Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
den Dodge röhren ließ, war er wenig mehr als ein gelber Strich.

    Man hatte sie geholt, damit sie zwei Fotos vom Uhrturm anfertigte. Das war eine schwierige Aufgabe, denn da der Turm jetzt zu Ziegelsteinbrocken, Mauerwerk und Uhrwerkteilen reduziert war, bedeutete es, dass sie ein Foto von einem Foto machen musste.
    Christina hatte hastig ein Album mit Fotos der Stadt durchgeblättert. Newt hatte ihr gedanklich übermittelt, wo sie es finden konnte – in Ruth McCauslands eigenem Büro. Sie legte zwei Aufnahmen beiseite; beide waren recht gut, aber in Schwarz-Weiß. Ihre Absicht war es, eine Illusion zu erzeugen – einen Uhrturm, den man sehen konnte … aber durch den man, wenn es dazu kommen sollte, mit einem Flugzeug hindurchfliegen konnte.
    Mit anderen Worten, sie hatten vor, eine gigantische Laterna-magica-Projektion an den Himmel zu werfen.
    Ein guter Trick.
    Einmal, vor langer, langer Zeit hätte Hilly Brown sie darum beneidet.
    Gerade als Christina anfing, die Hoffnung aufzugeben, fand sie es: ein hervorragendes Foto vom Rathaus in Haven Village, auf dem der Turm deutlich zu sehen war, und darüber hinaus aus einem Winkel aufgenommen, durch den zwei Seiten des Turms sichtbar wurden. Großartig. Das würde ihnen die räumliche Tiefe geben, die sie brauchten. Ruths sorgfältiger Kommentar unter dem Foto sagte, dass es aus dem Yankee-Magazin Nr. 5/87 stammte.
    Wir müssen gehen, Chris, hatte Bobby zu ihr gesagt, ohne sich die Mühe zu machen, dazu seinen Mund zu benutzen. Er trat ungeduldig von einem Bein aufs andere, wie ein kleines Kind, das dringend auf die Toilette muss.
    Ja, schon gut. Dies hier wird …
    Sie verstummte.
    Oh, sagte sie. Meine Güte.

    Bobby Tremain trat rasch zu ihr. Was ist los?
    Sie deutete auf das Foto.
    »Oh, SCHEISSE! «, rief Bobby Tremain laut aus, und Christina nickte.
    2
    Indem sie schnell und schweigend arbeiteten (abgesehen vom gelegentlichen ungehaltenen Knurren von jemand, der der Meinung war, dass ein anderer nicht schnell genug arbeitete), hatten sie an diesem Abend um sieben eine Maschine gebaut, die aussah wie ein riesiger Diaprojektor auf einem Industriestaubsauger.
    Sie probierten sie aus, und das riesige, steinerne Gesicht einer Frau erschien auf Henrys Feld. Die Leute, die sich versammelt hatten, betrachteten diese Stereoprojektion von Henry Applegates Großmutter stumm, aber bewundernd. Die Maschine funktionierte. Wenn das Mädchen das Foto vom Rathaus brachte – genauer gesagt, die Fotos, denn natürlich mussten sie eine Stereoprojektion erzeugen –, konnten sie …
    Dann drang ihre leise, von Bobby Tremains Gedanken verstärkte Stimme zu ihnen.
    Schlechte Nachrichten.
    »Was war das?«, wandte sich Kyle Archinbourg an Newt. »Ich habe nicht alles mitbekommen.«
    »Verflucht, bist du denn taub?«, fauchte Andy Baker. »Heiliger Himmel, die Bewohner von drei Countys haben den Knall gehört, als die Schlampe das Dach hochgejagt hat. Für zwei Cent …« Er ballte die Fäuste.
    »Hört auf, ihr beiden«, sagte Hazel McCready. Sie wandte
sich an Kyle. »Das Mädchen hat verdammt gute Arbeit geleistet.« Sie sendete absichtlich so intensiv sie konnte, um Christina Lindley zu erreichen und gleichzeitig Kyle Archinbourg die Situation zu erklären … um sie aufzumuntern. Das Mädchen hatte
    (gedacht)
    sich besorgt angehört, beinahe hysterisch, und in diesem Zustand konnte sie ihnen nichts nutzen. In diesem Zustand würde sie mit ziemlicher Sicherheit Scheiße bauen, und sie hatten einfach keine Zeit für Scheiße. »Es ist nicht ihre Schuld, dass auf dem Foto die Uhr zu sehen ist.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Kyle.
    »Sie hat ein Farbfoto mit einem Winkel gefunden, der gar nicht besser sein könnte«, sagte Hazel. »Von der Kirche und vom Friedhof aus sieht er genau richtig aus, und von der Straße nur ein wenig verzerrt. Wir müssen ein paar Tage verhindern, dass Leute von außerhalb zur Rückseite gehen, bis Chris einen ungefähr passenden Winkel findet, aber da sie sich für den Kessel interessieren werden … und für Ruth … kommen wir wohl damit durch. Kann man ein paar Straßen sperren?« Sie sah Newt an.
    »Kanalisationsarbeiten«, sagte er prompt. »Kinderspiel.«
    »Mir ist das Problem immer noch nicht klar«, sagte Kyle.
    »Könnte an dir liegen, du dämliches Arschloch«, sagte Andy Baker.
    Kyle drehte sich wutschnaubend zu dem Mechaniker um, und Newt sagte zu beiden: »Hört auf damit.« Und zu Kyle: »Das Problem ist, dass Ruth den Turm heute

Weitere Kostenlose Bücher