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Das Monstrum

Das Monstrum

Titel: Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Schock und machte seine Knie so weich, dass sie unter ihm nachgeben und ihn zu Boden gehen lassen wollten.
    Hat mich um Haaresbreite verfehlt. Nicht mehr, nicht weniger. Verfluchte Scheiße!
    Er versuchte, die Spitze aus dem Fels zu ziehen und dachte zuerst, sie würde nicht freikommen. Dann fing er an, sie hin und her zu bewegen. Als würde man einen Zahn aus dem Zahnfleisch ziehen, dachte er, und ihm entfuhr ein hysterisches Kichern.
    Es gelang ihm, die Bohrerspitze herauszuziehen. Sie war so groß wie eine Kugel vom Kaliber .45, vielleicht ein wenig größer.
    Plötzlich war er kurz davor, umzukippen. Er legte einen Arm auf die vom Netz überzogene Wand der Grube und lehnte den Kopf dagegen. Er machte die Augen zu und wartete darauf, dass die Welt entweder verschwand oder zurückkam. Er bekam nur am Rande mit, dass Bobbis Bohrer ebenfalls verstummt war.
    Die Welt fing an zurückzukommen … und Bobbi schüttelte ihn.
    »Gard? Gard, was ist los?«
    Es lag aufrichtige Besorgnis in ihrer Stimme. Als er das hörte, war Gardener auf absurde Weise zum Weinen zumute. Aber natürlich war er sehr müde.
    »Ich habe beinahe einen Kopfschuss mit einem Bohrer Kaliber .45 bekommen«, sagte er. »Wenn ich es mir recht überlege, war es eigentlich mehr ein .357er Magnum.«

    »Wovon redest du da?«
    Gardener reichte ihr das Bruchstück, das er aus dem Fels befreit hatte.
    Bobbi sah es an und pfiff durch die Zähne. »O mein Gott.«
    »Ich glaube, Gott und ich haben uns eben beide nur knapp verpasst. Das ist das zweite Mal, dass ich in diesem Drecksloch beinahe umgekommen wäre. Das erste Mal war, als dein Freund Enders fast vergessen hätte, die Schlinge runterzuschicken, nachdem ich eines dieser explodierenden Radios eingeschaltet hatte.«
    »Er ist nicht mein Freund«, sagte Bobbi abwesend. »Ich halte ihn für einen Depp … Gard, worauf bist du gestoßen? Wie ist das passiert?«
    »Was meinst du damit? Auf einen Steinbrocken! Worauf sollte ich hier unten sonst stoßen?«
    »Warst du in der Nähe des Schiffes?« Plötzlich sah Bobbi ganz aufgeregt aus. Nein, mehr als das. Beinahe fiebrig.
    »Ja, aber ich habe das Schiff schon vorher mit dem Bohrer berührt. Er prallt einfach ab …«
    Aber Bobbi hörte ihm nicht mehr zu. Sie war am Schiff, auf den Knien, und grub mit bloßen Händen Gesteinssplitter beiseite.
    Es hat ausgesehen, als würde es rauchen, dachte Gardener. Es …
    Wir sind da, Gard! Endlich da!
    Er war neben ihr, bevor er merkte, dass sie ihre Schlussfolgerung nicht laut ausgesprochen hatte; Gardener hatte sie in seinem Kopf gehört.
    2
    Da ist etwas, o ja, dachte Gardener.
    Beim Beiseiteräumen des Gesteins, das Gardeners Bohrer gelöst hatte, unmittelbar, bevor er explodiert war, hatte Bobbi endlich eine feine Linie auf der Hülle des Schiffs freigelegt – eine einzige Linie auf der ganzen unermesslichen, glatten Fläche. Als er sie sah, begriff Gardener Bobbis Aufregung. Er streckte die Hand aus, um sie zu berühren.
    »Besser nicht«, sagte sie schneidend. »Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist.«
    »Lass mich in Ruhe«, sagte Gardener. Er stieß Bobbis Hand weg und berührte diese Rille. Er hörte Musik in seinem Kopf, aber sie war gedämpft und verklang schnell. Er glaubte zu spüren, wie seine Zähne heftig im Zahnfleisch vibrierten, und befürchtete, dass er heute Nacht weitere von ihnen verlieren würde. Egal. Er wollte es berühren; er würde es berühren. Das war der Weg hinein; sie waren näher an den Tommyknockers und ihren Geheimnissen als je zuvor, es war das erste echte Anzeichen dafür, dass dieses lächerliche Ding nicht durch und durch massiv war (dieser Gedanke war ihm schon durch den Kopf gegangen; was das für ein kosmischer Witz gewesen wäre). Es zu berühren war, als würde er verfestigtes Sternenlicht berühren.
    »Es ist die Luke«, sagte Bobbi. »Ich wusste, dass sie da ist!«
    Gardener grinste sie an. »Wir haben es geschafft, Bobbi.«
    »Ja, wir haben es geschafft. Gott sei Dank bist du zurückgekommen, Gard!«
    Bobbi umarmte ihn – und als Gardener die geleeartigen Bewegungen ihrer Brüste und ihres Oberkörpers spürte, fühlte er kranken Ekel in sich aufsteigen. Sternenlicht? Vielleicht berührten die Sterne in genau diesem Augenblick ihn.

    Es war ein Gedanke, den er hastig verbarg, und er glaubte, dass er ihn tatsächlich verborgen, dass Bobbi nichts davon mitbekommen hatte.
    Eins zu null für mich, dachte er. »Was meinst du, wie groß sie ist?«
    »Ich bin mir nicht

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