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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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einfach gesehen haben, ich schwöre es!«
    Rex betrachtete die Mädchen. Sie waren eigenartig, und das in extremem Ausmaß. Von der besonderen Sorte, die man nur in Gesellschaft reicher Männer findet. Niemand scheint zu wissen, woher sie kommen oder wer sie sind. Man findet sie beim Essen in exklusiven Restaurants, beim Boarden von Düsenflugzeugen oder wenn sie durch einen Chauffeur bei Harrod’s abgeholt werden.
    Mein Freund, der früher einmal bei der Territorial Army war, hat mir heimlich anvertraut, dass sie in Südamerika in einer ehemaligen Einrichtung der Nazis geklont werden und dass die Reichen sie in einer Art Versandhauskatalog bestellen können. Er hat gesagt, ein Freund von ihm hätte tatsächlich schon einmal einen solchen Katalog gesehen. Ich habe ihm geantwortet, dass er ein schottischer Trunkenbold sei. Er hat geantwortet, dass die nächste Runde auf mich ginge, womit er Recht hatte.
    Rex jedenfalls betrachtete die Mädchen. Sie waren von exquisiter Schönheit und besaßen eine selbstsichere Haltung. Doch ihre eleganten Gesichter waren beschmutzt mit Make-up, und sie trugen die Kleidung von Straßenhuren. Die Männer in ihren weißen Smokings bewegten sich unter ihnen, tasteten und tätschelten. Elvis drückte Rex ein Bier in die Hand. »Ich sehe mich ein wenig um«, sagte er. »Mal sehen, was so los ist. Hier, trink dir eins. Ist mir ein Vergnügen.« Mit diesen Worten verschwand er in der Menge.
    Rex nahm sein Bier und suchte sich einen abgelegenen Tisch. Das Mobiliar war üppig. Dick gepolsterte Sofas in Nischen, die sich mithilfe von Vorhängen abtrennen ließen, falls das Bedürfnis entstand. Eine ganze Reihe dieser Nischen war bereits abgetrennt, und die Geräusche von dahinter ließen keinen Zweifel, dass das Bedürfnis entstanden war und sogleich in überreichem Maße befriedigt wurde. Rex seufzte und sank in ein freies Sofa. Er stellte sein Bier vor sich auf einem niedrigen Tisch aus Travertin ab. Zahlreiche kleine Schalen mit den verschiedensten Narkotika standen zur freien Bedienung herum. Rex tauchte einen speichelbenetzen Finger in eine willkürlich ausgewählte Schale und nahm eine kleine Prise. Das Pulver tat nichts, um seine Stimmung augenblicklich zu heben.
    »Sitzt hier schon jemand?«
    Rex blickte auf. Sie war wunderschön. Schlank, fast knabenhaft, und ihr winziges Gesicht schien zu leuchten. Ihre Augen waren groß. Sie waren golden. Sie trug einen fleischfarbenen Hosenanzug, und ihr langes, schwarzes Haar war mit Haarspray zu einem hohen Schopf aufgetürmt.
    »Nein. Bitte setzen Sie sich.«
    »Danke. Ich heiße Kim. Und wie heißt du?«
    »Rex«, sagte Rex.
    »Hallo, Rex. Bist du ein Freund von Mr. Never?«
    »Wer?«
    »Der junge Bursche mit der Spiegelbrille und den geilen Koteletten. Ihr seid zusammen reingekommen.«
    »Oh, ja. Sicher, das stimmt.«
    »Ist das sein neuer Koshibo Tiger da draußen?«
    »Ja, das stimmt.« Rex trank an seinem Bier und tauchte den Finger einmal mehr in die Schale. »Dann gefällt dir der Wagen?«
    »Und wie!« Kim tauchte den Finger ebenfalls in die Schale. Ziemlich tief.
    »Ich bin sicher, er würde dich gerne zu einer Spritztour mitnehmen. Was ist das für ein Zeug?«
    Kim lachte. Ein hübscher Mund, dachte Rex. »Hochgradig sauberer Koks, verschnitten mit einem pheromonischen Adrenalopiat. Haut ganz schön rein, nicht wahr? Was machst du denn so den ganzen Tag, Rex?«
    »Ich bin rein zufällig Mr. Nevers Bodyguard und Chauffeur.«
    »Na so was! Weißt du eigentlich, wie du aussiehst?«
    »Ja, habe ich schon gehört. Was ist in diesen anderen Schalen?«
    »Oh, Aufputschmittel, Beruhigungsmittel, was du nur willst. Möchtest du mit mir schlafen, Rex?«
    Rex wollte unbedingt. »Bist du allein hier? Ich meine, du bist nicht mit jemand anderem gekommen?«
    »Noch nicht«, kicherte Kim. »Komm, wir machen uns blutig.«
    »Blutig?« Rex gefiel der Klang ihrer Worte nicht.
    Kim zwinkerte. »Nun, was glaubst du, was für eine Sorte Mädchen ich bin, hm?« Sie schob die Schalen beiseite und leerte ihre Umhängetasche auf den Tisch. Münzen, Make-up-Stifte, Zigaretten, Feuerzeug, ein eleganter goldener Apparat mit dem Logo von Koshibo Electronics. »So etwas hast du doch bestimmt schon einmal gesehen!« Kim zeigte ihm das Gerät. »Blutanalysator für sicheren Sex. Dauert zehn Sekunden, und man kann das Ergebnis gleich ablesen. Heutzutage kann sich ein Mädchen nicht mehr leisten, ohne so etwas auszugehen.« Kim klappte den Deckel hoch, und eine

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