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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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der Mann zurückkehren würde und wen er als Nächstes wegbrachte. Die Antwort bekam sie schneller als ihr lieb war. Die Tür wurde aufgestoßen und der Hüne trat herein. Im schwachen Licht sah sie, dass seine Kleidung und seine Arme mit einer roten Substanz vollgeschmiert waren. Blut! Und das in Mengen.
    »Du da!« Er zeigte auf Diana und diesmal war sie sich sicher, dass er wirklich sie meinte.
    Er kam auf sie zu, packte sie mit beiden Händen und warf sie sich über die Schulter. Diana war chancenlos. Sie hämmerte mit den Fäusten auf seinen Rücken, biss ihn in den Hals und fluchte, bis sich die Balken bogen. Der Mann ließ sich nicht beirren, schloss die Tür hinter sich ab und trug Diana einen weiteren Flur entlang, den sie noch nicht kannte.
    Das ist ja hier wie in einem Labyrinth!
    Er schnaufte und keuchte, als er durch eine übergroße Tür trat, ein paar Stufen hinaufstieg und Diana auf einen Stuhl setzte. Sie schlug nach dem Kerl und spuckte ihn an. Er ignorierte sie völlig und stellte sich hinter sie.
    Leises Murmeln. Vor ihr.
    Sie schaute genauer hin und ihr wurde schlagartig schwindlig. Männer, Dutzende. Sie starrten sie an wie ein Tier im Zoo, steckten die Köpfe zusammen, tuschelten miteinander und hielten nummerierte Schilder in den Händen.
    Was zum Teufel?
    Eine alte Bekannte betrat die Bühne und stellte sich neben Diana.
    Lady, dieses Miststück!
    »Also, meine Herren, kommen wir zum Highlight des heutigen Abends. Halten Sie ihre Brieftaschen bereit.« Lady zog Diana am Arm hoch und nahm den Stuhl weg. »Ist sie nicht ein Prachtexemplar?« Sie sah Diana an. »Dreh dich, meine Liebe.«
    Diana gehorchte ohne Murren. Sie war viel zu geschockt, als dass sie auch nur den Versuch wagte, Widerstand zu leisten. Die Männer jagten ihr Angst ein.
    Lady legte einen Arm um Dianas Schultern. »Kurz zu den Fakten.« Sie räusperte sich. »Wir haben hier eine sechsundzwanzigjährige Frau aus Deutschland. Keine Kinder, keine Familie. Einschränkungen im Umgang mit ihr gibt es nur eine: nicht töten.« Lady stieß ein trockenes Lachen aus. »Wir wollen mit der Kleinen noch etwas Geld verdienen, bevor sie verbraucht ist.«
    Hat Lady nur versucht, dich einzuschüchtern? Sie sagte doch, du würdest heute sterben …
    Diana wusste nicht, ob sie froh sein oder in Tränen ausbrechen sollte, weil sie den heutigen Tag überleben würde. Durch ihren Beruf wusste sie, dass es Schlimmeres gab als einen schnellen Tod.
    »Startgebot ist hunderttausend Euro.« Lady drückte Diana an sich. »Du wirst uns reich machen«, flüsterte sie.
    Aufgebrachtes Gemurmel erfüllte den Raum. Die Männer zeigten Lady den Vogel und schienen im Begriff zu sein, den Saal zu verlassen.
    Lady schritt ein. »Ich ahnte, dass Sie so reagieren würden, meine Herren«, säuselte sie. »Wir fordern nicht ohne Grund einen solch hohen Preis, wir nehmen mit unserer Diana ein großes Risiko auf uns.«
    Die Männer blieben abwartend in der Nähe ihrer Sitzplätze stehen und fixierten Lady.
    »Welcher Grund soll das sein?«, rief einer.
    Lady grinste breit und ließ Diana los. Sie stieg die Stufen der Tribüne hinab und stellte sich vor die Kunden. »Nicht nur, dass sie gebürtige Deutsche ist und, wie ich finde, eine Augenweide  …« Um die Spannung zu steigern, legte sie eine kurze Pause ein, ehe sie die Arme in die Luft warf und rief: »Sie ist auch noch eine Beamtin bei der Kriminalpolizei.«
    Die Reaktion blieb nicht aus. Die Männer setzten sich sofort wieder auf ihre Plätze und sahen sie aus großen Augen an. Ihre Münder öffneten und schlossen sich mehrmals. Diana hätte sich unter anderen Umständen geehrt gefühlt, von so vielen Männern begehrt zu werden. Jetzt aber spürte sie nur Verachtung und Abscheu. Gab es jeden Abend solch eine Veranstaltung, an denen sabbernde Kerle hilflose Frauen begafften und mit ihnen wer weiß was machten?
    Lady kam zurück auf die Bühne. »Also, meine Herren, ich hoffe, Sie verstehen jetzt, weshalb wir bei ihr mit einem so hohen Startgebot beginnen.«
    Umgehend fingen die Männer an zu bieten. In Tausenderschritten stieg der Preis rasant an und Diana wurde schwindlig. Warum wollten sie derart viel für sie bezahlen?
    Einschränkungen im Umgang mit ihr gibt es nur eine: nicht töten …
    Das konnte alles oder nichts bedeuteten. Vergewaltigung, Schläge oder ein armes Würstchen, das sich mit ihr unterhalten wollte.
    Für so viel Geld? Nur um mit dir zu reden? Mach dich nicht lächerlich!
    »Zum Ersten, zum

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