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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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überfragt.«
    Die Leute in den weißen Umhängen und den spitzen Hüten bildeten einen Kreis um Rex und Fido. »O Zelebranten!«, rief einer von ihnen, der, wie Rex korrekt deduzierte, die Robe der höheren Weihen trug. »O Zelebranten, unser Opfer ist hier, vor uns.«
    Rex und Fido wechselten Blicke.
    »Er muss dich meinen«, sagten beide gleichzeitig zueinander.
    »Lasst sein Blut auf dem geweihten Stein verströmen.«
    »Macht hier bloß keinen Scheiß.« Rex erhob sich misstrauisch auf die Beine. »Das ist mein Hund. Nun geht schon weiter.«
    »Cheers, Rex.«
    »Nur das Blut des Lebenden Gottkönigs kann den Kreis weihen.«
    »Cheers, Druiden!«
    »Nun macht mal langsam. Was ist das?« Rex deutete stumm auf etwas, das aussah wie ein sehr langes Schwert. Der Oberdruide schwang es langsam hin und her. »Ein einfacher Fall von Herzchirurgie«, sprach Rambo Blutaxt, denn niemand anderer war es.
    »Ach, komm schon. Du machst einen großen Fehler!« Rex wackelte mit dem Zeigefinger. »Dieses Henge hier… es ist nicht, was ihr glaubt. Hier, wartet, ich zeige euch die Rechnung.«
    »Eine neue Welt, Rex. Zeit, dass es einen neuen Anführer gibt. Nimm’s nicht persönlich. Du hattest schließlich einen guten Lauf…«
    Die Menge näherte sich Rex Mundi von allen Seiten. Rambo hob seine Klinge in den strahlend blauen Himmel, der deutlich durch die zahlreichen Löcher in dem schlecht konstruierten Dach schimmerte.
    »Nein, warte! Lass es mich doch erklären! Sieh mal, da war dieses Raumschiff…«
    Fido entblößte seine Fänge, doch angesichts der gegnerischen Übermacht entschloss er sich zum strategischen Rückzug.
    Der beste Freund des Menschen, pah!
     
    Jack Doveston fühlte sich ein wenig deprimiert. Nicht, dass er wirklich erwartet hätte, etwas könnte geschehen. Doch gehofft hatte er es immerhin. Er war nicht frei von jeglicher Fantasie, und das Erscheinen eines Dschinns oder eines heiligen Schutzengels hätte den Tag ganz sicher ohne Ende aufgehellt. Unschlüssig hielt Jack den Computerausdruck in den Händen.
    »Oh!«, sagte er. »Ein Knick in der Seite. Ich hab doch tatsächlich den letzten Absatz übersehen! Endo sophistus apportem!«
    Totenstille. Eine gewaltige Totenstille sogar. Jack bohrte in seinem Ohr, klapperte mit den Zähnen. Er vernahm nicht den geringsten Laut. Er schnippte mit den Fingern vor seinem Gesicht. Nichts. Lautlosigkeit. Absolute Stille. »Oh, großartig«, murmelte er. »Eine Beschwörung, die einen taub macht.«
    Dann ertönte plötzlich ein hohes Pfeifen. Es gewann an Intensität, wie eine Rückkopplung. Jack knirschte mit den Zähnen. Schlug die Hände über die Ohren. Das Pfeifen änderte die Tonlage. Verwandelte sich in ein vieltöniges Heulen. Die gesamte Bibliothek begann zu vibrieren. Unbezahlbare Folianten fielen aus den Regalen. Die neue Ausrüstung, die der Dekan beschafft hatte, verging in einem Funkenregen. Weise nahm Jack eine fetale Haltung ein. Der Raum verdrehte sich, stülpte sich ein und schleuderte etwas auf Jack Doveston.
     
    »Macht das nicht!«, kreischte Rex Mundi. »Nein, macht das nicht!«
    »Was soll ich nicht machen?« Misstrauisch hob Jack den Kopf und starrte nach oben. Der Raum hatte aufgehört zu vibrieren. Ein verängstigter Mann in einem besudelten Kaftan starrte auf ihn herab. Fächelte sich den Rauch aus dem Gesicht.
    »Ich werd verrückt!«, sagte Jack Doveston. »Harrison Ford!«
    »Wer?«, fragte Rex Mundi.

4
    RAD : Warum manche Rassen auf seine Erfindung verzichten. Ich war stets davon überzeugt, und mittlerweile ist diese Überzeugung allgemein anerkannt, dass die meisten so genannten ›primitiven Völker‹ sehr viel mehr wissen, als sie nach außen zugeben. Und dass sie lieber ihre Intelligenz nicht zeigen, als finanziell von ihr zu profitieren. Erst kürzlich verriet mir der Häuptling der Wakamba anlässlich einer Reise nach Afrika, dass seine Leute sich per Handabstimmung entschlossen hätten, auf die Erfindung der Radiokarbondatierungstechnik zu verzichten. Die Bescheidenheit dieser Völker sollte uns allen als Beispiel dienen.
    Hugo Rune, das Buch der Allerletzten Wahrheiten
     
    »Christeen! Frau, du kommst besser schnell. Hinten bei deinen Steinen ist die Kacke am Dampfen!«
    Christeen trat aus der rustikalen Residenz ins Freie. Sie hatte eines dieser langen, weißen arthurianischen Dinger an und das Haar in goldenen Locken über den Ohren hängen. »Was ist denn los, Fido? Und hör auf, dich an meinem Bein zu

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