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Das Millionen-Bewußtsein

Das Millionen-Bewußtsein

Titel: Das Millionen-Bewußtsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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weshalb. Aber die Zitadelle hat Leute mit paranormalen Fähigkeiten, und sie hat auch Computer. Wenn beide zusammenarbeiten, können sie ungefähr vorhersagen, was eine bestimmte Person in bezug auf ihre Pläne ausrichten kann. Sie überprüfen automatisch alle, die versuchen, sich für die Arbeit an der Masse zu qualifizieren.«
    »Warum? Was wollen sie denn mit der Masse? Hier gibt es doch keinen Markt für illegale Ware oder Dienste, oder?«
    »Natürlich nicht. Aber sie wollen die Masse für sich selbst – was hast denn du gedacht? Sie wollen diejenigen oder zumindest unter denjenigen sein, die zu einer neuen Welt auswandern können, sobald die Masse eine entdeckt.«
    »Und sie glauben, ich könnte sie davon abhalten? Wovor haben sie denn Angst?« Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke. »Eileen – habe ich vielleicht irgendeine ganz besondere paranormale Begabung, von der ich noch nichts weiß? Oder stärkere Fähigkeiten als andere – oder irgend etwas Ähnliches?«
    »Nein, Chaz, lieber Chaz, das ist es nicht. Nicht deine paranormalen Kräfte können ihnen gefährlich werden, sondern deine innere Einstellung, die, mit der Kettenwahrnehmung verbunden, zu unerwarteten Folgen führen kann. Und du weißt ja, daß die Masse subjektiv ist und du sie nach deinem individuellen Willen beeinflussen kannst. Du lebst nur deshalb noch, weil die Zitadelle nicht sicher ist, ob du ihnen nicht vielleicht von großem Nutzen sein kannst. Aber der kleinste Schritt vom Weg ab, und dein Leben ist keinen Pfifferling mehr wert. Chaz, ich mache mir solche Sorgen um dich ...«
    Das wütende Summen des Sprechgeräts ließ ihre Stimme in seinem Kopf verstummen. Verärgert schaltete er es ein – er hatte es entgegen Ethryas Mahnung, oder vielleicht gerade deshalb, ausgeschaltet, nachdem sie ihn verlassen hatte.
    »... Sant? Chaz Sant? Können Sie mich hören? Wie fühlen Sie sich?«
    »Gut«, erwiderte Chaz.
    »Sie hätten doch das Sprechgerät eingeschaltet lassen sollen. Sind Sie sicher, daß alles in Ordnung ist? Sie hatten nicht vielleicht irgendwelche ungewöhnlichen Gefühle?«
    Chaz grinste innerlich. »Mir war ein wenig schwindlig, gleich als Ethrya zurückfuhr. Aber es dauerte nur eine Sekunde. Übrigens, eine gute Neuigkeit. Ich habe Verbindung zur Masse aufnehmen können. Ich bin nun bereit, daran zu arbeiten.«
    Marti schwieg einen Augenblick. »Es ist besser, Sie kommen sofort herunter«, bestimmte er schließlich. »Versuchen Sie nichts mit der Masse zu tun. Melden Sie sich direkt bei mir.«
    »Na gut«, brummte Chaz. »Ich bin in ein paar Minuten in Ihrem Büro.« Er schaltete das Sprechgerät ab.
    »Eileen ...?« rief er. Aber sie antwortete nicht. Die Verbindung war wieder einmal unterbrochen. Doch nun spielte es keine Rolle mehr. Er wußte genau, daß er sie jederzeit wieder herstellen konnte.
    Leb erwartete ihn bereits, und er schien nicht gerade bei bester Laune. Ethrya und Jai befanden sich ebenfalls in seinem Büro. Er stellte Chaz mehrmals die gleichen Fragen. Er wollte genau wissen, was Chaz gespürt hatte, nachdem Ethrya ihn verlassen hatte. Chaz, ein Veteran solcher Inquisitionen seit seinem zehnten Lebensjahr, erwiderte jedesmal ungerührt, daß ihn ganz kurz, gleich nachdem er allein gewesen war, ein leichtes Schwindelgefühl befallen hatte, das sich jedoch sofort wieder legte, und er danach Verbindung zur Masse herstellen konnte. Er beschrieb, wie es sich tatsächlich abgespielt hatte, nur erwähnte er nichts von seinem Gespräch mit Eileen.
    Marti gab es schließlich auf, als Chaz sich nicht widersprach, und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Schreibtisch. »Wir haben natürlich nur Ihr Wort, daß Ihnen die Verbindung mit der Masse gelang. Es könnte sich allerdings auch diesmal um eine Halluzination gehandelt haben, wie beim erstenmal, als Sie oben waren. Was meinst du, Jai?«
    »Es wäre natürlich möglich.« Der Schlanke fühlte sich offensichtlich nicht sonderlich wohl in seiner Haut, dachte Chaz.
    »In welchem Fall, mit zwei Halluzinationen hintereinander, wir Sie nicht mehr zur Masse hinauflassen sollten, weil die Gefahr besteht, daß Sie einen dauerhaften geistigen Schaden nehmen könnten.«
    »Einen Moment!« fuhr Chaz auf. »Sie sind zwar der Direktor hier und haben zu bestimmen, aber vielleicht verraten Sie mir, ob es üblich ist, daß man einen Arbeiter von der Masse nimmt, weil er in einem Fall, wie Sie nur vermuten, Halluzinationen gehabt hat, und Sie in einem zweiten Fall das gleiche

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