Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
fuhr noch ein kleines Stück vorwärts, bremste, dann wurde der Motor abgestellt. Sein Kidnapper schien zu warten, bis das Tor ganz geschlossen war, bevor er seine Augenbinde entfernte. Den Taser hielt er ununterbrochen auf ihn gerichtet. Die Drohung war unmissverständlich. Das Modell konnte sowohl im Direktmodus als auch im Distanzmodus eingesetzt werden. Dabei wurden aus einer Kartusche zwei Projektile abgefeuert, an denen isolierte Drähte angebracht waren, die elektrische Impulse auf den Körper der Zielperson übertrugen. Da er gefesselt war, hatte man die Kartusche für den Distanzmodus entfernt. Die Tür öffnete sich, und sein Bewacher, der sich Wilson nannte, wedelte mit der Elektroschockpistole, der General solle aussteigen. Mühsam stellte sich der General auf die gefesselten Beine und hüpfte zur Tür. Er sprang auf den Boden. Das Echo war so laut, als hätten zwanzig Sattelschlepper in der Halle Platz. Beleuchtet wurde sie von flackernden Neonröhren an der Decke. Das Vorhandensein von Strom ließ darauf schließen, dass sie sich nicht illegal in der Halle aufhielten, die baulich in gutem Zustand war und vermutlich in einem Gewerbegebiet lag. Wenn es ihm gelänge, sie zu verlassen, würde er wahrscheinlich schnell Hilfe finden.
    Das Lager war leer. Es waren weder Regale noch Kartons vorhanden. Stattdessen stand neben dem Lieferwagen eine kleine
Möbelgruppe: vier Betten, sechs große Tische, vier Stühle und ein Mülleimer, den aber niemand zur Kenntnis genommen hatte. Leere Pizzaverpackungen und Aluschalen eines chinesischen Restaurants türmten sich auf den Tischen, auf denen sich außerdem noch ein Fernsehgerät, zwei Laptops und ein Router befanden. Es lagen auch Lötpistolen, ein Schweißgerät und ein großer Werkzeugkasten herum. Auf dem Boden sah man Metallspäne und Abfall.
    Hinter den Möbeln standen nebeneinander aufgereiht zwölf Stahlfässer. Eine Beschriftung, der zu entnehmen gewesen wäre, was sie enthielten, konnte der General nicht erkennen.
    Auf der einen Seite ragte eine Art Halbinsel von vier Räumen in die Halle, die an die Wand aus Schlackenbeton angebaut waren. Zwei Türen gingen nach vorne, zwei nach hinten. Fenster gab es keine, nur Schlitze in den Türen. Auf dem Boden konnte Sherman zersplitterte Scheiben ausmachen, die von einem Drahtgeflecht zusammengehalten wurden. Vermutlich hatten die Räume der Aufbewahrung von Wertgegenständen gedient. Jetzt hatte man das Glas durch grob zurechtgeschnittene Metallplatten ersetzt, die man hin und her schieben konnte.
    Sherman ahnte, wo er seine nächsten Tage verbringen würde.
    »Was nun, Captain Wilson?«
    »Nennen Sie mich Gaul«, forderte ihn der Mann auf, ohne auf seinen Sarkasmus einzugehen. »Und bevor wir Ihnen Ihr Zimmer zeigen, müssen wir noch etwas erledigen.« Er zog den General zu einem Stuhl vor der kahlen Betonwand.
    »Setzen.«
    »Bin ich ein Hund?«
    »Witzig. Auf den Stuhl.«
    »Warum?«
    »Weil ich Sie sonst noch einmal tasern werde, und dann sitzen Sie sowieso.«

    Der General schlurfte zu dem Stuhl und setzte sich hin. »Was wollen Sie?«
    »Von Ihnen? Nichts. Es geht nur um einen kleinen Beweis für Ihren Sohn, dass Sie noch atmen.«
    Es ging also doch um Geld. Wenn dieses Video für Tyler bestimmt war, musste er die Gelegenheit nutzen, ihm so viele Informationen zu übermitteln, wie er irgend konnte.
    Gaul ging zu dem Lieferwagen und holte eine Reisetasche. Er stellte sie auf einen Tisch und entnahm ihr eine Skimaske, eine Zeitung und eine Videokamera.
    »Philipps«, sagte er. Der andere Mann, der nun einen schwarzen Pullover trug, nahm die Skimaske und die Titelseite der Zeitung von Gaul entgegen.
    Er trat hinter Sherman und verband ihm wieder die Augen.
    »Werde ich wieder weggebracht?«
    »Wir wissen, dass Sie in der Air Force waren«, sagte Gaul, der die Kamera auf ihn einstellte. »Wir gehen nur sicher, dass Sie keine Morsezeichen blinzeln. Sie beantworten meine Fragen, sonst nichts. Das Video wird nicht live geschickt, irgendwelche Mätzchen können Sie sich also sparen. Philipps, fang hier an, damit ich eine Großaufnahme der Zeitung machen kann.« Eine Weile später sagte er: »Gut, nun geh etwas zurück, damit die Zeitung neben dem General sichtbar wird.«
    Philipps trat zurück, bis er hinter dem General zu stehen kam.
    »Wie heißen Sie?«
    »Fragen Sie mich oder Philipps?«, kam es von dem General. Gaul grunzte angewidert.
    »Ich war anscheinend nicht deutlich genug. Verpass ihm eine

Weitere Kostenlose Bücher