Das Midas-Komplott - Thriller
Dreieck bildet, in Neapel und Athen befinden?«
»Es heißt ›Akropolis von Parthenope‹«, verbesserte ihn Stacy. »Akropolis nannten die alten Griechen die befestigte Erhebung einer Stadt, sozusagen die Stadtburg. Zu Archimedes’ Zeiten waren die Insel Megaride und die Festung von Parthenope, das damals aber schon Neapolis hieß, Punkte, die ins Auge fielen. Tyler hat eben gesagt, dass es das heutige Castel Sant’Elmo ist.«
» Was sie zu perfekten Triangulationspunkten macht«, bestätigte Tyler. Er studierte die Karte von Neapel, die Stacy aufgerufen hatte. »Wenn wir die Winkel haben, werden wir wissen, wo wir nach dem Eingang suchen müssen.«
»Und wie kommen wir an diese Winkel? «, fragte Stacy.
Tyler las noch einmal die beiden nächsten Abschnitte vor.
Richte die Zeiger auf die 12-Uhr-Position aus. Stelle dich selbst vor den Parthenon, lege das Geolabium so auf die Seite, dass du nur noch das Giebeldreieck siehst. Drehe den linken Knopf, sodass der Zeiger auf der ihm zugeordneten Scheibe auf den Sitz des Herakles deutet. Die rückwärtige Scheibe zeigt nun die Richtung an, die von Megaride aus einzuschlagen ist.
Drehe den rechten Knopf, sodass der Zeiger auf der ihm zugeordneten Scheibe auf die Füße der Aphrodite weist. Die rückwärtige Scheibe zeigt nun die Richtung an, die von der Akropolis von Parthenope aus einzuschlagen ist.
Wo sich diese Wege kreuzen, liegt ein Brunnen. Er ist mit dem Zeichen des Skorpions markiert. Von jenem Punkt ab weist das Geolabium den Weg.
»Alle Zeiger müssen nach oben weisen«, sagte Stacy. »Das war die Justierung, die wir auf der Fähre vorgenommen haben. Dafür mussten wir das Puzzle lösen. Die Scheiben mussten alle sozusagen
auf null stehen, bevor das Geolabium benutzbar war. Archimedes verlangt nun, dass es auf der Seite liegt und man vom Tempel nur noch das Giebeldreieck sieht.«
»Der Archäologe Lumley behauptete, die Fassade des Parthenons sei in der Form eines Goldenen Rechtecks gebaut«, sagte Grant. »Dann ergibt diese Anweisung Sinn. Wenn das Geolabium auch ein goldenes Rechteck ist, würde es perfekt dazu passen.«
»Nur, wir müssen uns auf der Akropolis von Athen befinden, um es zu benutzen«, sagte Stacy. »Nun verstehe ich den Sinn des dritten Schlüssels. Nur ein Grieche konnte nach Athen gehen und den Tempelbezirk des Parthenons betreten. Selbst wenn man die beiden anderen Schlüssel gehabt hätte, wären sie nutzlos gewesen, wenn man nicht die Akropolis in Athen betreten durfte.«
»Richtig. Wir müssen selbst dort oben stehen und wissen, wo genau sich der Sitz des Herakles und die Füße der Aphrodite befinden und dann so lange an den Knöpfen drehen, bis die Zeiger auf die beiden Stellen an den Statuen weisen. Deshalb die Markierungen auf der dritten Scheibe. An ihnen können wir die richtigen Triangulationswinkel ablesen. Wir übertragen sie auf die Insel Megaride und das Castel Sant’Elmo.«
Tyler las noch einmal den letzten Abschnitt.
Wo sich diese Wege kreuzen, liegt ein Brunnen. Er ist mit dem Zeichen des Skorpions markiert. Von jenem Punkt ab weist das Geolabium den Weg.
»Wir suchen also einen Brunnen?«, fragte Grant.
»Viele Eingänge in den Untergrund von Neapel sind Brunnen zu Zisternen, die von den Aquädukten der Stadt mit Wasser beliefert wurden«, erläuterte Stacy. »Der Kundschafter des
Herrschers Hieron muss sich einen Weg durch die unterirdischen Gänge gesucht haben, bis er einen Ausgang fand. Trockenperioden kamen immer wieder einmal vor. Während einer solchen hätte er auch die Gänge benutzen können, die gewöhnlich mit Wasser gefüllt waren. Der griechische Kundschafter markierte den Brunnen mit dem Sternbild des Skorpions. Vielleicht ist das Zeichen sogar noch vorhanden.«
»Wir brauchen also nichts weiter zu tun, als zur Akropolis zu fahren, mit dem Geolabium zum Parthenon zu gehen, es auf die Seite zu legen, die Knöpfe zu drehen, um die Winkel zu finden und sie auf eine Karte von Neapel zu übertragen«, erklärte Tyler.
»So ausgedrückt klingt es ja nach einem Kinderspiel«, sagte Stacy. »Doch ohne Geolabium läuft gar nichts. Und die Triangulation führt uns dann zur Karte.«
»Halt«, sagte Grant und schnipste mit den Fingern. »Es gibt aber keine Karte.«
Keine Karte?, dachte Tyler. Es musste aber eine geben. Wie sollen wir denn sonst das Gewölbe des Midas finden? Aber Grant hatte ganz recht. Am Brunnen würde sie nicht versteckt sein. Der Kundschafter hatte seine Zeichnung nach Syrakus
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