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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Jungchen. Wer dich in seinem Leib ausgebrütet hat. Achte auf deine Manieren, sonst stecke ich dich in meinen Kessel.«
    »Vielleicht lasse ich Carnivean ein oder zwei Tage lang mit deinen alten Knochen spielen.«
    »Das würde er nicht durchhalten, Süßer.« Demdike wedelte mit ihren schmuddeligen alten Rockschößen, und ein Schwarm Ratten kam darunter zum Vorschein und flüchtete in alle Richtungen.
    Wormwood wandte sich zu ihr um. »Erzähl mir von meinem Attentäter. Meiner Nemesis.«
    »Lass doch Sonneillon mit seinen modernen Wunderchen nach ihm suchen!«
    »Das dauert zu lange. Ich finde keinen Frieden, solange dieser Mensch nicht zerstört ist.«
    »Dann werde ich ihn für dich suchen.«
    »Das kannst du?«
    »Nichts leichter als das. Ich werde eine Dispatcherin herbeibeschwören.« Demdike nahm eine schmuddelige Kiste hervor und tätschelte zärtlich den Deckel. »Sie wird durch den Ether hindurch nach ihm suchen und dir seine Eier bringen. Wie gefällt dir das?«
    »Sehr gut, wie ich gestehen muss.«
    »Allerdings verlange ich eine Gegenleistung von dir. Und du musst sie zuerst erbringen. Jetzt.«
    »Was soll das sein?«
    »Sing mir ein Lied, mein kleiner Wayne. Ein Kinderlied. Sing mir ›A Boy’s Best Friend Is His Mother‹.«
    »Höllenzahn!«, fluchte Präsident Wayne L. Wormwood.

17
    Niemand ist jemals dadurch Bankrott gegangen, dass er den Geschmack der amerikanischen Öffentlichkeit unterschätzt hätte.
    H. L. Menken
     
    Einmal mehr sitzen vier Männer in einem ultra-geheimen Raum an einem Tisch. Es ist der gleiche geheime Raum wie der auf Seite 14. Und diese vier Männer sind die gleichen vier Männer. Der Raum ist noch immer ein ultra-geheimer Raum, noch immer tief unter der Erde und noch immer zu einer Regierungsbehörde gehörig. Was kann ich Ihnen sonst noch sagen? Sie tragen noch immer die gleichen grauen Anzüge. Der Erste der vier erhebt sich und ergreift das Wort.
    »Gentlemen«, sagte er. »Ich denke, der Zeitpunkt zum Handeln ist gekommen.« Murmeln wurde laut. Köpfe nickten zustimmend.
    »Der neue Präsident ist nun seit mehr als einem Monat im Amt. Wir alle hatten genügend Zeit, ihn sehr genau zu beobachten. Wie lauten Ihre Schlussfolgerungen, meine Herren?«
    »Er ist ein vollkommener Irrer.«
    »Könnten Sie das vielleicht ein wenig genauer darstellen, Mr. Aldus?«
    »Er ist ein paranoider Schizo. Er hat das Weiße Haus in eine Festung verwandelt. Er besteht darauf, dass sein gesamtes Essen vorgekostet wird. Lässt nicht eine Menschenseele in sein Büro und verbringt offensichtlich den größten Teil seiner Zeit damit, mit einem Stapel Fernseher zu reden.«
    »Ihre Meinung, Mr. Lorrimer?«
    »Hm. Dieser Mann ist jedenfalls ohne Zweifel sicherheitsbewusst. Doch wir sollten nicht vergessen, dass es in der kurzen Zeit acht massive Mordanschläge gegen ihn gegeben hat. Ich denke, diese Tatsache würde jedermanns Urteilsvermögen ein wenig einfärben – was die persönliche Sicherheit betrifft, meine ich.«
    »Und welche Meinung haben Sie zu seiner geistigen Gesundheit?«
    »Er ist definitiv weggetreten.«
    »Mr. Asher?«
    »Die amerikanische Öffentlichkeit liebt den Burschen, Mr. Russell. Das Land steckt bis zum Hals in dem vielzitierten braunen Zeugs, aber nicht einer redet schlecht über ihn. Haben Sie zufällig gestern Abend seine Rede zur weltweiten Finanzkrise gehört?«
    »Selbstverständlich. Er hat versprochen, das Land innerhalb zwei Wochen wieder auf die Beine zu stellen.«
    »Gütiger Gott!« Mr. Lorrimers Unterkiefer fiel herab. »Das hat er versprochen?«
    »Das hat er, kein Zweifel. Er behauptet, er hätte den Fehler im landesweiten Computernetzwerk gefunden und behoben und wäre gegenwärtig dabei, das gesamte monetäre System zu restrukturieren. Er hat eine neue Art von Kreditkarte erfunden. Die Americard. Ausweis, Krankenakte, Kreditkarte und Haustürschlüssel, alles in einem. Sie wird durch den Daumenabdruck des Besitzers aktiviert und kann daher nicht gestohlen und missbraucht werden. Er denkt, dass er mit dieser Karte das Verbrechen erledigen kann, sobald er erst das Geld abgeschafft hat. Er plant außerdem, die persönlichen Steuern abzuschaffen, die Militärausgaben bis auf einen Bruchteil ihres gegenwärtigen Etats zu kürzen, die Sozialausgaben zu erhöhen und ein Arbeitsbeschaffungsprogramm aufzulegen, das die Arbeitslosigkeit auf einen Schlag erledigen wird.«
    »Er hat nichts davon gesagt, dass er Ebbe und Flut abgeschafft oder das Heilmittel gegen

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