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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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abends von Bier lebten und von sechs Uhr abends bis Mitternacht von billigem Whiskey, und die durch ein Rotztuch geseihte Old-Woodsman-Insektenabwehr gesoffen hätten, wenn sie sich Whiskey nicht leisten konnten. Männer, die das Sexualleben von Kaninchen hatten, von Loch zu Loch springend … Wie hieß der Mann bloß?
    Ev driftete in den Schlaf. Sah sie auf den Gehwegen stehen,
auf dem Rasen vor der öffentlichen Bibliothek, beim kleinen Park, und alle schauten verträumt in die Richtung, aus der diese Geräusche kamen. Plötzlich war er wieder wach.
    Was hast du herausgefunden, Ruth? Warum haben sie dich umgebracht?
    Er wälzte sich auf die linke Seite.
    David lebt … aber wenn ich ihn zurückholen will, muss ich in Haven anfangen.
    Er wälzte sich auf die rechte Seite.
    Wenn ich zurückkehre, werden sie mich umbringen. Es gab einmal eine Zeit, da war ich fast so beliebt wie Ruth … jedenfalls habe ich mir das immer gern eingebildet. Jetzt hassen sie mich. Ich habe es an dem Abend in ihren Augen gesehen, als sie nach David zu suchen anfingen. Ich habe Hilly weggebracht, weil er krank war und einen Arzt brauchte, ja … aber es war verdammt gut, einen Grund zum Verschwinden zu haben. Vielleicht haben sie mich nur gehen lassen, weil David sie abgelenkt hat. Vielleicht wollten sie mich einfach nur loswerden. Wie auch immer, ich hatte Glück, dass ich entkommen konnte. Noch einmal würde es mir nicht gelingen. Wie kann ich also zurückkehren? Ich kann es nicht.
    Ev wälzte sich im Bett herum und dachte über die Zwickmühle nach, in der er gefangen war – er musste nach Haven zurück, wenn er David retten wollte, bevor David starb, aber wenn er nach Haven zurückkehrte, dann würde er ziemlich schnell getötet und von irgendwem im Garten verscharrt werden.
    Irgendwann kurz vor Mitternacht versank er in einen unruhigen Schlummer, der rasch zum tiefen und traumlosen Schlaf völliger Erschöpfung wurde.
    12
    Er erwachte am Dienstag um Viertel nach zehn; so fest hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich erfrischt und wohl. Der Schlaf hatte ihm noch etwas anderes sehr Gutes getan: In der Nacht war ihm eingefallen, wie er vielleicht nach Haven hinein und wieder hinaus konnte. Vielleicht. Es war ein Risiko, das er für David und Hilly eingehen musste.
    Er dachte, am Tag von Ruth McCauslands Beerdigung könnte er vielleicht nach Haven hinein – und wieder herauskommen.
    13
    Butch »Monster« Dugan war der größte Mann, den Ev jemals gesehen hatte. Ev glaubte, dass Justin Hurds Vater Henry nahe dran gewesen war – Henry war eins achtundachtzig groß gewesen, hatte dreihundertachtzig Pfund gewogen und so breite Schultern gehabt, dass er durch die meisten Türen seitlich hindurchgehen musste –, aber dieser Bursche, fand Ev, war noch ein bisschen größer. Vielleicht zwanzig oder dreißig Pfund leichter, aber das war alles.
    Als Ev ihm die Hand schüttelte, stellte er fest, dass ihm sein Ruf vorausgeeilt war. Er sah es Dugans Gesicht an.
    »Setzen Sie sich, Mr. Hillman«, sagte Dugan und setzte sich selbst auf einen Drehstuhl, der aussah, als wäre er aus einer riesigen Eiche geschnitzt worden. »Was kann ich für Sie tun?«
    Er erwartet, dass ich anfange zu spinnen, dachte Ev gelassen. So wie wir immer erwartet haben, dass Frank Garrick
spinnen würde, wenn er einen von uns auf der Straße erwischte. Und ich fürchte, ich werde ihn nicht enttäuschen. Aber wenn du dich ein bisschen zusammennimmst, Ev, dann setzt du vielleicht doch deinen Willen durch. Jetzt weißt du zumindest, worauf du hinauswillst.
    »Nun, vielleicht können Sie tatsächlich etwas tun«, sagte Ev. Zumindest hatte er nichts getrunken; es war ein schlimmer Fehler gewesen, nach dem Bier mit diesem Reporter zu reden. »In der Zeitung steht, dass Sie morgen an Ruth McCauslands Beerdigung teilnehmen.«
    Dugan nickte. »Ich fahre hin. Ruth war eine gute Freundin von mir.«
    »Werden noch andere vom Polizeirevier in Derry hinfahren? In der Zeitung stand, dass ihr Mann Polizist bei der State Police war, und sie war ja selbst Polizistin – ich weiß, ein Constable ist nichts Besonderes; Sie verstehen, was ich meine. Es werden doch andere hinfahren, oder nicht?«
    Jetzt runzelte Dugan die Stirn, und er hatte eine ganze Menge Stirn, die er runzeln konnte.
    »Mr. Hillman, wenn Sie auf etwas Bestimmtes hinauswollen, dann verstehe ich Sie nicht.«
    Und ich bin heute Morgen sehr beschäftigt, falls Sie es nicht wissen

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