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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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irgendwo draußen in Loch Houron ist ein weiterer.«
    »Das Boot der Universitäts-Expedition, das Sie am Südufer von Loch Houron gesehen haben, ich meine die angebliche Universitäts-Expedition, konnte das eventuell einen Sender an Bord haben?«
    »Nein, Sir, das waren Jungens mit Bärten.« Ich stand auf, zog die Vorhänge im Salon zurück und setzte mich wieder. »Ich sagte Ihnen schon, daß ihr Boot beschädigt war und mit Schlagseite dalag. Es war vorn und hinten verankert und voller Wasser. Die haben sich diesen Schaden nicht selbst beigebracht, und es ist auch kein Unglücksfall gewesen. Irgend jemand hat dafür gesorgt, daß es passierte. Wieder einer der Zwischenfälle, die in der letzten Zeit so häufig an der Westküste geschehen.«
    »Warum haben Sie jetzt die Vorhänge aufgezogen?«
    »Wegen dieser kleinen Unfälle, die sich andauernd ereignen, Sir. Ich bin überzeugt, daß einer davon in Kürze hier passieren wird. Irgendwann heute nacht werden Leute versuchen, an Bord zu kommen. Diese Leute nehmen an, daß Hunslett und ich tot sind. Zumindest, daß ich tot bin. Hunslett ist tot oder ihr Gefangener. Aber sie können auf keinen Fall die ›Firecrest‹ hier vor Anker liegen lassen, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken und eine Untersuchung heraufzubeschwören. Sie werden infolgedessen an Bord kommen, den Anker hieven und die ›Firecrest‹ in den Sund fahren, wobei ihr eigenes Boot der ›Firecrest‹ folgen wird. Wenn sie erst einmal da sind, werden sie eine Havarie herbeiführen und auf ihr eigenes Boot umsteigen. Sie werden zusehen, während die ›Firecrest‹ genauso versinkt wie der Hubschrauber. Für die große weite Welt sind Hunslett und ich bei Sonnenaufgang fortgesegelt.«
    »Und die Strudel und das Unwetter haben euch untergehen lassen.« Onkel Arthur nickte. »Sind Sie Ihrer Sache ganz sicher, Calvert?«
    »Sie können ruhig sagen, daß ich meiner Sache absolut sicher bin.«
    »Aber warum öffnen Sie dann diese verdammten Vorhänge?«
    »Das Versenkungskommando kann von überall her kommen, und vielleicht dauert es noch ein paar Stunden. Die beste Zeit, um ein Boot zu versenken, ist bei ausgesprochener Ebbe. Wenn sie ganz sicher sein wollen, daß es genau an der Stelle untergeht, wo sie es wollen. Und absolute Ebbe ist nicht vor ein Uhr morgens. Aber wenn irgend jemand wie ein Wilder hier an Bord kommt, kurz nachdem die Vorhänge geöffnet worden sind, dann ist das Beweis genug, daß der Empfänger, den wir suchen, und unsere Freunde, die den Empfänger bedienen, sich hier irgendwo in dieser Bucht aufhalten, entweder auf dem Festland oder auf See.«
    »Wieso ist das ein Beweis?« fragte Onkel Arthur irritiert. »Warum sollten sie, wie Sie sich ausdrücken, wie die Wilden angestürmt kommen?«
    »Sie wissen, daß sie Hunslett haben, zumindest nehme ich an, daß sie ihn haben. Ich kann mir keinen anderen Grund für seine Abwesenheit denken. Sie glauben auch, daß ich tot bin, aber sie sind sich nicht ganz sicher. Und dann sehen sie auf einmal die erleuchteten Fenster. ›Was ist denn das?‹ werden sie sagen. Ist Calvert von den Toten auferstanden? Oder ist es ein dritter oder vielleicht ein dritter und ein vierter Kollege von Calvert und Hunslett, von dem wir noch nichts wußten? Ob ich es bin oder meine Freunde, sie müssen auf jeden Fall mundtot gemacht werden, und zwar sofort. Würden Sie in diesem Fall nicht auch angestürzt kommen?«
    »Es besteht keine Veranlassung, die ganze Angelegenheit so leichtfertig zu behandeln«, beschwerte sich Onkel Arthur.
    »Um Ihre eigenen Worte zu zitieren, Sir, wenn Sie das glauben, dann glauben Sie alles.«
    »Auf jeden Fall hätten Sie zuerst mich konsultieren müssen, Calvert.« Onkel Arthur rutschte nervös auf seinem Sitz hin und her. Aber er verzog nach wie vor keine Miene. Er war ein brillanter Administrator, aber die ausführende Seite des Geschäfts, die Arbeit, die darin gipfelte, Leute umzulegen oder sie von einer hohen Klippe zu stürzen, war nicht ganz in seiner Linie. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich hergekommen bin, um das Kommando zu übernehmen.«
    »Es tut mir leid, Sir Arthur, dann ändern Sie besser den Bericht. Ich meine über den besten Mann in Europa.«
    »Touché, touché, touché«, murmelte er, »und sie kommen aus der Dunkelheit auf uns zu, sagen Sie? Unter Umständen sind sie jetzt schon auf dem Weg, bewaffnete Männer, Mörder. Sollten wir nicht – sollten wir nicht anfangen, uns auf unsere Verteidigung

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