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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Jeep stehen und flüchten zu Fuß weiter.« Holterdipolterdipolterdipolter.
    »Ich glaube, ich werde seekrank, Rex.«
    Ein weiterer Jeep kam hinter ihnen in Sicht. Im Fond dieses Jeeps war eine von diesen wirklich erstaunlichen Maschinenkanonen montiert, ähnlich der, wie Blaine sie in Predator benutzt hat. Ein Freund von mir, der früher bei der Territorial Army gewesen ist, hat mir einmal erzählt, dass diese Dinger einen Jeep auf zweihundert Yards sauber in zwei Stücke schneiden können. Ein ziemlich beeindruckendes Stück Waffentechnik, alles, was recht ist.
    »Ziehen Sie den Kopf ein!«, kreischte Rex. »Die haben eine von diesen wirklich erstaunlichen Maschinenkanonen montiert, ähnlich der, wie Blaine sie in Predator benutzt hat!«
    »Läuft Arnold Schwarzenegger also tatsächlich im einundzwanzigsten Jahrhundert noch in den Kinos?«
    »Videos«, sagte Rex. »Ich hab alles von ihm gesehen. Sieben Nächte die Woche. Achtung!« Der Jeep schoss über einen kleinen Hügel und holperte auf eine recht idyllisch aussehende kleine Farm zu.
     
    Ebenezer Stuart war ein Shaker {4} . Das amerikanische Shakertum datiert zurück auf das letzte Viertel des achtzehnten Jahrhunderts und erlebte seine Blüte um die Mitte des neunzehnten. Für die Shaker war Gott eine Viereinigkeit. Vater, Sohn, Heiliger Geist und die Begründerin der Sekte, Ann Lee. Mit Anns Geburt im Jahre 1736 war Christus auf die Erde zurückgekehrt, und das lange ersehnte Millennium hatte begonnen. Sexueller Verkehr, dieses verderbliche Laster, konnte daher aufhören, und wer der Bewegung beitrat, schwor ihm ein für alle Mal ab. Der offensichtliche Fehler in diesem Gedankengang schien den Shakern nie zu dämmern, und so ist es kaum überraschend, dass das Shakertum niemals als Weltreligion Fuß fassen konnte.
    Die Shaker führten ein sehr striktes und geordnetes Leben. Sie stellten fantastisch elegante Möbel her, Besen und Bürsten, Kissen, Sättel, Strümpfe, Handschuhe und Mopps. Ihr handwerklicher Alltag war durchsetzt mit Perioden ausgelassener Tänze und ebensolchen Zitterns, wodurch sie in religiöse Verzückung gerieten. Sie hatten Erscheinungen, verkündeten Prophezeiungen und sprachen in merkwürdigen Sprachen. Manchmal war es wirklich gar nicht so übel. {5}
    Da die Shakergemeinde von New England inzwischen nur noch drei Mitglieder zählte, mit Ebenezer Stuart als dem Ältesten, war sie ständig auf der Suche nach Neuankömmlingen.
    Ebenezer zog den handgestickten Küchenvorhang beiseite und starrte auf den neuen Tag hinaus. Ein Jeep mit zwei weißgesichtigen Männern darin näherte sich mit einer gottlosen Rate von Knoten.
    »Gott segne und bewahre uns«, sagte Ebenezer Stuart.
    Der Jeep krachte gegen die schindelgedeckte Küchenmauer. Brach hindurch. Gabelte Ebenezer Stuart mit der Kühlerhaube auf und kam schließlich inmitten von durcheinander fallendem Holzgeschirr, Frühstücksbrettchen aus Ulmenholz und allen möglichen anderen Shaker-Artefakten, die heutzutage in den exklusiven Verkaufsläden der Welt so hohe Preise erzielen, stotternd zum Stehen.
    Es gab eine Menge Staub, Geschirrklappern, Schindel- und Brettchenrasseln. Doch schließlich verklang die Kakophonie, und dann herrschte nur noch unheilige Stille. Ebenezers putzbedeckter Kopf erschien vor der Kühlerhaube des Jeeps und starrte auf Rex und Jack.
    Er hätte wirklich etwas sagen können. Es war jedenfalls ganz eindeutig die richtige Szenerie für einen großartigen Einzeiler, der die Situation gerettet hätte. Doch alles wäre nur ein Antiklimax für das nächste Stadium gewesen.
    Maschinenkanonenfeuer traf das Haus. Zerlegte alles an unbezahlbaren Antiquitäten, das vielleicht den ersten Angriff überdauert hatte. »Heilige Ann!«, ächzte Ebenezer Stuart. »Er hat eine von diesen wirklich erstaunlichen Maschinenkanonen montiert, ähnlich der, wie Blaine sie in Predator benutzt hat!«
    Rex kletterte hastig aus dem Jeep und kämpfte sich einen Weg durch das Küchenchaos. »Tut mir leid wegen der Schäden, Sir. Schicken Sie die Rechnung an die Miskatonic University, zu Händen Jack Doveston.«
    »Wollen Sie sich denn nicht wehren, junger Freund?«
    »Würden Sie das tun?«
    »So sicher wie die Verdammnis, was auch immer es kostet!« Ebenezer duckte sich unter den Kugeln hindurch und bahnte sich einen Weg zum Waffenschrank, wo er eine 20-Millimeter Panzerabwehrwaffe aufbewahrte, die, wie ihm der Waffenhändler versichert hatte, das ideale Mittel zur Verteidigung von Haus und Hof

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