragte Merlin. »Wir sind jetzt oben.« Schnell steuerte er auf die Wendeltreppe zu und machte David ein Zeichen, ihm zu folgen. Womöglich würde seine Mutter ihn die ganze Zeit mit Beschlag belegen, wenn er ihn auch nur eine Sekunde zu lange hier unten ließ.
    »Wenn sie jemanden mag, ist sie immer ganz aus dem Häuschen«, sagte er zu David. »Ein wenig nervig.«
    »Also ich finde sie klasse.«
    »Dachte ich mir schon fast. Es kann sich eh niemand vorstellen, dass auch so was irgendwann nervt«, lachte Merlin und betrat sein Zimmer. Überrascht stellte er fest, dass seine Mutter ausnahmsweise sein Bett gemacht hatte. Es war sogar frisch bezogen. Er grinste. Als wenn sie geahnt hatte, dass er David mitbringen würde. Achtlos warf er seine Tasche in die Ecke und ließ sich auf das Bett fallen.
    »Das ist immer das Größte«, sagte er, streckte sich aus und trat sich die Schuhe von den Füßen. David stand ein wenig verhalten im Raum. Eigentlich wünschte sich Merlin, dass er es ihm nachtat und sich ebenfalls aufs Bett fallen ließ. Schnell setzte er sich wieder auf. »Wollen wir gleich anfangen?«, fragte Merlin unsicher.
    »Womit?« Davids Augen waren riesengroß.
    »Na, mit Mathe«, sagte Merlin. »Was denkst du denn?« Er konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. Dann fügte er aber noch an: »Oder willst du jetzt schon einen Film gucken?«
    »Ach so, also - nein, wir machen Mathe.«
    »Gut, dann haben wir das schon mal hinter uns.« Merlin holte seine Tasche und breitete seine Unterlagen auf dem Bett aus. David setzte sich nach einer Weile dazu.
    »Wo fangen wir an?«, fragte Merlin und beobachtete den Jungen, der angespannt auf der Bettkante saß und sich unbequem zu ihm drehte, um ins Buch schauen zu können.
    »Bei den Aufgaben. Wenn du was nicht weißt, erkläre ich es dir. Aber du musst es erst mal versuchen.«
    »Sitzt du nicht ein wenig unbequem?«, fragte Merlin. »Wenn du willst, kannst du die Schuhe ausziehen und dich richtig aufs Bett setzen. Ich fall dich schon nicht an.« Er zwinkerte.
    David wurde rot und zog sich die Schuhe aus. Dann setzte er sich mindestens ebenso unkomfortabel wieder hin.
    Plötzlich ging die Tür auf und Selma kam mit einem Tablett herein. »Was macht ihr denn da?«, fragte sie überrascht, als sie die Mathebücher sah. »Habt ihr noch nicht genug vom Lernen für heute?«
    »Wir haben viel für Mathe auf«, sagte Merlin und betrachtete entsetzt das Tablett, das seine Mutter in den Händen hielt. »Was hast du vor?«
    »Ich dachte, ich bringe euch eine kleine Stärkung.« Sie lachte und hielt ihnen das Tablett hin. Zwei Cocktails standen darauf.
    Merlin sah seine Mutter ungläubig an. »Du hast jetzt auf die Schnelle Cocktails gemacht? Mittags?«
    »Ja, warum nicht?«, fragte sie zurück. Dann richtete sie sich an David. »Du magst doch Cocktails, oder?«
    David sah vollkommen überfordert aus, sagte aber trotzdem: »Ja.«
    »Na also. Ich hab ein ganz neues Rezept ausprobiert.«
    »Was ist denn alles drin?«, fragte Merlin misstrauisch. Er kannte seine Mutter. Sie dachte sich immer etwas aus, das unterstützend wirken sollte. Neu war da nur die Variante mit den Cocktails anstatt des üblichen Tees.
    »Ein wenig Alkohol ...«, fing Selma an, wurde aber sofort wieder von Merlin unterbrochen.
    »Wieviel?«
    Selma verdrehte die Augen. »Was ist eigentlich mit dir los? Willst du dich noch beim Blauen Kreuz bewerben?«
    David lachte laut auf.
    »Sowas ähnliches hatte ich vor«, sagte Merlin und grinste.
    »Ein wenig Rum, dunkel, hell, Wodka, Bananenlikör«, sagte Selma gespielt genervt. »Zu den Antialkoholika: Sprite und einen Schuss Zitronensaft.«
    »Das war's?«, hakte Merlin nach.
    »Rohrzucker.« Selma lächelte entschuldigend. »Hätte ich fast unterschlagen.«
    Merlin nahm

Weitere Kostenlose Bücher