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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Gibson. Er zückte ein bedrohlich aussehendes Messer, machte aber nichts weiter damit, als die Fußfesseln seines Gefangenen zu durchschneiden.
    »Raus!«
    Einen kurzen Moment stand Gibson aufrecht, fiel dann aber auf die Knie. Seine Beine waren völlig gefühllos geworden. Darauf kam es aber nun nicht mehr an. Er sah, wo er war. Im dichten Wald des George Washington National Forest. Der überwachsene Weg, auf dem sie gekommen waren, war vermutlich
ein kaum benutzter Brandweg oder vielleicht auch eine Feuerschneise.
    Man wollte ihn umbringen.
    »Aufstehen!«, brüllte ihn der Mann an.
    Gibsons Herz pochte vor Furcht, aber er würde diesem Terroristen die Sache nicht leicht machen. Er kniete sich hin.
    »Dann zwingen Sie mich doch«, entgegnete er mit einer Stimme, die viel tapferer klang, als er sich fühlte.
    Der Mann versetzte ihm einen Tritt. Gibson fiel heftig zur Seite und rollte in einen Graben. Bevor er sich aufrichten konnte, hörte er den Knall einer Pistole und spürte einen brennenden Schmerz in der Gegend seines rechten Ohrs. Er sackte ganz zu Boden, den Blick von seinem Mörder abgewandt. Der Schuss hatte ihn nicht getötet. Aufstehen oder tot stellen? Er hielt den Atem an.
    Die Tür des Lieferwagens knallte zu, das Fahrzeug wendete und fuhr schnell davon.
    Gibson blieb eine weitere Minute regungslos liegen, bis ihm dämmerte, dass es wohl keinen verdammt größeren Glückspilz auf Erden gab als ihn. Er setzte sich auf. Blut lief an seiner Wange hinunter, aber er lebte. Die Grabenkante musste die Kugel abgelenkt haben. Beim Anblick des vielen Blutes hatte der Schütze wohl gedacht, es habe ihn erwischt.
    Gibson dankte dem Herrn für seine Güte und suchte dann einen scharfen Stein, mit dem er seine Fessel aufschneiden konnte. Er riss den Saum seines Hemdes ab und drückte den Stoff gegen die Wunde. Damit würde er das Blut stillen, gegen seinen schmerzenden Kopf würde die Maßnahme allerdings wenig nützen.
    Während er langsam den Weg zurücktrottete, zerbrach er sich den Kopf, warum man es ausgerechnet auf seinen Lastwagen abgesehen hatte. Er konnte begreifen, wenn arabische Radikale
eine Ladung Ammoniumnitrat in ihre Hände brachten, denn den explosiven Teil des Düngers konnten sie für Bomben verwenden, wie etwa die in Oklahoma City.
    Aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, was zwei Terroristen mit sechsundsiebzig Kubikmetern Sägemehl anfangen wollten.

27. KAPITEL
    Missmutig wartete Tyler darauf, dass Grant die Dusche räumte, nachdem er und Stacy wie verabredet im Hotel am Heathrow Airport eingetroffen waren. Sie hatten eine Suite mit einem Wohnbereich zwischen einem Doppelzimmer für die Männer und einem großen Zimmer für Stacy gemietet. Er musste also die Mischung aus Pferdegeruch und Flussschlamm noch eine Weile länger ertragen. Tyler hatte veranlasst, dass ihr Gepäck vom Flugzeug ins Hotel geschickt wurde, und die saubere Kleidung in seinem Koffer schien ihn lockend anzusehen.
    Als Grant fertig war, kam Tyler an die Reihe. Er empfand große Dankbarkeit, dass es fließendes Wasser und Duschen gab.
    Nachdem sie das Abendessen bestellt hatten, berichtete als Erster Grant von seinen Erlebnissen.
    Tyler und Stacy erzählten, was ihnen auf dem Landsitz von Gia Cavano zugestoßen war.
    Stacy beschrieb ihre Flucht aus dem Herrenhaus und zog dabei Tyler gnadenlos auf.
    »Und als wir es bis zu den Stallungen geschafft hatten, war klar, dass wir uns nur reitend retten konnten, aber Dr. Hasenfuß hier hätte uns beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil er Bammel vor Pferden hat.«

    »Ich habe keine Angst vor Pferden«, widersprach Tyler. »Das war einmal. Jetzt hasse ich Pferde.«
    »Mir kam es aber so vor, als ob sie dir gewaltige Furcht eingeflößt hätten.«
    »Warte mal«, unterbrach Grant sie und wies auf Stacy.
    »Du hast ihn dazu gebracht, auf ein Pferd zu steigen?«
    »Was ist daran so unglaublich?«
    »Hast du mir nicht gesagt, dass du nie wieder im Leben auf ein Pferd steigen würdest?«, fragte Grant.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, erwiderte Tyler.
    Er seufzte. Er erzählte die Geschichte nicht gern.
    »Ich war zehn, da nahm mein Vater mich und meine Schwester für ein Wochenende auf eine Ranch mit. Ich war damals scharf auf Gokarts und Motocross, Pferde interessierten mich einfach nicht. Es war überhaupt mein allererster Besuch auf einem Bauernhof.« Er sah zu Stacy. »Du hast offensichtlich viel mit Pferden zu tun gehabt.«
    »Ich reite, seit ich vier bin«,

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