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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Injektionsnadel kam zum Vorschein.
    »Streck einfach den Daumen hin. Es tut überhaupt nicht weh.«
    »Und du machst hinterher das Gleiche?«
    »Sicher. Und wenn wir beide hübsch sauber sind, treiben wir es miteinander.«
    Rex nahm das Gerät zur Hand und richtete die Nadel auf seinen Daumen. Es war sicherlich sinnvoll, dachte er und zwinkerte Kim mit einem weltmännischen Lächeln zu. Als er ihr Gesicht erblickte, verging ihm das Lachen. Kim lächelte nicht. Sie starrte wie hypnotisiert auf die Nadel und hatte die Lippen zurückgezogen, als wollte sie die Zähne fletschen. Ihre Augen glühten rot. Es war kein hübscher Anblick.
    »Komm, wir nehmen zuerst noch einen Drink.« Vorsichtig legte Rex das Gerät zur Seite. »Ich bin ein wenig zimperlich, was Blut angeht, weißt du? Ich hoffe, du hast Verständnis dafür.«
    »Sicher.« Kim strahlte ihn wieder an. »Ich nehme einen blauen Absinth auf Eis. Und dann…« Sie zwinkerte.
    »Dann…« sagte Rex. Endlich fand er seine Füße, die ein wenig zu weit entfernt schienen. »Es dauert sicherlich nicht lange.« Er bahnte sich einen Weg durch die Menge. Wo steckte Elvis nur?
    Die Gäste des Split Beaver waren inzwischen ausnahmslos in dümmlich-obszöne Unterhaltungen vertieft. Rex zwängte sich zwischen ihnen hindurch. Wo steckte Elvis? Rex erreichte den Tresen und fragte den Muskelprotz in seiner Haifischschürze. »Haben Sie Mr. Never gesehen?«
    »Den haben Sie gerade verpasst. Er ist mit zwei Burschen nach draußen gegangen. Sah nicht gerade glücklich aus, das kann ich Ihnen sagen.« Rex fühlte sich plötzlich ganz elend. Er und Elvis waren unvorsichtig geworden. Sie hatten nicht bemerkt, wie sie von Jägern zu Gejagten geworden waren. Rex kämpfte sich zum Ausgang. Eine Hand packte seine Schulter. Rex drehte sich rechtzeitig genug um, um zu sehen, wie Kim mit dem Nadelgerät nach seinem Gesicht ausholte. Er wischte ihre Hand zur Seite und schlug ihr die Faust an das Kinn. Dann rannte er weiter.
    Den Korridor hinauf, durch die wundervolle Eingangshalle und in die Nacht hinaus. Elvis wurde gerade in einen langen Rolls verfrachtet. Die Limousine hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Rex sprang zu Elvis’ Koshibo Tiger. Er riss die Fahrertür auf.
    »Unbefugtes Eindringen!«, kreischte die elektronische Stimme. »Fahrzeugeinbruch! Verlassen Sie augenblicklich diesen Wagen! Sie haben zwanzig Sekunden.« Rex fummelte am Armaturenbrett herum. Er hatte die Kodekarte nicht. »Fünfzehn Sekunden, dann werden die Türen verriegelt und die Polizei benachrichtigt.« Das Display des eingebauten Telefons leuchtete auf. »Ich treffe Vorbereitungen für einen Notruf.«
    »Das ist ein Notfall!«, brüllte Rex. »Das ist ein Notfall, verdammt! Hör schon auf!«
    »Zehn Sekunden. Bitte verlassen Sie augenblicklich dieses Fahrzeug.« Rex blickte auf. Der Rolls Royce stand im Begriff, den Parkplatz zu verlassen.
    »Überbrücken!« Rex hämmerte hilflos auf das Armaturenbrett. »Ersatzschlüssel! Egal was!«
    »Die Ersatzkarte steckt unter dem Fahrersitz.«
    »Was hast du da gesagt?«
    »Verzeihung, Sir. Die Ersatzkarte befindet sich unter dem Fahrersitz, Sir. «
    »Unter dem Fahrersitz?« Rex grinste. Der Wagen war allem Anschein nach nicht programmiert worden, auf Stimmmuster zu reagieren. Schlampiger Diebstahlschutz. Rex fand die Ersatzkarte und rammte sie in den Schlitz im Armaturenbrett. Der Koshibo Tiger brüllte auf.
    »Guten Abend, Sir«, gurrte die weibliche Computerstimme. »Sie sind unerwartet früh zurückgekehrt. Ich werde jetzt Kaffee kochen.« Rex drückte den Beschleunigungsring am Lenkrad. Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Und Rex’ Sicht wurde verdeckt. Kims Gesicht drückte sich von außen gegen die Windschutzscheibe, ihre Nägel kratzten wie irre über das Glas.
    »Unbefugter Eindringling!«, kreischte Rex. »Übeltäter an Bord!«
    »Äußere Verteidigungssysteme in Betrieb!« Kims Gesicht verzerrte sich, als die Karosserie des Tigers sich in einen Schauer statischer Entladungen hüllte. Kim rollte vom Wagen und fiel heulend zu Boden. Rex warf den Rückwärtsgang ein und fuhr um sie herum. Der Koshibo ließ seinen Porsche aussehen wie eine lahme Familienkutsche. Rex schrammte an einer Reihe geparkter Fahrzeuge vorbei – die Schadensrechnung hätte eine beliebige Reihe afrikanischer Nationen in den Ruin gestürzt. Mehrere der kostspieligen Statuen kippten scheppernd um. Benzintanks explodierten. Der Koshibo ließ die Feuersbrunst hinter sich und jagte

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