Das Midas-Komplott - Thriller
Leute auf der Akropolis auftauchen könnten.«
»Keiner von uns hat damit gerechnet«, unterstützte ihn Stacy.
»Hartnäckig ist die Frau, das muss man ihr lassen«, sagte Grant.
Aiden drängte sich ein wenig nach vorn, um besser sehen zu können. »Um sie abzuschrecken, reichen vermutlich alle Polizeikräfte Italiens nicht aus. Immerhin geht es um Gold im Wert von Milliarden.« Miles schüttelte den Kopf. »Ist dir klar, auf wen du dich da einlässt, Tyler? Die bringen euch alle um, bloß um an das Gold zu kommen. Die zucken nicht mit der Wimper. «
»Wir dürfen eines nicht vergessen. Wenn Orr wirklich im Besitz einer schmutzigen Bombe ist, wird er sie hochgehen lassen, und das müssen wir unbedingt verhindern«, lenkte Tyler ab.
»Bist du dir denn sicher, dass er eine hat?«
»Nein. Und das ist ein weiterer Grund dafür, dass wir auf eigene Faust weitermachen sollten. Wenn wir Orr geschnappt haben, muss er auspacken.«
»Und wie willst du ihn dazu bringen?«
»Wir haben jede Menge Druckmittel. Aber erst muss er in unserer Gewalt sein.«
»Wie willst du vorgehen?«
»Wir folgen seinen Anweisungen und treffen uns mit ihm bei dem Freiluftkonzert. Die Piazza del Plebiscito ist ein großer Platz nicht weit vom Ufer. Dort dürfte ein reges Treiben herrschen. Wir sollen um neun Uhr dort sein und auf seinen Anruf warten. Ich bin sicher, dass er den Platz gewählt hat, weil er sich in der Menschenmenge gut verstecken kann.«
»In Rom treffe ich mich mit dem Team von Neutralizer. Wir
fahren zusammen nach Neapel und postieren uns um den Platz herum«, erläuterte Grant. »Wir sind nicht zu sehen, bleiben aber in ständigem Kontakt mit Tyler. Wenn er uns das Signal gibt, kommen wir und greifen uns Orr.«
»Und wenn Orr Unterstützung hat?«
»In diesem Fall benützen wir den Tracker. Ich habe ihn aus dem Geolabium entfernt. Stattdessen hat Grant ihn bei sich. Sollten Orrs Leute einen Hinterhalt planen, wird Grant sie in Empfang nehmen.«
»Und wenn er deinen Vater und Carol Benedict nicht freilässt? «
Tylers Körper versteifte sich. Er warf einen kurzen Blick zu Stacy, die der Gedanke ebenso entsetzte wie ihn.
»Wir haben keine Wahl. Erst wenn Orr in unserer Gewalt ist, können wir ihn zwingen, mit uns zu verhandeln.«
Miles seufzte. »Also gut. Es ist deine Entscheidung.«
»Danke, Miles. Passt auf euch auf.«
»Du bildest dir doch nicht etwa ein, dass ich ohne meine eigenen Leute in Washington aufkreuze?«
Tyler lächelte. »Nein, davon bin ich nicht ausgegangen. Ich melde mich, wenn wir Orr in unsere Gewalt gebracht haben.«
»Viel Erfolg.«
»Euch auch.«
Der Bildschirm wurde schwarz. »Ich rufe jetzt Neutralizer an und bespreche die Lage mit ihnen«, sagte Grant und entfernte sich.
»Gehst du wirklich davon aus, dass alles reibungslos ablaufen wird?«, fragte Stacy. »Meinst du nicht, dass Orr uns linken will?«
»Doch. Aber wenn wir uns nicht an seine Anweisungen halten, taucht er gar nicht erst auf. Im Augenblick ist er noch am Drücker.«
»Aber du hast doch das Geolabium. Wir könnten das Gold holen und uns danach mit Orr treffen. Dann säßen wir am längeren Hebel.«
»Dafür reicht die Zeit nicht. Ich will mir gar nicht vorstellen, was geschehen könnte, wenn wir zu spät kämen. Orr blufft nicht.«
»Stimmt, er blufft wirklich nicht«, bestätigte Stacy.
Tyler schwieg einen Augenblick. »Du brauchst nicht mitzukommen. Ich kann das auch alleine machen.«
»Den Teufel wirst du machen. Eben hast du noch gesagt, dass wir nichts ändern können. Er will, dass ich dabei bin, also bin ich dabei. Wenn er mir nicht sagt, wo Carol ist, schneide ich ihm mehr als nur ein Ohr ab.«
Tyler war sich nicht sicher, ob sie übertrieb oder ob es ihr ernst war. Vielleicht wusste sie selbst nicht, wie weit sie gehen würde, um ihre Schwester zu retten.
Er gab nach. »Gut. Grant wird uns die ganze Zeit im Blick haben. Es wird schon gut gehen. Heute Abend ist alles vorbei.«
»So oder so.« Stacy holte tief Luft und schloss die Augen. »Orr lässt die beiden nicht frei, nicht wahr?«
»Nur wenn wir massiven Druck auf ihn ausüben. Aber wir treffen uns nicht mit ihm, wenn er uns kein Video zeigt, das beweist, dass es ihnen noch gut geht.«
Tyler sah auf die Uhr. Es war zwölf. Von Rom aus würden sie mit drei Autos nach Neapel fahren, eines für ihn und Stacy und zwei für Grant und das Sicherheitsteam, das nach Orr Ausschau halten würde, für den Fall, dass er ihnen eine Falle stellen wollte. Wenn
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