Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
Vom Netzwerk:
Onkel Arthur präzise, »dann übernehme ich die volle Verantwortung, dafür zu sorgen, daß Sie Polizeimeister in Torbay bleiben, bis Sie über Ihren eigenen Bart stolpern. Wer sind die Leute?«
    »Die einzigen, die ich gesehen habe, sind ein Kerl namens Kapitän Imrie und die beiden Zollmenschen – Durran und Thomas. Der wirkliche Name von Durran ist Quinn. Den Namen des anderen kenne ich nicht. Ich treffe sie normalerweise nach Einbruch der Dunkelheit in meinem Haus. Ich bin jetzt nur zweimal draußen auf der ›Shangri-la‹ gewesen. Um Imrie zu sehen.«
    »Und was ist mit Sir Anthony Skouras?«
    »Ich weiß es nicht.« MacDonald zuckte hilflos mit den Schultern. »Er ist ein guter Mensch, Sir, wirklich. Oder zumindest glaubte ich es. Vielleicht ist er irgendwie in das Ganze verwickelt. Jeder kann in schlechte Gesellschaft geraten. Es ist alles äußerst seltsam, Sir.«
    »So! Und was war Ihre Rolle bei der ganzen Angelegenheit?«
    »In den letzten Monaten sind hier eigenartige Dinge passiert. Boote sind verschwunden, Menschen sind verschwunden, Fischer fanden ihre Netze zerrissen im Hafen, und die Motoren von Jachten wurden auf geheimnisvolle Weise ebenfalls im Hafen beschädigt. Das passiert immer, wenn Kapitän Imrie gewisse Boote daran hindern will, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu gewissen Orten zu gelangen.«
    »Und Ihre Aufgabe war es, all diese Vorkommnisse mit größter Sorgfalt, aber völlig erfolglos zu untersuchen«, sagte Onkel Arthur. »Sie müssen für sie einfach unbezahlbar gewesen sein, Polizeimeister. Ein Mann mit Ihrer Diensterfahrung und Ihrem Charakter ist über jeden Verdacht erhaben. Sagen Sie mir, Polizeimeister, hinter was sind die eigentlich her?«
    »Bei Gott, Sir, ich habe keine Ahnung.«
    »Sie tappen völlig im dunkeln?«
    »Ja, Sir.«
    »Das habe ich mir gedacht. Das ist genau die Art, wie Leute dieses Schlages arbeiten. Sie haben auch keine Ahnung, wo sich Ihre Söhne aufhalten?«
    »Nein, Sir.«
    »Und woher wissen Sie, daß sie noch am Leben sind?«
    »Vor drei Wochen wurde ich auf die ›Shangri-la‹ gebracht. Gleichzeitig hatte man meine Söhne von Gott weiß wo dorthin geholt. Es ging ihnen gut.«
    »Und Sie sind wirklich so naiv zu glauben, daß es Ihren Söhnen weiterhin gutgehen wird und daß man sie Ihnen, wenn alles vorbei ist, lebend zurückgeben wird? Obwohl Ihre Jungen zwangsläufig wissen müssen, von wem sie gefangengehalten werden und dadurch in der Lage wären, sie zu identifizieren oder als Zeugen aufzutreten, wenn die Zeit kommen würde?«
    »Kapitän Imrie sagte mir, daß ihnen nichts zustoßen würde, solange ich mit ihm zusammenarbeitete. Er sagte mir, daß nur Narren unnötig Gewalt anwenden.«
    »Sie sind also überzeugt, daß diese Menschen niemals so weit gehen würden, einen Mord zu begehen?«
    »Einen Mord? Wovon sprechen Sie, Sir?«
    »Calvert?«
    »Sir?«
    »Geben Sie dem Polizeimeister einen doppelten Whisky.«
    »Ja, Sir.« Wenn es sich darum handelte, meine privaten Bestände aufzubrauchen, war Onkel Arthur von einer ungeheuren Generosität. Onkel Arthur bezahlte mir keine Bewirtungsspesen. Ich goß dem Polizeimeister einen doppelten Whisky ein, und nachdem ich feststellte, daß ich sowieso vor dem Bankrott stand, tat ich das gleiche auch für mich. Zehn Sekunden später war das Glas des Polizeimeisters leer. Ich nahm seinen Arm und führte ihn in den Maschinenraum. Als wir nach einer Minute wieder im Salon auftauchten, war es nicht notwendig, den Polizeimeister zu überreden, einen weiteren Drink zu nehmen. Sein Gesicht war aschfahl.
    »Ich habe Ihnen mitgeteilt, daß Calvert heute mit einem Hubschrauber Erkundungsflüge durchführte«, sagte Onkel Arthur beiläufig. »Was ich Ihnen nicht gesagt habe, daß der Pilot heute abend ermordet wurde. Ich habe Ihnen auch noch nicht gesagt, daß zwei meiner besten Agenten im Lauf der letzten sechzig Stunden umgebracht worden sind. Und jetzt gerade haben Sie Hunslett gesehen. Glauben Sie noch immer, Polizeimeister, daß wir es hier mit einem Haufen von Gentlemen zu tun haben, denen ein Menschenleben heilig ist?«
    »Was soll ich tun, Sir?« Langsam war die Farbe in MacDonalds gebräunte Wangen zurückgekehrt, und seine Augen blickten kalt und hart und ein wenig verzweifelt.
    »Sie werden jetzt mit Calvert zusammen Hunslett zu Ihrer Dienststelle bringen. Sie werden den Arzt rufen und die Leiche untersuchen lassen. Wir müssen eine offizielle Bestätigung der Todesursache haben. Für den Prozeß. Die

Weitere Kostenlose Bücher