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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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persönlichen Daumenabdruck. Alles andere, Kreditkarten, Pass, Krankenversicherungs- und Sozialversicherungsausweis – alles in einem. Ich habe ihnen gesagt, diese Leute in Elvis’ Tower, sie sind dis-kreditiert. Keine Karte, kein Leben. Das Bauprogramm machte riesige Fortschritte. Ganze Städte fielen ihm zum Opfer. Löcher im Boden für alle. Keine Kriegsbedrohung, ganz im Gegenteil. Scheiße, Russland ist unser bester Verbündeter! Wir haben keine Feinde mehr, bis auf die Sonne. Der Planet ist im Eimer. Wormwood will den gesamten Kontinent wieder aufforsten. Genetisch manipulierte Bäume. Den Planeten wieder in seinen alten Zustand versetzen, behauptet er. Und immer noch glauben ihm alle. Das Volk, das ganze Land.«
    »Weil er stets Recht hat.«
    »Sie sagen es. Er schützt seine Leute, und er sorgt dafür, dass alles ganz einfach bleibt. Schwarz und Weiß. Gut und Böse. Der Bastard.«
    »Bastard?«
    »Zu viele Tote, Rex. Öffentliche Hinrichtungen. Es ist zu einer Art Unterhaltung geworden. Es gibt keine Nachrichtensendungen mehr. Keine richtigen, meine ich. Nur seine. Ich wünschte, ich hätte meine Erinnerung verloren wie Sie, Rex.«
    »Aber er ist verkrüppelt. Ich verstehe das nicht.«
    »Er sitzt in einem Rollstuhl. Niemand spricht persönlich mit ihm.«
    »Und Crawford? Auch ein Bastard, haben Sie gesagt. Warum?«
    »Der Organisator. Er hat alles für uns organisiert. Hat uns die Polizei vom Hals gehalten. Hat mir meinen Job wiedergegeben. Schreiben Sie nur, hat er gesagt. Und ich habe geschrieben. Ich habe alles geschrieben. Nicht, dass irgendjemand es drucken will. Ich dachte, Sie hätten gesagt…«
    »Habe ich. Erzählen Sie mir mehr über Crawford.«
    »Er ist das Militär. Heute mehr als jemals zuvor. Wir haben keine Army mehr, nur Sicherheitsstreitkräfte. Die Sicherheitsleute des Präsidenten. Seine bewaffneten Schläger. Crawford leitet all das. Die Programme. Die Vergeltungs-Maßnahmen. Die Hexenjagden.«
    »Wie kommt es nur, dass ich mich an nichts erinnern kann?«
    »Vielleicht wollen Sie sich nicht erinnern. Es geschah alles so schnell. Sie haben immer wieder gesagt, Sie wüssten Bescheid. Sie wüssten, was zu tun ist. Sie haben es zu mir gesagt und zu Ihrer Freundin. Sie haben es gesagt. Kommen Sie, trinken Sie noch eins.«
    Rex schob ihm sein leeres Glas hin, und Jack ging davon, um neues Bier zu holen.
    Der Barmann verwickelte ihn in eine Unterhaltung, während er immer wieder Blicke zu Rex warf. Rex klopfte seine Taschen ab auf der Suche nach einer Zigarette. Vielleicht hatte er das Rauchen aufgegeben? Hatte er nicht. Sein Klopfen förderte eine Schachtel zutage. Er zog sie hervor. Kharma Cools. Rex kannte den Lama auf der Packung nicht. Er nahm eine Zigarette heraus und zog daran. Es war keine Selbstentzündende. Er wühlte weiter in seinen Taschen und fand ein Feuerzeug.
    Alles war so schnell gegangen. Und er war machtlos gewesen hatte es nicht verhindern können. Was hatte er in diesem ganzen Jahr getan? Sich einen Bart wachsen lassen und eine Freundin zugelegt. Eine Freundin? Er war ein verheirateter Mann! Verheiratet mit… aber wo war Christeen? Realität und Irrealität begannen miteinander zu verschmelzen. Was von seinen Erinnerungen stammte aus der Gegenwart, was stammte aus der Vergangenheit, was aus der Zukunft?
    »Hier, bitte sehr«, sagte Jack und stellte ein weiteres Bier vor Rex hin. »Der Barmann ist total verrückt. Sagt, Sie wären hier drin gewesen, aber ohne Bart. Behauptet, sie wären ein Unruhestifter.«
    »Das bin ich auch«, sagte Rex. »Und ich werde es auch wieder sein, sobald ich…«
    »Sobald sie wieder klar im Kopf sind, eh? Ich weiß. Trinken Sie.«
    »Was ist bei der Miskatonic geschehen? Hat Crawford das Projekt fortgesetzt?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Nach dem Massaker bei den Vereinten Nationen hat er es eingestellt. Es wäre sowieso vorbei gewesen. Ich konnte die Zens nicht überreden, nach der Sache mit Asmodeus wieder zurückzukommen und weiterzumachen. Spike hat monatelang im Hospital gelegen. Sie waren der Einzige, der mit ihr reden konnte. Sie haben Spike ins Leben zurückgeholt. Schätze, das ist der Grund, aus dem Sie und Spike…«
    »Ich verstehe. Aber Crawford hat Sie wieder zum Dekan gemacht. Warum?«
    »Er wollte, dass ich schreibe. Und das tue ich. Niemand will meine Bücher verlegen. Bastarde. Und wer soll sie kaufen? Ich glaube, ich kann alles in den Papierkorb werfen.«
    »Nein«, sagte Rex. »Machen Sie das nicht. Denken Sie

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