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Das Menue

Titel: Das Menue
Autoren: Robert Rankin
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Der Papst, der einen der männlichen Rauchfassschwenker bewundert hatte, schreckte hoch. Er schob die wandernden Hände zurück in seine Robe. »Mr. President?«
    »Pete, kommen Sie augenblicklich her und versetzen Sie Mr. Crawford den einen oder anderen Tritt, ja?«
    »Selbstverständlich, Mr. President.«
    »Das ist wirklich nicht nötig!« Crawford wedelte abwehrend mit den Händen, ohne jedoch den Kopf zu heben. »Ich werde alles aufklären. Überlassen Sie die Sache nur mir.«
    »Verpassen Sie ihm trotzdem ein paar Tritte.«
    »Wie Sie wünschen.« Papst Peter schlenderte herbei und holte mit seinem Doc Marten gegen den kauernden Jugendlichen aus.
    »Nein, nicht!« Jonathan spannte die Finger. Die Verteidigungsimplantate in seinen Handgelenken flüsterten eine Warnung. Der Fuß des Papstes zielte auf den Kopf Crawfords.
    Es gab ein Krachen, ein Knistern und das Geräusch brechender Knochen. Der schwingende Fuß des Papstes mitsamt Doc Marten trennte sich von seinem zugehörigen Knöchel und segelte durch den Raum. Es gab ein dumpfes Geräusch, als er die Nase der jetzt bärtigen Mona Lisa traf. Papst Peter starrte benommen auf den Stumpf am Ende seines Beins und brach aufheulend zusammen.
    Wayne L. Wormwood blickte auf den Papst herab und grinste vergnügt. »Jonathan«, sagte er. »Das war nicht nett von Ihnen. Sehen Sie sich den armen Papst an! Sie haben ihm den Fuß abgeschnitten, und ich wollte ihm ein Paar von meinen Schuhen leihen. Entschuldigen Sie sich auf der Stelle!«
    »Entschuldigung«, sagte Jonathan. »Tut mir leid.«
    »Das will ich hoffen. Und jetzt gehen Sie, und verwenden Sie Ihre Talente gegen die Meuchler. Und seien Sie froh, dass ich kein Katholik bin!«
    »Jawohl, Sir!« Jonathan rappelte sich auf. Er warf einen Blick auf den heiligen Heuler. »Soll ich vielleicht einen Arzt rufen?«
    »Ich glaube nicht, dass wir einen hier haben. Aber Sie können jemanden zum Saubermachen vorbeischicken, wenn Sie zufällig eine Reinemachefrau treffen.«
     
    Der große Trucker war nicht besonders gealtert. Er war immer noch groß, fett, kahlköpfig und bärtig, und er sah immer noch aus wie einer der alten Mothers of Invention, möglicherweise Bill Mundi (nicht verwandt mit Rex). Allerdings hatte er seine Religion gewechselt und war nun ein eingetragener Buddhist. Die Kabine des großen Trucks war ein Schrein des jüngsten Dalai Lama.
    »Verstehen Sie, Schwester«, erklärte er der Tramperin. »Es war damals, dreiundneunzig. Ich hab einen Burschen aus einem ausgebrannten Auto mitgenommen. Er hat eine Waffe gezogen und auf mich gerichtet. Ich musste ihn zur Miskatonic fahren. Und dann brach die Hölle los, kein Witz. Jedenfalls hab ich eine Erleuchtung gehabt. Hab mir eine Arbeit bei der Crawford Corporation besorgt. Das hier ist einer ihrer Trucks, in dem wir jetzt sitzen. Das Neueste vom Neuen. Ich liefere Partyessen für den Präsidentenpalast. Ich muss Sie hier absetzen. Hoffe, die Fahrt hat Ihnen Spaß gemacht.«
    »Es war nett ja. Sie können hier anhalten, wenn Sie wollen.«
    »Mach ich.« Der große Trucker lenkte seinen großen Truck an den Straßenrand und trat in die Bremse. »Hier?«
    »Perfekt.« Spike nahm ihre Waffe heraus und lächelte. »Und jetzt steig aus«, sagte sie.
    »Au Sch***e«, sagte der nicht fluchende Buddhist.
    Die Fahrertür wurde geöffnet, und Ella Guru, zusammen mit Mascara Snake, grinsten zu ihm hinauf.
    »Besser, du tust, was die Lady sagt«, empfahl ihm Ella. »Mach dir keine Sorgen, eh?«
     
    Der große Trucker blickte seinem Truck hinterher, der in der Nacht verschwand. Regen prasselte auf seinen Wetterhelm. »Ich glaub, ich gehe zu den Scientologen«, sagte er und ließ d ie mächtigen Schultern hängen. »Oder vielleicht zu den A theisten.«
     
    »Du könntest mir helfen.«
    »Was kann ich schon tun, Mensch? Ich bin nur ein Hund.«
    »Du könntest ein wenig schieben.«
    »Das tue ich doch.«
    Sie waren beim Henge. Mühten sich mit dem schweren Altarstein ab. Warum?
    »Bist du sicher, dass das hier der Weg nach unten zu dem Großen Schwungrad ist?«, erkundigte sich Fido zweifelnd.
    »Selbstverständlich bin ich sicher.«
    »Vielleicht gibt es einen geheimen Schalter? Normalerweise ist das nämlich so.«
    »Schlauer Gedanke.« Christeen blickte sich suchend im Gras um. »Hier müsste es doch irgendwo sein. Ah, ja.« Manchmal ist es wirklich zu einfach.
    Der Stein schwang zur Seite und gab den Blick auf eine Treppe frei, die hinunter in die Eingeweide der Erde
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