Das Moor Des Vergessens
dass ein paar Schilling drin wären, weil du gestern Abend gesagt hast, es wäre unbezahlbar.« »Schon, aber nicht für mich. Wer immer den Rechtsanspruch darauf geltend machen kann, ist derjenige, der reich wird. Tut mir leid. Aber wenn ich das Manuskript wirklich finde, ist für mich ein Vertragsabschluss für ein Buch drin, vielleicht auch ein paar Zeitungsartikel.« Sie legte ihre Hand auf die schwielige Hand ihres Vaters. »Ich würde es gerne teilen.«
Allan schüttelte den Kopf. »Ich würde kein Geld nehmen, für das du gearbeitet hast. Ein unverhoffter Glücksfall, das wäre etwas anderes. Aber ich werde dich nicht für uns arbeiten lassen. Uns geht es gut, deiner Mum und mir. Mach dir keine Sorgen um uns.«
Bevor sie antworten konnte, kam Judy geschäftig in die Küche. »Das ist dann erledigt. Bossy Barbara erwartet dich gegen acht Uhr bei sich zu Hause.« Jane verdrehte die Augen. »Du bist zu lieb zu mir.« Judy fuhr ihr über die Haare, als sie zum Herd ging. »Und es gibt Rindfleisch mit Oliven zum Abendessen.« »Man merkt, sie will nicht, dass du nach London zurückgehst«, sagte Allan.
»Dann sind wir schon zu zweit«, sagte Jane und ging auf die Tür zu. »Ich muss Dan anrufen.« Sie setzte sich an den überfüllten Schreibtisch im Büro. »Hi, Dan«, sagte sie. »ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.« Er stöhnte. »Sag mir zuerst die schlechte.« »Du hast den falschen Stammbaum erforscht. Tut mir leid, ich hab deine Zeit verschwendet mit den Nachforschungen über die Familie Wordsworth.«
»Du sagst das, als gäbe es einen anderen Stammbaum, mit dem ich mich beschäftigen sollte«, sagte er vorsichtig. »Was ist passiert? Hast du etwas gefunden?« Jane erklärte, was sie entdeckt hatte, und las ihm den Brief vor. »Aber das ist ja phantastisch«, sagte er, als sie endete. »Es steht nicht endgültig fest, das weiß ich, aber es deutet darauf hin, dass es auf jeden Fall etwas gibt, dem man auf der Spur bleiben sollte. Selbst wenn es nicht das Bounty-Gedicht ist, könnte es etwas anderes sein, das genauso bedeutend ist. Willst du also, dass ich anfange, Dorcas Mason und ihre Familie zu suchen?«, fragte er.
»Das würde mir sehr helfen. Ich werde hier tun, was ich kann - Anthony sagt, in Carlisle gibt es einiges an Material, und Mum hat mich mit einer ihrer alten Bekannten zusammengebracht, die offenbar in Ahnenforschung einsame Spitze ist. Gemeinsam sollten wir in der Lage sein, etwas aufzuspüren, um es damit versuchen zu können.« »Es wird harte Arbeit sein, aber es lohnt sich, wenn wir etwas finden.«
»Ich war noch nie im St. Catherine's House, du?«, sagte Jane besorgt.
»Nein. Aber Ahnenforschung ist heutzutage populär, ich wette, sie haben dort alles ganz einfach und benutzerfreundlich gestaltet. Überlass es mir, ich mach das schon.« »Ich bin dir dankbar dafür.«
»Nein, ich bin derjenige, der dir zu danken hat, dass du mir Einblick gewährst.« »Wie ist das Seminar heute gelaufen?« Dan stöhnte dramatisch. »Du hast Recht, Damien Joplin ist eine Nervensäge.« Er fuhr fort, ihr über das Seminar zu berichten, das er für sie am Nachmittag gegeben hatte. Am Ende seiner Schilderung kicherten sie beide und machten die Studenten und ihre nicht gerade scharfsinnigen Beobachtungen zu den Lyrical Ballads nach. »Du verpasst nichts«, schloss Dan.
»Hört sich so an. Okay, wir reden bald wieder.« Sie beendeten ihr Gespräch, und Jane saß einen Moment da und starrte aus dem Fenster auf das Tal hinunter. Das Geld war nicht wichtig, der Ruhm auch nicht. Sie wollte nur das Manuskript in Händen halten und es lesen.
Nachdenklich fuhr Dr. River Wilde mit dem Finger über den Ausdruck der CAT-Aufnahme. Sie hatte den ganzen Tag mit
dem Filmteam verbracht und sich bereits mit den Leuten angefreundet, war beim Rücktransport des Moorpiraten ins Krankenhaus dabei gewesen und hatte die Röntgenaufnahmen und die CAT-Untersuchungen beaufsichtigt, bevor sie ihn zu Gibson's Bestattungsinstitut zurückbegleiteten. Alles hatte wegen der Filmaufnahmen zweimal so lange gedauert wie sonst, aber das machte ihr nicht viel aus. Bis jetzt wogen die Vorteile, die das Geld vom Fernsehen mit sich brachte, die Unannehmlichkeiten bei weitem auf. Sie hatte zugesagt, sich mit Ewan Rigston auf einen Drink zu treffen, aber nicht genug Zeit gehabt, in ihr Büro zurückzugehen und die Filme und Bilder dort zu lassen, bevor sie sich um sieben Uhr mit ihm in Keswick traf.
Also hatte sie sich
Weitere Kostenlose Bücher