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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Offizier, einen Junior Lieutenant, der die Meldung an Commander Hendricks weitergab.
    »Sir, VLF signalisiert FLASH Vorrangmeldung höchster Priorität.«
    Verdammt, fluchte Hendricks im Stillen. Niemals erlaubte er sich, seinen Zorn offen vor den »Bubbleheads« zu zeigen, wie U-Bootmatrosen manchmal genannt wurden. Die Seawolf war zwar das leiseste U-Boot aus der Werft in Groton, Connecticut, aber nur, wenn sie sich tief unter Wasser befand. Jeder Teil des Schiffs, der auch nur für eine Sekunde über die Meeresoberfläche ragte, konnte von Satelliten geortet werden. Und im »Silent Service« bedeutete selbst die entfernte Möglichkeit der Entdeckung ein unkalkulierbares Risiko. Besonders, wenn man in russischen Gewässern umherschipperte und noch dazu in Reichweite von Atomraketen, denen das Land zwar offiziell abgeschworen hatte, die jedoch inoffiziell immer noch getestet wurden. Deshalb sollten sie lieber kein Aufsehen erregen, bis sie russische Gewässer verlassen hatten und sich wieder in der Sicherheit der GIUK-Zone befanden.
    Wenn wir hier draußen eine Nachricht über Satellit bekommen, muss es verdammt wichtig sein, überlegte Hendricks. »Bestätigt. Mr Wathne, bringen Sie uns auf Antennenhöhe«, befahl er seinem Ersten Offizier (XO), Lieutenant Commander Jack Wathne.
    »Antennenhöhe. Aye, Sir.« Der XO gab den Befehl an Tauchoffizier und Wachführer weiter, die für Tauchtiefe und Richtung zuständig waren. Die Seawolf stieg bis knapp unter die Wasseroberfläche, damit sie ihren Kommunikationslaser über die eisigen Wellen strecken und die Meldung vom Nachrichtensatelliten für U-Boote empfangen konnte. Die Nachricht wurde auf den S-Band-Richtempfänger der Seawolf »abgesaugt«, und das Boot tauchte sofort wieder auf eine Tiefe von 150 Metern. Das Signal wurde in das schiffseigene Decodierungssystem gespeist, dechiffriert, ausgedruckt und zum Kapitän gebracht. »Danke, Jackson.«
     
    Z73446
    Von: Befehlshaber der Unterwasserstreitkräfte, US-Atlantikflotte
    An: Kommandant USS Seawolf
    Sofort vorstoßen nach 74°03’00 nördl. Breite, 41 o 31’01 westl. Länge
    Holen Sie US-Bürger von der Claire Sailing
    Direkter Befehl des USCINC. Berichten Sie so schnell wie möglich
    Warten Sie auf weitere Nachricht Ende der Übermittlung
     
    »Was, zum Teufel …« Direkter Befehl des USCINC? CINC bezeichnete den Commander-in-Chief, den Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Anders ausgedrückt den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Hendricks reichte den Papierstreifen an seinen XO weiter. »Lieutenant, berechnen Sie schnellsten Kurs nach 41- 31-01 West, 74-03-00 Nord. Volle Kraft voraus. Befehl vom Präsidenten persönlich. Vorwärts, Leute!« »Volle Kraft voraus. Aye, Sir.«
    Erster Maat Wassili Damow führte sie die äußere Treppe hinunter aufs Unterdeck der Rossija, wo er stehen blieb. »Wo möchte der Kapitän hingehen?«, fragte er. Es freute ihn, dass er der russischen Marine behilflich sein konnte. Sein Vater, der Kapitän in der Kriegsmarine gewesen war, hatte dem jungen Damow viele Geschichten erzählt, in denen die übrigen Nationen vor Russlands Militärmacht zitterten.
    »Ich will jeden Quadratzentimeter im Innern untersuchen. Nicht die Wohnbereiche oder den Maschinenraum. Nur die Bereiche, wo Terroristen eine Bombe legen oder sich verstecken könnten, ohne dass man sie findet.«
    »Verstehe, Capitan. Folgen Sie mir.«
    »Das hier ist ja ein harter Brocken. Da haben die wohl den Stahl verstärkt«, meinte Chen nach zehn Minuten angestrengten Schweißens. Er hatte drei Seiten einer viereckigen Platte ausgeschnitten und arbeitete nun an der vierten. »Hab’s fast geschafft.«
    Die Luft schien so dick zu sein wie die Stahlplatte. Carlton wischte sich den Schweiß von der Stirn und kämpfte gegen das Verlangen, den dicken Parka abzustreifen, der ihn beinahe erstickte.
    »Fertig.« Chen drehte die Flamme klein. Carlton und Pink packten die Platte an beiden Seiten.
    Carlton stöhnte vor Anstrengung. »Mann, ist das Ding schwer!«
    Sie bogen die schwere Platte nach innen, gegen die nächste Hülle. Pink steckte den Schwenkarm in die Aushöhlung. Nach ungefähr dreißig Zentimetern stieß er auf ein Hindernis. Er schaute auf den Bildschirm: dicke imprägnierte Beutel, übereinander gestapelt zwischen den Schiffswänden. »Bingo!«
    Carlton griff sich einen Beutel. Er war unglaublich schwer. Er hievte ihn aus der Höhle auf Deck. Der Beutel war mit einem straffen Knoten verschlossen. »Den würde ja

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