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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wollten. Borzoi Potemkin. Hey, der Kerl winkt mir doch tatsächlich zu! Netter Bursche, dieser Borzoi, ehrlich.
    Wagen Nummer sieben. Es ist Kameljockeyzeit, Leute! Sperrt eure Ladys und eure Ziegen weg, Brüder, das ist Scheich Abdulla irgendwas, ich kann den Scheiß nicht lesen, aber wir alle wissen, wer du bist, Junge. Was hältst du von einer Ölpumpe für den Vatikan, he, Abdul?
    Wagen Nummer acht, direkt dahinter, aber nicht mehr lange, wie es aussieht. Der Caddy mit dem Davidsstern versucht den Scheich doch tatsächlich zu überholen! Und ja, jetzt geht er aus dem Windschatten raus! Israel Goldberg aus dem Heiligen Land mitsamt seinen koscheren Home Boys.
    Kiste Nummer neun. Noch so ein Bursche, der mir zuwinkt! Wer ist das? Ah, hier steht’s, er ist der Präsident von Australien. Der Bursche ist in Ordnung, wenn ihr wisst, was ich meine? Ich hab mit ihm zusammen Pool gespielt, als ich auf einer meiner päpstlichen Missionen zu ihm war. Yo, Larry! Larry Minogue! Wir sehen uns später, alter Kumpel, in Ordnung?
    Karre Nummer zehn. Das ist cool, Mann! Das ist Napoleon Mandela. Vereinigte Staaten von Afrika. Ich hab alles mögliche auf meinem Zettel stehen über ihn. Hat die fetten weißen Katzen in den Hintern getreten und die Leute befreit und all so’n Scheiß. Weiter so, Napi!
    Und wen haben wir übrig? Wagen Nummer elf. Hier kommt er höchstpersönlich. Finn MacCool. König von Irland steht hier. Der einzige unabhängige Staat auf der ganzen Welt. Ruhm und Ehre sei dir, Finn. Das scheint außerdem der Letzte zu sein. Ich weiß noch nicht, was sie untereinander ausmachen, aber ich schätze, wenn diese Katzen anfangen zu feiern, wer soll dann die Bullen holen, um den Lärm zu dämpfen, eh? Hier ist Emile Juan José Garcia, der Papst des Volkes. Küsst meinen Ring und zurück ins Studio.«
    »Danke sehr, Emile. Sie haben es gehört. Eine Menge bedeutender Namen, ein Schuss Satire und elf zweidimensionale Stereotypen, von denen wir später wahrscheinlich nicht mehr viel sehen werden. Und weil sie jetzt wenigsten zwei Stunden lang palavern, machen wir eine kurze Pause und sind gleich wieder mit Zsa Zsa Gabor zurück.«
     
    »Hier entlang, Gentlemen, und Lady selbstverständlich. Jawohl, selbstverständlich, Ma’am. Selbstverständlich dürfen Sie als erste gehen.« Major Mundi geleitete die elf Staatsoberhäupter durch den feudalen Eingang des UN-Gebäudes (das ich nicht beschreiben kann, weil ich noch nie dort gewesen bin, aber es soll ja ziemlich feudal sein). {11} »Und nun weiter zum Aufzug.« {12}
     
    Waynes Mama hatte die ganze Nacht hat an der Dekoration des Konferenzzimmers gearbeitet. Die Farben dieses Tages waren schwarz. Restlos. Der Runde Tisch war aus Malachit mit einem hübschen eingravierten Pentagramm. Die sieben Klauenfüße standen auf einem schwarzen Seidenteppich. Die dreizehn Stühle ringsum stammten aus dem Nachlass von Aleister Crowley.
    Die Wände waren nicht schwarz, sondern verspiegelt. Elf große Spiegel, die schräg nach unten gerichtet waren. Nicht jede Weltkonferenz wird von Kerzen erhellt, genau genommen wahrscheinlich keine einzige – bis auf diese hier. Was eine gute Show versprach.
     
    »Hier hindurch bitte«, sagte General Presley. »Präsident Wormwood erwartet Sie.«
    »Tragen Sie immer eine Sonnenbrille, wenn Sie sich in Innenräumen aufhalten, junger Mann?«
    »Ja, Ma’am.«
     
    Und dann waren sie drin. Rex und Elvis blieben draußen stehen. Sie hörten, wie Schlüssel in verschiedenen Schlössern klickten. »Was jetzt?«, fragte Rex.
    »Lassen wir sie eine Weile palavern. Die Jungs werden bestimmt irgendwann durstig, richtig?«
    »Richtig.«
    »Und dann gehen wir mit dem Kaffee rein und zap.«
    »Zap. Erlaube mir, alles kurz zu rekapitulieren, ja? Ich denke, es gibt ein paar Punkte, die noch klar gemacht werden müssten.« Elvis zwinkerte hinter seiner Spiegelbrille. »Mr. Russell und seine Kollegen haben uns falsche Sicherheitsausweise besorgt und die Militärs aus dem Dienstplan entfernt, für die wir eingesprungen sind. Wir sollen den Konferenzraum betreten und Getränke servieren, die mit einem Schlafmittel versetzt sind. Während die Führer der Welt schlafen, wird Präsident Wormwood entfernt und beseitigt.«
    »Durch mich.«
    »Wenn du willst. Die verbliebenen elf Staatsoberhäupter werden… was?«
    »Hm. Da bin ich überfragt, Kumpel. Mr. Russell sagte, sie würden ›beeinflusst‹. Ich schätze, er will sich mit ihnen unterhalten. Irgendeinen Handel mit

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