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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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aus. Ich fühlte mich gar nicht wohl in meiner Haut. Sie wandte sich an Onkel Arthur, nahm seine beiden Hände in ihre und sagte mit leiser Stimme: »Sir Arthur, ich beschwöre Sie als englischen Gentleman.« Das bedeutete das Ende für Calvert, den ausländischen Bauernlümmel. »Darf ich bleiben? Bitte!«
    Onkel Arthur sah mich an, zögerte, sah wieder Charlotte Skouras an, ihre großen braunen Augen, und war auch schon verloren.
    »Aber selbstverständlich können Sie bleiben, meine liebe Charlotte.« Er machte eine altmodische kleine Verbeugung, die, das muß ich sagen, außerordentlich gut zu seinem Bart und dem Monokel paßte. »Es ist an Ihnen, zu befehlen, liebe Charlotte.«
    »Ich danke Ihnen, Sir Arthur.« Sie lächelte mich an, nicht triumphierend oder befriedigt, es war eher ein etwas werbendes Lächeln. »Es wäre sehr hübsch, wenn auch Philip seine Zustimmung geben würde? Was meinen Sie?«
    »Wenn Sir Arthur bereit ist, Sie einer weit größeren Gefahr an Bord dieses Schiffes auszusetzen, als der, die Ihnen in Torbay drohen könnte, dann ist meine Zustimmung nicht erforderlich. Ich bin ein äußerst guttrainierter Beamter und gehorche Befehlen.«
    »Es gibt eine Art, höflich zu sein, die schon beinah beleidigend ist«, sagte Onkel Arthur eisig.
    »Es tut mir leid, Sir.« Und plötzlich ging mir ein Licht auf. Das war schon kein Licht mehr. Es war ein ganzer Christbaum. »Ich hätte Ihr Urteil in keinem Fall in Frage stellen dürfen, selbstverständlich ist die Lady hier willkommen. Aber ich würde sagen, daß sie, solange wir uns am Landungssteg aufhalten, unter Deck bleiben sollte, Sir.«
    »Das ist eine durchaus vernünftige und weise Maßnahme«, sagte Onkel Arthur mild. Er schien sich über meinen Stimmungswechsel zu freuen und außerdem zu genießen, daß ich die Wünsche einer Aristokratin mit dem notwendigen Respekt behandelte.
    »Es wird nicht lange dauern.« Ich lächelte Charlotte Skouras an. »Wir verlassen Torbay innerhalb einer Stunde.«
    »Was geht das mich an, was Sie ihm vorwerfen?« Ich sah von Polizeimeister MacDonald auf den Mann mit dem zerschlagenen Gesicht und dem nassen blutdurchtränkten Handtuch und dann wieder auf MacDonald. »Einbruchdiebstahl. Versuchter Mord. Illegaler Besitz einer gefährlichen Waffe, mit der Absicht, diese zu einer Straftat zu benutzen. Sie können es sich aussuchen.«
    »Also hören Sie einmal. Ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht.« MacDonald legte die großen braunen Hände in seiner kleinen Polizeistation auf den Tisch und sah den Gefangenen und dann mich an. »Er ist schließlich nicht bei Ihnen eingebrochen, Mr. Petersen, er ist zu Ihnen an Bord gekommen. Dagegen gibt es kein Gesetz. Versuchter Mord? Es sieht eher so aus, als ob er das Opfer gewesen ist und nicht der Angreifer. Und welche Waffe trug er denn, Mr. Petersen?«
    »Das weiß ich nicht. Die muß über Bord gefallen sein.«
    »Ich verstehe, die ist über Bord gefallen. Also haben wir überhaupt keinen richtigen Beweis, daß eine Straftat vorliegt.«
    Langsam ging mir der Polizeimeister MacDonald auf die Nerven. Er war durchaus bereit, jederzeit mit falschen Zollbeamten zusammenzuarbeiten, aber was meine Person anging, so bemühte er sich ganz bewußt, mir nicht behilflich zu sein. Ich sagte: »Als nächstes werden Sie mir jetzt erzählen, das alles sei nur ein Produkt meiner fieberhaften Einbildungskraft, ich sei an Land gegangen, habe mir den erstbesten Spaziergänger gegriffen, ihm mit einem Gegenstand ins Gesicht geschlagen und mir, während ich ihn hierher schleppte, diese Geschichte ausgedacht. Selbst Sie können nicht so dumm sein, das zu glauben.«
    Das dunkelbraune Gesicht des Polizeimeisters lief rot an, und seine Knöchel wurden weiß. Er sagte leise: »Sie wollen höflicherweise nicht weiter in diesem Ton mit mir sprechen.«
    »Wenn sie darauf bestehen, sich wie ein Narr zu benehmen, dann werde ich Sie auch wie ein solcher behandeln. Sind Sie jetzt bereit, ihn einzusperren?«
    »Ich habe schließlich nur Ihr Wort gegen das seine.«
    »Nein. Ich habe auch noch einen Zeugen. Er ist unten am Pier, wenn Sie ihn sehen wollen. Es ist Admiral Sir Arthur Arnford-Jason, ein sehr hoher Beamter.«
    »Das letzte Mal, als ich auf Ihrem Schiff war, hatten Sie einen Mister Hunslett bei sich.«
    »Der ist auch dort unten.« Ich nickte dem Gefangenen zu. »Warum stellen Sie nicht ein paar Fragen an unseren Freund?«
    »Ich habe nach dem Arzt geschickt, er muß erst einmal sein Gesicht

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