Das Midas-Komplott - Thriller
das, dass sie ihn am Leben lassen sollten. Ein kleiner Trost.
»Du willst Ärger? Kannst du haben«, sagte Salvatore.
Die wirksamste Taktik wäre gewesen, ihn so schnell wie möglich zu Boden zu werfen, dachte Grant. Selbst der beste Kämpfer schafft es nicht, sich gegen eine Gruppe zu wehren, die ihn am Boden hält. Stattdessen näherten sich ihm nur vorsichtig zwei Männer, während die anderen zurückblieben. Grant fragte sich wozu? Als Verstärkung? Aber wenn sie sich dumm anstellen wollten, wäre er der Letzte, der sie davon abhielt.
Kaum waren die beiden in Reichweite, stellte Grant dem Mann zu seiner Linken blitzartig ein Bein, sodass er kopfüber auf den Marmorboden schlug. Der zweite wollte einen Faustschlag landen, traf aber nur die Luft, weil Grant sich bereits geduckt hatte und mit seinen nicht unbeträchtlichen Kräften seine Faust in den Solarplexus seines Angreifers rammte. Mit einem Grunzlaut knickte der Mann zusammen.
Grant richtete sich wieder auf und lächelte den Anführer an. »Nicht übel, was?«
Salvatore sah seine Leute auffordernd an. Der Angriff von drei Gegnern war schwieriger zu parieren, aber sie hatten Grant nichts zu bieten, was er im Ring nicht bereits erlebt hatte. Natürlich waren jene Kämpfe abgesprochen gewesen, aber durch seine Ausbildung als Ranger hatte Grant noch ein paar weitere Tricks auf Lager.
Er schnellte herum und bohrte seinen Ellbogen in die Brust des Mannes hinter ihm und erwischte den zweiten mit einem Tritt unter dem Kinn, sodass er nach hinten flog. Der dritte Mann schaffte es, ein Knie in Grants Seite zu bohren, aber Grant
schlug ihm auf beide Ohren gleichzeitig, sodass ihm beidseitig das Trommelfell platzte.
Grant war zufrieden mit sich. Da hörte er ein unverwechselbares Klicken. Zu spät schnellte er herum. Salvatore traf seine Nieren mit einem Schlagstock. Sie explodierten vor Schmerz unter dessen Stahlkappe. Grants Beine gaben nach.
Salvatore holte zu einem weiteren Schlag aus. Grant riss mit dem Arm sein Bein unter ihm weg, sodass er nach hinten stürzte. In dieser Sekunde des Abgelenktseins schlug der zweite Angreifer zu. Grant sah nur noch Sterne. Instinktiv wandte er den Kopf zur Seite, um sich nicht auf dem Marmor die Zähne auszuschlagen.
Er kämpfte mit aller Macht darum, bei Bewusstsein zu bleiben, wenn nicht aus Eigennutz, so um Tyler und Stacys willen, aber er hielt nur drei Sekunden durch. Übelkeit überschwemmte ihn, und vor seinen Augen wurde es schwarz.
51. KAPITEL
Tyler versuchte zum dritten Mal, Grant zu erreichen. Sie hatten abgesprochen, in ständigem Kontakt zu bleiben, nachdem sie sich getrennt hatten, aber ihr letztes Telefonat lag nun schon fünfzehn Minuten zurück.
Tyler und Stacy hielten sich in der Kirche San Francesco di Paola auf. Sie lag am westlichen Ende der Piazza del Plebiscito, hinter der Bühne, die für das Konzert errichtet worden war. Der Platz füllte sich bereits mit Besuchern, die sich auf einen Abend mit Musik und Feuerwerk freuten. Tyler und Stacy hatten für die letzten Minuten bis zur ihrer Verabredung mit Orr in der Kirche Zuflucht gesucht. Grant war nicht weit, falls Orr etwas im Schilde führte.
Sie hatten sich getrennt, damit Stacy und Tyler den Brunnen suchen konnten. Aiden hatte ihnen von den USA aus geholfen, indem er italienische Datenbanken durchforstet und verschiedene kulturelle Einrichtungen der Stadt angesprochen hatte, sodass sie schließlich die Zahl der Brunnen auf vier eingrenzen konnten.
Sie hatten auch tatsächlich eine Ansammlung von Punkten entdeckt, die der Konstellation des Sternbilds Skorpion entsprach. Tyler hatte sofort Grant benachrichtigt. Bei dieser Gelegenheit hatten sie sich das letzte Mal gesprochen.
»Was ist nur los?«, fragte Stacy, als Tyler besorgt auf das Handy in seiner Hand blickte.
»Grant antwortet nicht.«
»Hat er vielleicht keinen Empfang?«
»Unwahrscheinlich. Außerdem würde er dann an eine Stelle gehen, wo er welchen hat.«
»Was könnte los sein?«
»Ich weiß nicht, aber bestimmt nichts Gutes.«
Tyler versuchte, einen der Begleiter Grants zu erreichen. Wieder ohne Erfolg. Er war nicht begeistert gewesen, Grant als Köder einzusetzen, andererseits hatte er nicht im Traum daran gedacht, dass sein Freund ernsthaft gefährdet sein könnte.
Er legte den Rucksack mit dem Geolabium auf eine Kirchenbank und überprüfte das Signal des Trackers, den sie aus dem Geolabium ausgebaut und Grant mitgegeben hatten.
»Der Tracker bewegt sich«, sagte Tyler
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