Das Midas-Komplott - Thriller
ein paar Stunden, und hier ist alles paletti. Sobald ich dich anrufe, stellst du die Zeitschaltuhr der Bombe ein.«
»Fehlanzeige. Du hältst mich wohl für bescheuert? Ich weiß, dass du hinter dem Midas-Gold her bist. Und ich will meinen Anteil.«
Orrs Gesicht verzerrte sich vor Wut. So hatte er das nicht geplant, und Änderungen an seinem Plan nahm er allein vor und sonst niemand.
»Was willst du?«, zischte er.
»Meine Arbeit ist mehr als zwei Millionen wert. Ich will zwanzig.«
Orr hörte, wie sein Telefon knackte, als er es in seiner Faust zusammenpresste. »In Ordnung. Aber dafür bist du jetzt am Zug.«
»Solo zünde ich die Bombe nicht. Da musst du mit dabei sein.«
»Was?«, brüllte Orr ins Telefon. Die anderen Cafébesucher sahen ihn erschrocken an. Orr schwor sich, dass Crenshaw keine Gelegenheit haben würde, seine zwanzig Millionen auszugeben.
»Okay«, lenkte er ein. »Gaul und ich sind morgen in New York.«
»Und was ich dir noch sagen wollte«, fuhr Crenshaw fort, »versuch ja nicht, mich zu linken. Ich habe den Zünder mit einem Code versehen. Ohne mich geht er nicht los.«
Orr traute seinen Ohren nicht. Dieses kleine Schwein. Aber er musste klein beigeben.
»In Ordnung. Es wird alles so gemacht, wie du es willst.«
Orr legte auf. Er hätte am liebsten das Telefon durch die Scheibe des Cafés geworfen, aber er musste sich beherrschen. Nichts war in diesem Augenblick wichtiger als der Goldschatz.
»Was ist los?«, fragte Gaul.
»Der General und die Benedict sind tot. Eine Schießerei in der Lagerhalle.«
»Philipps?«
»Den hat der General erwischt.«
Gaul nickte langsam, während er die Nachricht verdaute. »Und jetzt? Ohne Video kommt Locke nicht.«
Orr checkte noch einmal den Tracker. Via Don Bosco. Locke würde in zehn Minuten in der Nähe der Piazza del Plebiscito sein.
Statt Lockes Nummer wählte er die von Stacy Benedict.
»Ja?«
»Haben Sie das Geolabium dabei?«
»Ja.«
»Gut. Geben Sie mir Locke.«
Locke nahm Stacys Handy und fragte: »Was ist?«
»Ich hatte Sehnsucht nach Ihrer Stimme. Sie hat mir schrecklich gefehlt.«
»Sie können mich mal. Wo bleibt das Video?«
»Ich schicke es Ihnen zu, bevor wir uns treffen. Aber ich brauche einen Beweis, dass Sie das Geolabium wirklich dabeihaben. Stacy Benedict soll mit Ihrem Handy eine Aufnahme machen. Halten Sie dann ihr Handy daneben, damit ich meine Nummer sehen kann, und schicken Sie mir das Foto.«
Er hörte ein gedämpftes Murmeln. Locke hatte das Mikrofon seines Handys zugedeckt.
»Es ist unterwegs.«
Orrs Handy summte. Er sah nach. Auf seinem Display glänzte das Geolabium. Seine Handynummer auf Stacys Telefon war deutlich sichtbar, das Foto war echt und aktuell.
»Zufrieden?«, fragte Tyler.
»Sehr. Ich melde mich in einer Stunde und gebe unseren Treffpunkt durch. Dann kommt auch das Video.«
»Ohne Video lassen wir uns nicht blicken.«
»Sie kriegen es. Ciao.«
Orr unterbrach die Verbindung. Gedankenverloren klopfte er mit den Fingern auf der Tischplatte.
»Wir müssen umdisponieren«, sagte er schließlich.
»Muss das sein?«
»Crenshaw, der Idiot, hat unseren Plan versaut. Ruf jetzt an, wir können nicht mehr warten.«
Gaul nickte und zog sein Handy aus der Tasche. Er wählte die Nummer, die Orr sich durch seine Kontakte in Neapel besorgt hatte.
»Ich muss mit Gia Cavano sprechen. Eine Nachricht? Okay. Sagen Sie ihr, dass ich weiß, wie sie Jordan Orr finden kann.«
Gaul grinste. Nun würde sie große Ohren kriegen. Orr beugte sich vor, um Gia ebenfalls zu hören.
»Wer sind Sie?«
»Ich habe gehört, Sie suchen Orr«, sagte Gaul.
»Und? Haben Sie Informationen?«
»Etwas Besseres. Einen Mann namens Grant Westfield. Der kann Ihnen sagen, wo Orr steckt.«
Schweigen. »Warum sollte ich Ihnen glauben?«
»Dann lassen Sie es.«
Wieder Schweigen. »In Ordnung. Wo ist Westfield?«
»Auf dem Weg zur Piazza Plebiscito.«
»Allein?«
»Nein«, sagte Gaul, der Westfield und seine Männer vor einer Stunde gesehen hatte, als er das Trackersignal abgefangen hatte. »Er ist in Gesellschaft.«
»Das Gebiet ist zu groß. Wie sollen wir ihn da finden?« Gaul gab ihr die Web-Adresse, sodass sie Grant mittels der Trackersignale verfolgen konnte.
»Wie weiß ich, dass Sie mir keine Falle stellen?«, fragte Gia Cavano.
»So etwas weiß man nie. Bleiben Sie wachsam.« Er drückte auf »Ende«.
»Glaubst du, sie beißt an?«
»Sie kann unmöglich widerstehen. Wenn ihre Männer sehen, dass es
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