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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abgebogen. Zwischenzeitlich war er zweimal von Autos überholt worden, die nicht hinter seinem stöhnenden Schlepper herfahren wollten. Einer der Fahrer hatte noch nicht einmal die Geduld gehabt, auf eine Überholspur zu warten. Vermutlich ein gedopter Student, der sich irgendwann mit dem Auto ins Jenseits befördern würde.
    Nun war glücklich ein drittes Fahrzeug hinter ihm, ein weißer Lieferwagen, der auf der ersten ebenen Strecke seit dem Highway kräftig aufs Pedal trat. Es war kein entgegenkommendes Fahrzeug in Sicht, und so gab Gibson dem Lieferwagen ein Zeichen und fuhr an die Seite, um ihn passieren zu lassen.
    Der Wagen schoss an ihm vorbei. Gibson fuhr wieder auf die Straßenmitte und versuchte in der Hoffnung auf ein wenig Kühlung durch den stärkeren Fahrtwind ein höheres Tempo aus seinem Laster herauszukitzeln.
    Er neigte den Kopf zur Seite, um mehr von dem frischen Lüftchen zu profitieren, richtete ihn aber mit einem Ruck wieder auf, als er den Lieferwagen Schlangenlinien fahren und sich dann quer zur Fahrbahn stellen sah.
    »Was um alles auf der Welt…?«, fluchte er.
    Er trat mit aller Kraft in die Eisen und schaffte es gerade, wenige Meter vor dem Lieferwagen zum Halt zu kommen. Seine schweißverklebten Haare standen ihm zu Berge. Wenn der Wagen eine Panne hatte, warum fuhr der Fahrer nicht einfach zur Seite?
    In diesem Moment öffnete sich die Tür des Lieferwagens, und zwei schwarz gekleidete, maskierte Männer sprangen heraus. Sie hielten M4 Sturmgewehre in den Händen. Gibson sah nur ihre Augen. Er wollte nach seiner Smith&Wesson.45 im Handschuhfach greifen, aber schon wurde die Beifahrertür aufgerissen. Er starrte in die Tiefen eines Laufs.

    Eine Stimme mit einem fremdländischen Akzent schrie: »Raus!«
    Gibson hob die Hände.
    »Sofort!«
    Er löste seinen Gurt und öffnete die Fahrertür. Eine Hand riss ihn ins Freie und schleuderte ihn zu Boden.
    Die Beifahrertür knallte zu, und der Mann, der ihn aus dem Führerhaus gerissen hatte, sagte etwas Unverständliches. Es klang nach Arabisch, er meinte, die Sprache aus dem Fernsehen zu kennen.
    Terroristen? Aber was wollten die ausgerechnet mit ihm? Er war nicht mehr der Jüngste, und Übergewicht hatte er auch.
    »Ich habe keine…«, begann er.
    »Klappe halten!«, brüllte der Mann und stieß ihm den Gewehrkolben in den Rücken. Gibson ging nach Luft schnappend in die Knie.
    Der größere Mann ging zu dem silbernen Hänger und entfernte einen weißen Gegenstand von der Größe einer Zigarettenschachtel, der unter dem Chassis angebracht gewesen sein musste. Deshalb waren sie in dieser Einsamkeit aufgetaucht. Sie hatten ihn anscheinend mit einem Ortungsgerät verfolgt.
    Der zweite Mann packte Gibsons Hände und verdrehte sie hinter seinem Rücken. Kühle Zipcuffs aus Plastik legten sich um seine Handgelenke. Die Männer zogen ihn hoch, schleiften ihn zum Lieferwagen und stießen ihn hinein. Er fiel hin. Ein zweites Paar Zipcuffs schloss sich um seine Knöchel.
    Der erste Mann hob sein Gewehr über den Kopf und schrie: »Allahu Akbar!«
    »Allahu Akbar!«, erwiderte der andere. Dann rannte er zum Sattelschlepper. Die Tür des Lieferwagens wurde zugeknallt.

    Ob mein Lastwagen gestohlen wird?, dachte Gibson. Es schien verrückt, aber sein Verdacht bestätigte sich, als er seinen Schlepper anfahren und beschleunigen hörte.
    Es kam Gibson so vor, als habe der Überfall Stunden gedauert, es waren aber alles in allem wohl nur dreißig Sekunden vergangen. Wer immer diese Leute waren, sie hatten den Diebstahl seines Sattelschleppers gut geplant.
    Der Lieferwagen fuhr los, und Gibson rollte gegen die rückwärtige Tür. Sein Telefon lag noch auf dem Beifahrersitz seines Lastwagens. Er konnte also nicht um Hilfe rufen. Er wollte sich hinsetzen, aber in den Kurven fiel er jedes Mal wieder um. Nach zwanzig Minuten war er völlig erschöpft. Er fragte seinen Wächter, wohin man ihn brachte, aber eisernes Schweigen war die Antwort.
    Schließlich bog der Lieferwagen ab, und das gleichmäßige Summen der Reifen auf dem Asphalt verstummte. Sie fuhren über Steine und unbefestigten Grund. Sie mussten auf irgendeiner Zufahrt sein, dachte er, aber der Lieferwagen fuhr immer weiter bergan, und der gefesselte Lastwagenfahrer wurde immer häufiger wegen der tiefen Querrinnen und Schlaglöcher durchgeschüttelt.
    Nach einer halben Stunde stoppte der Lieferwagen endlich. Der Fahrer riss, noch immer maskiert, die Tür auf und richtete eine Beretta 9 mm auf

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