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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Byron.
    Die drei Zwerge blickten sich an. »Schwer zu sagen«, antwortete einer von ihnen. »Jeder von uns ist Spezialist auf einem bestimmten Gebiet. Alle voneinander unabhängig. Eine interessante Frage. Wer hat Sie eigentlich hereingelassen?«
    »Der Aufseher schickt mich. Ich soll das Ersatzteil für einen lateralen Augmentor abholen. Sogleich. «
    »Es liegt dort drüben«, sagte ein anderer Zwerg. »Auf der Drehbank.«
    »Dann nehme ich es sogleich mit.«
    »Aber der Flansch fehlt«, sagte der dritte Zwerg.
    »Dann seien Sie doch so nett und befestigen Sie ihn sogleich.«
    »Der Flansch ist aber noch nicht aus dem Depot angeliefert.«
    Byron machte sich nicht die Mühe zu bemerken, wer der drei Zwerge das sagte. »Und das Depot wäre wo?«, erkundigte er sich.
    »Die Treppe hinauf. Erste links.«
     
    Der Chef des Depots war einigermaßen freundlich. Er erklärte Byron alles über Flansche. Sie bestanden, sagte er, aus vier separaten Sektionen, von denen jede in einer anderen Abteilung gefertigt wurde. Er hatte drei Sektionen in seinem Depot, doch die vierte fehlte einfach. Sobald der Lagerist ihm die fehlende Sektion zukommen ließ, würde sicherlich alles ganz schnell gehen.
     
    Der Lagerist, die Treppe hinauf und die erste links, entschuldigte sich überschwänglich. Die fehlende Flanschsektion, gestand er, verfolgte ihn bis in seine Träume. Sie brachte seine gesamte Lagerhaltung durcheinander und war ein Fluch seiner Existenz. Sobald der Chefingenieur das Teil zur Verfügung stellte, würde er es mit Freuden an das Depot ausliefern. Byron könne sich voll und ganz auf ihn verlassen.
     
    Byrons Zorn, der sich wie eine dunkle Wolke über seinem Kopf zusammengebraut hatte, ergoss sich in einem sintflutlichen Schauer über den armen Chefingenieur. Der arme Mann rang die Hände und schien den Tränen nahe. Ohne Flux sei es unmöglich, den Flansch zu fertigen. Er besaß alle notwendigen Komponenten und zeigte sie Byron nur zu gerne, doch ohne Flux war nichts zu machen.
    »Wer liefert dieses Flux?«, verlangte Byron zu wissen. »Sagen Sie mir sogleich, wer es liefert, wenn Sie weiterleben wollen.«
    »Der Lagerist!«, plapperte das zitternde Wrack.
     
    Der Leser wird verzeihlicherweise denken, dass nun ein idealer Zeitpunkt gekommen ist, um herauszufinden, was Elvis und Rex weiter tun. Doch nein. Byrons Dilemma hat einen entscheidenden Anteil am allgemeinen Lauf der Dinge. Daher muss seine Suche nach dem Flux, der die Maschine schmiert, die die Flanschsektion fertigt, die zu dem Ersatzteil gehört, das für die Präzision des Inter-Rositers verantwortlich ist, welches Byron prestidigitiert, bis zu ihrem bitteren Ende beschrieben werden. Sozusagen. Tut mir wirklich ausgesprochen leid.
     
    »Flux!«, kreischte Byron.
    »Flux«, seufzte der Lagerist. »Die Geißel meines Lebens.«
    »Wo?«, kreischte Byron.
    »Im Depot selbstverständlich.« Der Lagerist lächelte aufmunternd. »Im Depot.«
     
    Der Chef des Depots war einigermaßen freundlich. Er erklärte Byron alles über Flux. Flux war eine Komponente, sagte er, ohne die Maschinen nicht funktionieren konnten. Flux wurde in der Werkstatt verarbeitet. Aber das wusste doch wohl jeder, oder? Alles kam aus der Werkstatt.
     
    Die drei Gnome waren noch immer in ihr Spiel vertieft. Diesmal blickten sie nicht einmal auf. Fast, als hätten sie Byrons Auftauchen erwartet.
    »Wer ist verantwortlich für die Herstellung von Flux?« Byrons Stimme hatte einen unangenehm schrillen Unterton angenommen.
    »Niemand, genau genommen. Die Herstellung ist eigentlich ganz einfach. Wir beherrschen sie sozusagen im Schlaf.«
    »Dann geben Sie mir augenblicklich Flux!« Byron gestikulierte hektisch. »Und zwar sogleich !«
    »Mit Freuden. Sobald wir die Bindeflüssigkeit von Felix Embalon erhalten haben.«
     
    Felix Embalon empfing Byron ohne jede Begeisterung. »Wer hat Sie hereingelassen?«, fragte der große, hagere Mann missmutig.
    »Die Werkstatt benötigt Bindemittel. Sogleich.« Byron erinnerte sich nicht, einen großen Schraubenschlüssel mitgenommen zu haben, doch da er ihn offensichtlich in der Hand hielt, fuchtelte er damit bedrohlich in Felix Embalons Richtung.
    »Ich wünschte, ich könnte«, antwortete selbiger mit entschuldigendem Gesicht. »Doch meine Hände sind leider gebunden.«
    »Woher kommt dieses Bindemittel?«
    »Das Flux ist im Grunde genommen lediglich ein Nebenprodukt aus Harman Karpers Abteilung. Ich überwache nur die Verteilung. Karper ist

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