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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Veranstaltung mit einem Lächeln absolvierst.“
    „Was für eine Veranstaltung?“
    „Meine Mitarbeiter haben einen Fototermin samt Presseempfang organisiert. Bei der Gelegenheit wirst du offiziell einen Scheck über den Betrag überreichen, den du gestohlen haben sollst“, erklärte er gelassen.
    Lydia schluckte. „Du machst Witze!“
    „Nein. Ich habe Diebstahl noch nie als einen Witz angesehen. Du hast keine Wahl, was diese Sache betrifft.“
    Obwohl sie für die Unterschlagung des Geldes tatsächlichnicht verantwortlich war, scheute Lydia davor zurück, den Angestellten der Wohltätigkeitsorganisation noch einmal gegenübertreten zu müssen. „Ich werde es nicht tun!“
    „Oh doch, du wirst. ‚Happy Holidays‘ hat bereits eingewilligt. Das Ganze ist eine PR-Veranstaltung. Du bist jetzt Teil meines Lebens, weshalb dein Ruf rehabilitiert werden muss“, erläuterte Cristiano unbeeindruckt.
    „Aber jeder wird wissen, dass das Geld, das ich überreiche, von dir stammt“, protestierte sie und erhob sich von ihrem Stuhl.
    „Mag sein, dass die Leute Vermutungen über den Ursprung des Geldes anstellen werden, aber sie werden sich deiner Schuld auch nicht mehr so sicher sein. Erste Zweifel werden ausgestreut. Wenn du dann in einigen Monaten für dieselbe Wohltätigkeitsorganisation erneut eine großzügige Spende leistest, wirst du noch unschuldiger wirken. Man wird annehmen, dass die jüngsten … Unannehmlichkeiten …“, er betonte dieses Wort spöttisch, „… nur ein Sturm im Wasserglas waren.“
    „Ich werde es nicht tun“, wiederholte sie. „Ich meine es ernst, Cristiano.“
    Genauso gut hätte sie gegen eine Wand reden können. „Betrachte es als deine Sühne.“
    „Ich dachte, das wärst du“, erwiderte sie verbittert.
    „Ziehst du es wirklich vor, ein Leben lang als Diebin angesehen zu werden?“
    Seine Frage traf sie ins Mark. Wer konnte schon wissen, was die Zukunft brachte? Durchaus möglich, dass ihr angeblicher Diebstahl einmal auf sie zurückschlagen würde, wenn sie es am wenigsten erwartete. Sie konnte Cristianos Einwand nicht widersprechen. Wahrscheinlich war es wirklich am besten, die ganze peinliche Episode mit einer Show, die den Schein wahrte, zu begraben.
    Cristiano deutete ihr Schweigen auf seine Weise und nickte zufrieden. „Das dachte ich mir.“ Dann zog er sichmit dem Hinweis auf Arbeit zurück und ließ Lydia tief in Gedanken allein.
    Warum hatte Cristiano ihr überhaupt einen Heiratsantrag gemacht, wenn er sie so offensichtlich gar nicht heiraten wollte? Aber vielleicht war es ja doch besser, seine Frau als seine Geliebte zu sein … So sehr sie sich auch dagegen wehrte, diese Frage drängte sich ihr immer wieder auf. Doch nun war es zu spät für einen Sinneswandel. Außerdem wollte sie auch gar nicht mit einem Mann verheiratet sein, der nichts für sie empfand.
    An diesem Abend aß sie allein und machte danach einen Spaziergang durch den schönen, parkähnlichen Garten. Schließlich ging sie zu Bett, ohne Cristiano noch einmal gesprochen zu haben. Sie lag lange wach und rechnete halb damit, dass er noch zu ihr kommen würde. Doch schließlich musste sie sich beschämt ihre Enttäuschung eingestehen, bevor sie in einen unruhigen Schlaf fiel.
    Auf dem Flug nach London ging Cristiano mit seinen Mitarbeitern Geschäftsberichte durch, während Lydia, zusammengerollt wie ein kleines Mädchen, auf ihrem Sitz schlief. Fürsorglich legte Cristiano ihr irgendwann eine Decke über.
    „Um wie viel Uhr soll denn dieser Fototermin mit den Leuten von ‚Happy Holidays‘ stattfinden?“, erkundigte sich Lydia später nervös, als ein Chauffeur sie in einer großen Limousine durch den dichten Londoner Verkehr chauffierte.
    „Heute Nachmittag um zwei.“ Cristiano sah sie prüfend an. „Ich weiß nicht, wovor du Angst hast. Keiner von der Wohltätigkeitsorganisation wird es wagen, dir unfreundlich zu begegnen. Meine Schirmherrschaft ist ihnen viel zu viel wert. Und was die Presse angeht … lächele, und lass alles an dir abprallen.“
    Die Limousine war an den Straßenrand gefahren. Cristianoverabschiedete sich von Lydia mit dem Hinweis, sie würden sich später sehen. Die Bodyguards sprangen aus dem Wagen, um ihrem Chef die Tür aufzuhalten, und im nächsten Moment war Cristiano im Andreotti-Gebäude verschwunden.
    Lydia atmete tief ein. Plötzlich kam ihr in den Sinn, dass ja vielleicht ihre Mutter die Fotos in der Zeitung sehen würde, wie sie der Wohltätigkeitsorganisation

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