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Das Millionen-Bewußtsein

Das Millionen-Bewußtsein

Titel: Das Millionen-Bewußtsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sie über die Flüssigkeit geglitten waren, und die Gottesanbeterin blickte offensichtlich unberührt von der Kälte auf ihn herab.
    »Ihr seht also wirklich so aus?« fragte Chaz. »Und eure Welt so, wie ich sie geträumt habe?«
    »Nein. Die Welt und wir kommen dir nur so vor, wie du dir uns vorstellst. Ich mit den Worten, die du mir gibst. Du bist unser Übersetzer.«
    »Bin ich das? Gut, dann werde ich alles über euch gleich in die Masse übersetzen.«
    »Nein, das wirst du nicht. Du glaubst offenbar entweder, daß wir dir helfen können, oder daß du uns benutzen kannst, um dein Ziel zu erreichen. Beides stimmt nicht.«
    »Was stimmt dann?« erkundigte sich Chaz.
    »Daß wir wirklich sind, wenn auch anders, als du uns im Augenblick siehst«, erwiderte die Gottesanbeterin. »Alles andere mußt du jedoch selbst herausfinden.«
    »Ich verstehe«, murmelte Chaz und glaubte es tatsächlich. »Du willst damit sagen, daß wir auf eurer Welt nicht erwünscht sind und ihr auch keine Verbindung mit uns aufnehmen wollt. Die Tore sind uns verschlossen?«
    »Alle Tore sind euch verschlossen«, behauptete die Gottesanbeterin. »Ich antworte dir nur, weil es unsere moralische Pflicht ist, allen zu antworten, die kommen, um zu fragen.«
    »So ist das also«, brummte Chaz. »Habt ihr das sonst noch jemandem von der Masse erklärt?«
    »Nein, nur dir«, versicherte ihm die Gottesanbeterin. »Du warst der einzige, der uns suchte und auch fand.«
    »Aber ich fand euch schon, noch ehe ich für die Masse arbeiten durfte«, wunderte sich Chaz. »Ich träumte von euch, als ich noch auf der Erde war, wo es keine Masse gibt, die mir helfen hätte können.«
    »Die Masse ist auf der Erde«, sagte die Gottesanbeterin fest.
    »Auf der Erde ...?« In Chaz' Kopf drehte sich alles. Die Worte der Gottesanbeterin schienen plötzlich unzählige Korridore von Möglichkeiten zu öffnen. Mit einem Mal starrte Chaz hinunter auf bodenlose Abgründe von Ketten von Ursache und Wirkung, deren Folgerung so unvorstellbar entfernt lag, daß sie sich trotz ihrer ungeheuren Bedeutung jenseits der Wahrnehmung befand. Die Winde der Massenkraft tosten in seinen Ohren wie ein Chor von Milliarden menschlicher Stimmen. Und eine Stimme hob sich daraus hervor.
    Er verließ die Gottesanbeterin und die Comicwelt und eilte zur Erde, in die Dunkelheit.
    »Eileen?« rief er. »Eileen, kannst du mich hören?«
    »Chaz ...«
    »Eileen? Eileen, antworte mir. Wo bist du? Irgendwo in der Zitadelle?«
    »Nein.« Die Antwort kam zögernd. »Sie ließen mich gehen.«
    »Dann ist ja alles gut«, murmelte er. »Bist du zurück in unserem Kondominium? Wann ließen sie dich frei? Was machst du jetzt?«
    »Chaz. Ich muß dir etwas sagen. Ehe die Zitadelle mich freiließ, sagten sie mir, daß keiner von der Masse je zurück kann.«
    »Das stimmt. Aber du kannst dich für Arbeit an der Masse qualifizieren. Du hast die Fähigkeit, und ich kann dir weiterhelfen. Wir beide zusammen hier oben ...«
    »Nein«, unterbrach sie ihn. »Du irrst dich. Ich kann mich nicht dafür qualifizieren und täte es nicht, auch wenn ich es könnte. Für uns Hexen ist die Erde etwas Besonderes. Wir würden sie nie verlassen, sondern lieber hier zugrunde gehen. Du siehst also, ich kann nicht zu dir und du nicht zurück zu mir. Ich bin froh, daß die Zitadelle mich darauf hinwies, denn es hat keinen Sinn, wenn wir uns beide unglücklich machen. Je eher ich dich vergesse und du mich, desto besser ist es für jeden von uns.«
    Er starrte in die Dunkelheit. Er vernahm ihre Worte.
    »Eileen?« fragte er. »Was haben sie dir angetan? Es ist Unsinn, was du da sprichst. Ich habe nie in meinem Leben etwas aufgegeben, das ich einmal begonnen habe. Du glaubst doch nicht, daß ich dich aufgebe?«
    »Chaz, sei vernünftig! Du hast dort oben eine Chance. Das sagten sie mir. Wenn du ihnen von Nutzen bist, lassen sie dich sogar zu der neuen Welt, wenn ihr sie gefunden habt. Ich würde ihrem Versprechen keinen Glauben schenken. Doch sie erwähnten, daß sie dich auf der neuen Welt brauchen. Und das stimmt. Aber du mußt mich vergessen, so wie ich dich vergessen werde.«
    Er vermochte nichts als Finsternis zu sehen. Er konnte dem Klang ihrer Stimme nichts entnehmen. Aber eine nagende Vermutung wurde in ihm zur Gewißheit.
    »Eileen!« schrie er. »Du weinst, nicht wahr? Weshalb? Warum weinst du, Eileen? Was ist mit dir? WO BIST DU?«
    Bebend vor Grimm tastete er in die Masse – nach neuer Kraft. Dann zerriß er die

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