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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wieder erkennen?«
    »Er trägt jedes Mal die gleiche verspiegelte Sonnenbrille.«
    »Kein Mensch auf der Welt kann so dumm sein!« Mr. Russel brach in brüllendes Gelächter aus.
    »Dieser Bursche schon, Sir.« Mr. Lorrimer zog vier Vergrößerungen aus einem gepolsterten Umschlag und legte sie auf den Tisch. »Jedes Mal ein anderer Bart und andere Frisur, aber stets die gleiche Sonnenbrille. Die gleiche exklusive Sonnenbrille, wie ich hinzufügen möchte, entworfen von Pierre Montag of Paris, sehen Sie hier, das kleine Logo hier am oberen Rand des rechten Glases. Speziell entworfen für einen einzelnen Kunden. Einen höchst außergewöhnlichen Kunden. Einen einsiedlerischen Millionär aus New York. Einen Mr. Noah Never.«
    »Ich bin höchst beeindruckt, Mr. Lorrimer. Gibt es noch mehr?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich habe diese Fotografien in den Computer eingespeist, um Ähnlichkeiten über sämtliche Verkleidungen hinweg aufzuspüren, und Sie werden niemals erraten, was der Computer herausgefunden hat.« Mit schwungvoller Bewegung zog Lorrimer den Ausdruck aus dem Umschlag.
    »Meine Güte!«, sagten seine drei Komplizen. »Meine Güte!« und ähnliche Dinge. »Der sieht aus wie der junge Elvis Presley!«
    »Sieht er ihm nicht verblüffend ähnlich?«
    »Das ist erstaunlich!«, sagte Mr. Russel. »Was haben wir sonst noch über diesen Mr. Never?«
    »Nicht viel. Er besitzt einen Haufen Geld, und mit so viel Geld kann man sich eine sehr undurchdringliche Privatsphäre erkaufen. Niemand besitzt eine Akte von ihm. Nicht einmal das Finanzamt. Ich habe Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass er eine ganze Menge Aliasnamen benutzt. Pierre Montags Aussagen nach ist er außerdem ein Weiberheld. Er besucht regelmäßig einen nicht ganz gesellschaftsfähigen exklusiven Nachtclub namens Split Beaver.«
    »Den kenne ich!«, sagte Mr. Aldus strahlend. Alle Augen richteten sich auf ihn. »Ich meine, ich habe schon davon gehört. Ein berüchtigtes Etablissement, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Nun, Mr. Lorrimer, ich denke, es ist an der Zeit, dieses Etablissement ein wenig zu verwanzen, wie man so schön sagt.«
    »Oh, das habe ich bereits, Sir.«
     
    »Sieh dir dieses Geschoss an, Rex.« Rex Mundi und Elvis fuhren im neuen Automobil des Kings durch die nächtlichen Straßen von New York. »Ich hab drei von meinen alten dafür hergegeben. Der Koshibo Tiger. Was dieses Auto nicht hat, ist keinen Diddle wert. Die Felgen. Abgeschlossenes Lebenserhaltungssystem, praktisch vollkommen unzerstörbar. Von Null auf hundert in vier Sekunden. Vierrad-ABS. Sieh dir das Lenkrad an. Der innere Ring ist ein Beschleunigungshebel. Wenn du ein wenig drückst, dann…« Rex schnitt jene eigenartige Grimasse, die man bei Astronauten beobachten kann, wenn die Beschleunigungskräfte an ihnen zerren. »Kein Zündschlüssel«, fuhr Elvis fort. »Nur eine kleine Plastikkarte, die man ins Armaturenbrett schiebt. Dieser Wagen ist absolut diebstahlssicher, daran beißt sich jeder Profi die Zähne aus.«
    Der Wagen war lang, weiß, schick und schamlos. Tiefgezogene Schnauze, hohe Heckflossen. Dicke fette Reifen. »Jedenfalls würde ich dieses Ding bestimmt nicht als unauffällig bezeichnen«, entgegnete Rex, als er wieder imstande war, Luft zu holen. »Im Gegenteil, dieses Ding ist ausgesprochen verdächtig, meinst du nicht?«
    »Locker bleiben, Rex, bloß kein Stress. Wir gehen in einen Nachtclub, weiter nichts.« Rex war alles andere als locker. Er kam einfach nicht weiter. Sie waren nicht näher an Wormwood und seinen Fuchsbau gekommen. Sie hatten keine neuen Schlachtpläne entwickelt. Er und Elvis waren in einer Sackgasse gelandet. In Rex Kopf pulsierte ein frustrierter Kopfschmerz.
    »Der Split Beaver wird dir gefallen, glaub mir«, versicherte ihm Elvis. »Warte nur, bis du die Bienen gesehen hast.«
    Rex sank noch tiefer in seinen Sitz, und der Bordcomputer passte die Konturen seinem Körper an. »Sitzen Sie bequem, Sir?«, erkundigte sich eine atemlose weibliche Stimme. »Vielleicht ein wenig Musik?«
    »Also schön!« Elvis quetschte den Gashebel noch fester. »Jetzt heißt es Rock and Roll!«
     
    Die nächtlichen Gäste des Split Beaver waren damit beschäftigt, das meiste aus einem der neuen politischen Kurse Präsident Wormwoods zu holen: der Streichung sämtlicher Drogengesetze. Vergangene Präsidenten hatten Milliarden Dollars ausgegeben, um gegen die südamerikanischen Drogenbarone in den Krieg zu ziehen. Wormwood hatte

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