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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ahnung.« Die Wahrheit war immer die beste Lüge. Freiwillig würde Grant ihr nicht verraten, dass Tyler ihm eine Geheimbotschaft geschickt hatte.
    Sie sah ihn einen Moment lang prüfend an, dann ließ sie das Thema fallen. Sie beobachtete, wie Salvatore den Brunnenschacht hinabstieg. Vermutlich war Gia zum Äußersten entschlossen, dachte Grant. Ihr mussten langsam die loyalen Helfer ausgehen. Drei Männer hatte sie allein in München verloren, und dann noch einmal zwei in Athen. Zwei weitere hatte er in der Einkaufspassage kampfunfähig geschlagen. Ihre Streitmacht war drastisch geschrumpft. Handlanger hatte sie wahrscheinlich genug, aber sie brauchte Leute, die den Mund hielten.
    Einer ihrer Begleiter kam aus einem der Gänge zurück. Er hielt etwas, das wie das Silberpapier eines Kaugummis aussah.
    »Vielleicht noch ein Hinweis«, sagte sie. Sie strich das Papier glatt und schnupperte daran. »Es ist ganz frisch. Ich kann noch die Minze riechen.«
    Sie erteilte ihren Männern Anweisungen, dann sagte sie zu Grant: »Rodrigo geht voraus. Er informiert uns, ob wir die nächste Zisterne betreten können. Ich, Salvatore und Sie bilden die Nachhut. Auf diese Weise erwischt Jordan nur einen meiner Leute, sollte er uns auflauern.«
    »Weiß er, dass er als Kanonenfutter dienen soll?«, fragte Grant, den Kopf leicht gegen Rodrigo geneigt.
    »Er tut, was ich ihm sage. Sie gehen vor mir. Ich will Sie persönlich im Auge behalten. Salvatore, du spielst Schlusslicht.«
    Rodrigo betrat den Stollen, die anderen folgten ihm. Grant hatte nur eine billige Plastiktaschenlampe, die nicht stabil genug war, um damit Schaden anrichten zu können.

    Sie folgten dem gewundenen Tunnel bis zur nächsten Zisterne. Während Rodrigo nach dem möglicherweise auf sie wartenden Begrüßungskomitee suchte, blieben sie im Schutz des Gangs stehen. Nachdem er Entwarnung gegeben hatte, setzten sie sich wieder in Marsch.
    Grant dachte noch immer über Tylers Botschaft nach. Der Name sagte ihm etwas. Bei Gordian gab es aber keinen Dethy. Auch nicht bei der Army. Dethy. Ob er ein Kunde von Gordian gewesen war? Nein. Persönlich hatte er diesen Dethy bestimmt nicht kennengelernt. Er hatte von ihm gehört. Hatte er etwas mit Bombenentschärfung zu tun?
    Und dann schoss ihm ein Laser durch sein vernebeltes Hirn.
    Die Louis-Dethy-Falle.
    2002 fand man Louis Dethy, einen neunundsiebzigjährigen belgischen Ingenieur im Ruhestand, erschossen in seinem Haus. Die Polizei war davon ausgegangen, dass es sich bei dem Nackenschuss um Selbstmord handelte, bis einer der Ermittler eine Holztruhe öffnete und um Haaresbreite von einem Schuss getroffen worden wäre.
    Die Geschichte hatte in ihrer Pioniereinheit die Runde gemacht, weil die Polizei sich an das Militär um Hilfe gewandt hatte, um neunzehn geniale Fallen zu entschärfen, die Dethy gebaut hatte. Er war zu Tode gekommen, als er versehentlich selbst in eine hineingetappt war. Es dauerte drei Wochen, bis sein Haus wieder gefahrlos betreten werden konnte. Die Soldaten hatten dafür den Spitznamen Dethy-Falle geprägt.
    Grant sah instinktiv auf den Boden, ob er Drähte oder Druckplatten entdeckte, aber dann fiel ihm ein, dass die ja schon von den drei Männern ausgelöst worden wären, die vor ihm durch den Stollen gingen. Er war froh, dass er nicht an der Spitze marschierte.
    Als er sich der Öffnung zur nächsten Zisterne näherte, sah er
seine Begleiter bei einem Gegenstand in der Mitte des Raumes knien, während der dritte seine Waffe auf Grant gerichtet hielt. Im Lichtstrahl einer Taschenlampe war ein teilweise geöffneter Beutel zu sehen.
    Der Trick war so alt, dass er einen Bart hatte. Im Irak und in Afghanistan versteckten die Aufständischen scharfe Granaten in einem harmlos wirkenden Gegenstand und hofften darauf, dass ein Soldat so neugierig oder so dumm war, ihn aufzuheben, ohne sich vorher von seiner Ungefährlichkeit zu überzeugen.
    Gia Cavanos Männer waren genau das, dumm und neugierig. Sie waren nie im Krieg gewesen. Sie kamen gar nicht auf die Idee, die Hände von etwas zu lassen, das scheinbar harmlos herumlag.
    Rodrigo beugte sich vor und griff nach dem Beutel. Bis Grant »Nein!« schreien konnte, war es zu spät. Rodrigo hatte ihn bereits in der Hand. Grant drehte sich um und wollte flüchten, aber Gia Cavano stand ihm im Weg. Sie hob die Waffe, aber die Druckwelle schmetterte sie beide zu Boden.
    Die beiden Männer in unmittelbarer Nähe der Granaten waren sofort tot, aber der dritte Mann

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