Das Midas-Komplott - Thriller
zertrümmerte die Scheibe.
Automatisch hob Pietro die Hände, um sich gegen die Splitter zu schützen. Bis er merkte, dass er einem Ablenkungsmanöver aufgesessen war, war es zu spät. Locke traf ihn mit der Taschenlampe, und für Pietro versank alles in Dunkelheit.
Tyler versetzte dem Bewusstlosen ein paar Tritte, um sicher zu sein, dass er nicht markierte. Erst als er überzeugt war, dass er
Pietro tatsächlich unschädlich gemacht hatte, kniete er sich hin und holte tief Luft.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis sein Herz nicht mehr wie Kolibriflügel flatterte. Er hob das Schnappmesser auf und steckte es ein. Die Pistole war nirgendwo zu sehen, Zeit, sie zu suchen, hatte er nicht.
Tyler machte sich über Pietros Taschen her, fand aber keine Waffen mehr, nur noch einen Pass, eine Brieftasche und einen Schlüsselring mit den Schlüsseln des BMW und des Ferrari. Er war überrascht, dass Gia Cavano sie aus der Hand gab. Vielleicht war hier jemand ein ungezogener Junge und machte heimlich Spritztouren?
Tyler nahm die Schlüssel an sich und rief Grant an.
»Hast du’s?«
»Noch nicht. Bin mit einem von Cavanos Leuten aneinandergeraten. «
»Hatte sie denn jemanden da unten stationiert?«
Tyler wusste, dass Grant sauer auf sich sein würde, weil er ihn nicht gewarnt hatte, aber die Scheiben waren so dunkel getönt, da hatte Grant unmöglich sehen können, dass jemand hinten im Auto saß.
»Ist ja kein Beinbruch. Im Augenblick ist er nicht bei sich, aber ich glaube, er hat seine Kumpane angerufen. Kann sein, dass wir unsere Strategie ändern müssen. Sag Stacy, sie soll verduften, bevor sie entdeckt wird.«
»Verdammt! Zu spät. Sie sind schon in der Lobby.«
»Ich melde mich!«, verabschiedete sich Tyler.
Er schob das Auto von der Wand weg und öffnete den Kofferraum. Es blieb keine Zeit mehr, die fünf Gepäckstücke zu durchsuchen. Er warf sie auf den Boden.
Er hatte gerade die letzte Tasche in der Hand, als er eine Bewegung im Auto sah.
Pietro. Er hatte offenbar nicht fest genug zugeschlagen. Tyler griff wieder nach seiner Taschenlampe, bereit, sein Werk zu vollenden, als zwei Kugeln durch den Rücksitz geflogen kamen.
Er tauchte ab. Wie dumm, dass er in der Eile versäumt hatte, das Auto nach weiteren Schusswaffen zu durchsuchen, dachte Tyler. Pietros Messer konnte er sich jetzt an den Hut stecken.
Pietro ballerte in alle Richtungen. Wahrscheinlich war er noch benommen, aber irgendwann würde er treffen. Ihm blieb kein anderer Ausweg.
Er stemmte die Füße gegen die Wand und drückte mit dem Rücken gegen die Stoßstange. Der BMW rollte in Richtung Schacht. Ein Schuss streifte Tylers Schulter. Er schenkte dem Schmerz keine Beachtung, sondern drückte, was das Zeug hielt.
Seine Beine waren voll ausgestreckt, als die Vorderräder endlich über die Kante rollten. Der BMW senkte die Nase, tauchte ab und stürzte. Pietro schrie wie am Spieß. Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch das Gebäude, als der Wagen in der Tiefe auf den Betonboden aufschlug.
Tyler ging zum Rand des Parkregals. Fünf Stockwerke tiefer lag der BMW. Er war auf dem Dach gelandet. Auch die Airbags hatten Pietro nicht retten können. Sein lebloser Körper hing halb aus dem Auto, um seinen Kopf bildete sich eine Blutlache.
Ein Summen schreckte Tyler auf. Die leere Plattform der Abholbucht hatte sich in Bewegung gesetzt. Pietros Freunde wollten ihren BMW holen.
Tyler musste sich beeilen. Er öffnete das erste Gepäckstück und durchsuchte es. Kleidung. Dieselbe Prozedur mit den Taschen Nummer zwei, drei und vier. Waren sie durchwühlt, warf er sie in den Schacht.
Die Plattform näherte sich der leeren Plattform des BMW. Tyler packte die fünfte und letzte Tasche und sprang damit auf
die Motorhaube des Mercedes. Wenn er Glück hatte, würde er Zeit gewinnen, solange seine Verfolger sich den Kopf darüber zerbrachen, warum die Plattform leer zurückgekehrt war.
Als die neue Plattform ihren Platz eingenommen hatte, durchsuchte Tyler die letzte Tasche. Entsetzen bemächtigte sich seiner, als er wiederum nur Kleidung fand.
Vom Geolabium keine Spur. Und soweit er sich erinnerte, war es auch nicht in der Fahrgastkabine des BMW gewesen. Dann blieb also nur noch …
Wieder surrte eine Plattform heran, um ein Auto abzuholen, hielt aber nicht auf Ebene sechs. Sie sank immer tiefer in den Schacht.
Seine Verfolger wollten den Ferrari holen.
Nun hieß es ein mörderisches Tempo an den Tag zu legen, wenn er nicht seine allerletzte
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