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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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hinter dem Rolls her.
    Die große Limousine war schnell, aber sie war kein Gegner für Rex und das Wunderauto. Bald schon war er dicht hinter ihr. »Wo ist die Hupe?«, fragte Rex.
    »Claxton, Alpine oder eine Selektion von Neuheiten?«
    »Alles zusammen«, antwortete Rex.
    »Wie Sie meinen, Sir.« Der Koshibo Tiger begann mit einer ohrenbetäubenden Kakophonie. Car-kophonie? Wenn Sie meinen… In der Heckscheibe des Rolls tauchten Gesichter auf. Zwei blickten wütend drein, das Dritte grinste sein berüchtigtes Elvis-Grinsen. Sie hatten ein Stück gerader Straße erreicht, wahrscheinlich das gleiche Stück, das in solchen Szenen immer herhalten muss. Rex beschleunigte und steuerte den Tiger neben den Rolls. »Sag ihnen, sie sollen rechts ranfahren.«
    Das öffentliche Durchsagesystem des Koshibo Tiger tat, wie ihm geheißen. Der Fahrer des Rolls lenkte die Limousine gegen den Tiger. Funken sprühten, als sich die beiden Automobile berührten. Rex fiel zurück. Geschwindigkeit besaß er, aber nicht genügend Masse. In der Heckscheibe des Rolls verbarg Elvis das Gesicht in den Händen. »Mein schönes neues Auto!«, weinte er.
    »Du hast nicht rein zufällig ein paar versteckte Extras, wie?«, fragte Rex.
    »Eine ganze Menge sogar, Sir. An was genau hatten Sie gedacht?«
    »Beispielsweise eingebaute Waffensysteme?«
    »Nein, Sir, ich fürchte nicht. Wenn Sie Waffen möchten, sollten Sie sich den Koshibo Commando zulegen. Voll gepanzerte Karosserie, kugelsichere Scheiben, ausgestattet mit einer von diesen wirklich erstaunlichen Maschinenkanonen, ähnlich der, wie Blaine sie in Predator benutzt hat…«
    »Ja, ja, ich weiß. Also gut, wenn wir sie nicht beschießen oder von der Straße rammen können, dann versuchen wir eben etwas anderes. Ruf die Polizei an und sag ihr, dass eine Entführung im Gange ist. Gib ihr die Nummer und eine Beschreibung der Limousine sowie unsere gegenwärtige Position. Schaffst du das?«
    »Ich bin schon dabei, Sir. Und Sir? Ihr Kaffee ist fertig.«
    »Exzellent. Drei Stückchen Zucker bitte. Ach du Scheiße!« Eine Kugel pfiff durch die Heckscheibe und ging zur Windschutzscheibe wieder hinaus. Das Projektil verfehlte Rex’ Kopf nur um Millimeter. Rex duckte sich tief in seinen Sitz und justierte den Rückspiegel neu. Ein Motorrad kam rasch näher. Und auf dem Motorrad saß die anscheinend unverwüstliche Kim.
    »Der Wagen wurde beschädigt!«, kreischte das feminine Armaturenbrett. »Die Sicht ist behindert! Ich leite eine Notbremsung ein!«
    »Nein!« Rex presste den Beschleunigungsring mit aller Kraft zusammen, doch der Koshibo Tiger hatte seinen Entschluss gefasst. Das Vierrad-Antiblockier-Bremssystem kam zum Einsatz. Genau das System, das im Handbuch so hoch gelobt wurde. Von hundert auf null in drei Sekunden. Rex schlug die Hände vors Gesicht. Das Motorrad prallte in das Heck des Koshibo und katapultierte Kim hoch in die Luft, bevor sein Benzintank mit explosiver Macht hochging.
    Der Rolls Royce setzte seinen Weg unbeirrt fort. Elvis starrte mit totenbleichem Gesicht durch die Heckscheibe der Limousine auf die pilzförmige Wolke, die in den nächtlichen Himmel aufstieg. »Rex!«, flüsterte Elvis. »Ach du lieber Gott, Rex…«
     
    Jack Doveston, der neue Dekan der Miskatonic University, arbeite noch spät am Abend. Er arbeitete an einer neuen Fassung von Armageddon – Das Menü. Er war gerade an der aufregenden Stelle angelangt, wo der Held die Schurken verfolgt, die seinen besten Freund gekidnappt haben, bevor er selbst von einem in sein Heck krachendes Motorrad in die Luft geblasen wird. KABOOOOOOOM!!! Jack hielt über der Tastatur inne. Vielleicht noch ein weiteres »O«? Nein, sieben waren definitiv genug, nach dem WUMMMMM! und dem KARACH! reichte ein siebenoiges KABOOOOOOOM!!! vollkommen aus.
    Jack schenkte sich einen weiteren Scotch aus dem privaten Vorrat des ehemaligen Dekans in sein Glas. Er wusste das Leben zu genießen, dieser alte Kerl, keine Frage. Oder hatte es gewusst. Das Telefon klingelte. Jack betrachtete es missvergnügt. Er ließ es noch eine Weile klingeln.
    »Hier ist der Dekan«, meldete er sich schließlich.
    »Was haben Sie zu berichten?«, erkundigte sich Jonathan. »Eh?«
    »Die Arbeit kommt stetig voran. Wir rechnen nun bald mit einem Resultat.«
    »Lesen Sie von einem Blatt ab oder was?«
    »Hören Sie, ich habe die besten Computerpiraten des gesamten Landes. Sie arbeiten rund um die Uhr unten im Keller an diesem Problem. Finden Sie die Sonde, haben Sie

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