Das Midas-Komplott - Thriller
dich an, wenn ich es habe. Nur noch eine Bitte. Wenn ich noch einmal so etwas mache, hilf mir daran zu denken, dass ich eine Flasche Wasser mitnehme.«
Grant winkte eine Kellnerin herbei und bat um eine Flasche Wasser. Nun konnte er nur noch warten und hoffen, dass Tyler den BMW gleich fand, wenn er aus dem Kofferraum ihres Mietwagens gekrochen war.
33. KAPITEL
Tyler öffnete den Kofferraum des Audi, in dem er sich versteckt hatte, mit dem Ersatzschlüssel. Das Auto war so dicht an die rückwärtige Wand geparkt, dass er kaum Platz hatte, um auszusteigen. Er schloss den Deckel und versuchte sich zu orientieren, während er seine Seattle-Mariners-Mütze zurechtschob.
Für den Fall, dass es dunkel in der Tiefgarage wäre, hatte er eine Taschenlampe mitgebracht, aber das Gebäude war hell erleuchtet, vermutlich, damit die Überwachungskameras gute Bilder lieferten. Tyler nahm die schwere Taschenlampe trotzdem mit. Er würde sie brauchen, um den BMW aufbrechen zu können.
Das automatisierte System der Tiefgarage machte es dem Fahrer leicht. Im Erdgeschoss gab es zwei von Glas umschlossene Parkbuchten, die eine für Autos, die gebracht wurden, die andere für Autos, die abgeholt wurden. Der Fahrer parkte seinen
Wagen, kaufte ein Ticket, und das Auto versank auf einer Plattform in der Tiefe.
Parkregale, wie diese Systeme auch heißen, sollen ein Maximum von Fahrzeugen auf engstem Raum aufnehmen. Zwischen den Fahrzeugen gibt es keine Wände, und die Tiefgarage besteht aus einer Konstruktion von Stahlträgern.
Das System hat mehrere Vorteile. Ein unachtsamer Parker kann benachbarte Autos nicht mehr mit seiner Tür verbeulen. Auch Dieben und Vandalen wird das Handwerk erschwert, es sei denn, sie versteckten sich wie Tyler in einem Kofferraum.
Für den Fall, dass jemand auf diese Idee kam, gab es die Überwachungskameras an beiden Enden des zentralen Schachts. Tyler verließ sich darauf, dass es Stacy gelingen würde, die Aufmerksamkeit des Mannes am Empfang abzulenken, während er hier sein Unwesen trieb.
Er ging um den Audi herum und stellte fest, dass er sich auf der sechsten Ebene von unten befand. Da er im Kofferraum eingesperrt gewesen war, konnte er nicht schätzen, wie schnell sich das Auto durch das Parksystem bewegte.
Als wollte man ihm eine unausgesprochene Frage beantworten, schwebte eine leere Shuttle-Einheit an ihm vorbei und hielt vor einem VW zwei Regale unter ihm. Einige Sekunden lang war das Wimmern eines Motors zu hören, dann wurde das leere Shuttle durch das beparkte ersetzt. Es fuhr an den Regalen entlang, bis es das Ende des Systems erreichte, stieg nach oben und verschwand. In weniger als einer Minute hatte der Besitzer des VWs sein Auto wieder.
Tyler suchte die Regale ab und entdeckte den BMW mit der Nummer, die Grant ihm gegeben hatte. Das Fahrzeug parkte eine Ebene unter ihm auf der gegenüberliegenden Seite. Der Ferrari stand auf der untersten Ebene und leuchtete wie ein Feuerwehrauto.
Gia Cavano hatte ihrem Leibwächter aufgetragen, das Geolabium in den Kofferraum zu tun, als sie in ihrem Arbeitszimmer waren. Sie konnte eigentlich nur den BMW gemeint haben, überlegte sich Tyler. Der Ferrari hatte seinen Motor hinten und nur wenig Platz für Gepäck vorne unter der Haube. Wenn er das Gerät nicht im BMW fand, würde er sicherheitshalber auch im Ferrari nachsehen.
Er musste auf die andere Seite, doch zum Springen war der Schacht zu breit. Rechts und links am jeweiligen Ende der Tiefgarage waren Leitern und Stege für die Wartungsmonteure angebracht.
Tyler befand sich mitten in der Reihe. Um die Wartungsbrücke auf seiner Ebene zu erreichen, musste er sich an den Kofferräumen der geparkten Autos vorbeizwängen. Er bemühte sich, den Aufnahmewinkel der Kamera zu meiden, für den Fall, dass ihn doch zufällig jemand auf den Monitoren entdeckte. Um sich unkenntlich zu machen, zog er seine Mütze tief ins Gesicht.
In zwei Minuten hatte er die Brücke überquert, war die Leiter zur fünften Ebene hinuntergeklettert und auf dem Weg zum Parkregal des BMW. Er näherte sich von der Seite des Beifahrersitzes. Das Innere des Wagens konnte er nicht erkennen, denn die Fenster waren getönt, und die Stelle war relativ dunkel. Der wahrscheinlichste Platz würde der Kofferraum sein, dachte Tyler. Der Wagen stand aber zu dicht an der Wand. Er würde das Auto etwas nach vorne schieben müssen.
Einen Schlüssel, um die Alarmanlage des BMW außer Kraft zu setzen, hatte er nicht. Es bliebe ihm also nur
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