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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sich Grant und seine Männer sicher waren, dass alles in Ordnung war, würden sie sich an eine Stelle begeben, von der aus sie die Piazza beobachten konnten.
    Unterdessen würden Tyler und Stacy mit dem Geolabium zum Konzert gehen.

    Idiotensicher war der Plan nicht, aber Tyler sah keine andere Möglichkeit, eine Katastrophe zu vermeiden und das Leben seines Vaters und Stacys Schwester zu retten.

48. KAPITEL
    Handschellen schlugen rasselnd gegen die Zellentür.
    »Es ist wieder so weit, General. Achtung, Aufnahme!«
    Die Fesseln baumelten in der Fensteröffnung der Tür. Der General erhob sich mühsam. Der Zeitpunkt war gekommen. Man hatte ihm in den vergangenen achtundvierzig Stunden nur zwei Mahlzeiten gegeben, deshalb hatte er seine Kräfte geschont und aufgehört zu trainieren.
    Er fuhr sich über seinen Fünf-Tage-Bart und ächzte, als strengte es ihn unglaublich an, sich auf den Beinen zu halten. Er hatte seit Tagen keinen Spiegel mehr gesehen, vermutlich sah er noch schlimmer aus, als er sich angeblich fühlte. Sollte dieser Philipps ruhig glauben, er sei völlig am Ende. Er schleppte sich zur Tür und griff seufzend nach den Handschellen. Die Prozedur war zur Routine geworden. Erst die Beine, dann die Handgelenke. Einen Schritt zurücktreten, bis die Tür geöffnet wurde. Drehung um die eigene Achse, damit Philipp sah, dass die Fesseln richtig saßen.
    Aber heute würde er ein wenig Unordnung in die Routine bringen.
    Man hatte ihm alles abgenommen, als man ihn durchsuchte, aber er hatte seine Kleider behalten dürfen. In seiner Hand lag ein schmaler Plastikstreifen, wie man ihn zur Versteifung von Hemdkrägen verwendet. Er hatte ihn nachts so lange immer wieder geknickt, bis er zerbrach. Das kleine Stück, das er auf diese Weise erhalten hatte, war steif genug,
um damit die Zunge im Schloss der Handschellen zu arretieren.
    Seine Handschellen waren Standardmodelle, wie sie die meisten Strafverfolgungsbehörden verwendeten. Schloss man sie, hörte man ein Klicken, das von dem Metallteil herrührte, das in die Sperrvorrichtung rutschte. Schob man jedoch einen kleinen Keil dazwischen, blieben die Handschellen offen.
    Der General kniete sich hin, legte sich die Fußfesseln um und schloss sie ab. Er hätte sie nicht offen lassen können, denn sie wären ihm von den Beinen gefallen, wenn er sich bewegt hätte. Er stellte sich wieder auf. Philipps sah von außen zu, wie sich sein Gefangener die Handschellen auf dem Rücken anlegte. Er konnte nicht sehen, wie er beim Schließen das kleine Plastikstück in die schmale Öffnung drückte. Es klickte, dann fühlte der General, wie der Keil an seinen Platz rutschte. Nun würde sich die Handschelle öffnen, wenn er daran zog.
    Das war geschafft. Nun galt es zu verhindern, dass sich das Schloss vorzeitig öffnete, wenn er die Arme hob, damit sich Philipps überzeugen konnte, dass die Handschellen richtig saßen. Deshalb hielt er die Arme an den Körper gepresst und drehte sich um, damit sein Wärter sehen konnte, dass die Fessel an Ort und Stelle war.
    Philipps riss die Tür auf. In der einen Hand hielt er die Elektroschockpistole. Der General sah, dass die Kartusche fehlte. Man konnte sie also nicht auf Distanz, sondern nur im Kontaktmodus einsetzen.
    »Auf!«, sagte Philipps, den die Prozedur allmählich langweilte.
    Der General verließ schlurfend die Zelle. Der Stuhl stand am selben Platz wie immer. Crenshaw hielt die Kamera. Er war allein.
    Philipps legte sich die Gesichtsmaske an. Der General saß wie
immer mit einem Tuch über den Augen auf dem Stuhl. Das Rascheln der Zeitung verriet ihm, wann Philipps filmte. Er nannte seinen Namen. Alles wie immer.
    Einige Sekunden später hörte er Philipps sagen: »Das reicht für heute.«
    Er nahm seinem Gefangenen die Augenbinde ab.
    »Aufstehen!«, befahl er, während er sich die Maske vom Gesicht zog. Crenshaw war schon wieder mit wummernden Kopfhörern auf dem Weg zu seiner Werkbank.
    Der General rührte sich nicht.
    Philipps fuhr ihn an. »Bist du taub?«
    »Nein«, antwortete der General.
    »Dann steh gefälligst auf, und geh zurück in deine Zelle.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Ach, du hast wohl Lust auf eine Ladung? Kannst du kriegen. «
    Crenshaw drehte ihnen den Rücken zu. Mit einem bösen Lächeln zog Philipps den Taser aus dem Gürtel.
    »Da hab ich doch endlich auch mal meinen Spaß«, zischte er.
    Er näherte sich langsam mit ausgestrecktem Arm, die Elektroschockpistole auf den Nacken des Generals gerichtet.

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